E l m s t e i n | 08.11.2014 |
Jakobus Forum Elmstein / Katholische Erwachsenenbildung Das Jakobus Forum Elmstein und die katholische Erwachsenenbildung luden am Samstag, den 8. November zu einem weiteren Kräuterseminar, unter dem Motto „Die Geschenke der Natur entdecken – Kräuterwissen nach Hildegard von Bingen“ in den katholischen Pfarrsaal ein. In Anlehnung an den ersten Abschnitt im September referierte die diplomierte Kräuterpädagogin Christel Franz wieder über essbare Kräuter und Unkräuter. Die zahlreich erschienenen Kursbesucher erfuhren dabei viel Wissenswertes und Informatives über den Löwenzahn, das Gänseblümchen, die Vogelmiere, die Hagebutte, die Aroniabeere, den Hollunder und das Johanniskraut. Wildpflanzen bilden schon immer die Lebensgrundlage der Menschen. Sei es für die Ernährung, als Baumaterial, für Kleidung oder als Heilmittel. Jedoch mit der Kultivierung einiger Pflanzen, die dann Grundnahrungsmittel wurden, ging die Verwendung von gesammelten Kräutern zurück. Dabei hauptsächlich, die von der „zivilisierten“ Bevölkerung genannten und verteufelten Unkräuter, die aber gerade die Vielfalt der Ernährung ausmachen und für die Gesunderhaltung sorgen. Einige der früher verwendeten Wildgemüse sind heute gar nicht mehr zu finden, andere sind durch die Beeinträchtigung der Lebenseinflüsse so selten geworden, dass sie besser nicht mehr gepflückt werden. Aber wer sich mit der Kräuter- und Pflanzenwelt auseinander setzt, wird immer wieder Arten finden, die Speisen und Gerichte bereichern. Ebenso gehören Wildkräuter nachweislich zum Kulturgut, was sich in vielen alten Geschichten, Mythen, Märchen, Gedichten, Liedern und in der Malerei ausdrückt. In der Volksheilkunde sind sie von großer Bedeutung und oft Grundlage von Medikamenten. Aber auch pur genießen diese Wildpflanzen eine große Heilkraft. Der Löwenzahn, zum Beispiel, lindert Beschwerden bei Verdauungsstörungen und bei Osteoporose, das Gänseblümchen wir eingesetzt bei Gicht, die Vogelmiere bei Schlankheitskuren, die Hagebutte bei Gelenkproblemen, die Aroniabeere zur Unterstützung bei einer Chemotherapie und das Johanniskraut als Stimmungsaufheller. Dem Hollunderbusch wird sogar nachgesagt, dass er so wertvoll sei, wie eine gesamte Apotheke. Hinzu kommt noch, dass diese Wildgemüse, richtig zubereitet, lecker schmecken, wie Christel Franz demonstrierte. Sie hatte diverse Marmeladen, Gelees, Honige, Liköre und Aufstriche dabei, die nach Herzenslust verkostet werden konnten. Auch gab sie zu jeder vorgestellten Pflanze Rezeptvorschläge, die den Kursteilnehmern in den nächsten Tagen in schriftlicher Form zugehen. Dass Christel Franz auch in diesem zweiten Seminar den richtigen Ton traf, bewies die gute Resonanz zum Schluss. Die Teilnehmer wünschten sich eine Fortführung im kommenden Jahr, vielleicht auch mit einem Waldbegang, dem Sammeln der Pflanzen und ihrer späteren Zubereitung. Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen diese Vorschläge aufgreifen und umsetzen.
von Yvonne Faß |