Nikolausmarkt in Elmstein
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Um diese Jahreszeit gibt es kaum etwas schöneres, als einen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Besonders zum Abend hin, wenn es dunkel wird, locken die Buden mit ihren bunten Lichtern und der Duft nach Glühwein die Menschen an. In jeder Stadt ist er mittlerweile zu finden, jedoch häufig getarnt als reine Kommerzveranstaltung. Nun ist aber nicht jeder ein Freund der großen Märkte, über die sich hunderte Menschen schieben und denen zu überteuerten Preisen Steak, Bratwurst und Co. angeboten werden. Für solche Besucher bieten sich die kleineren Märkte, die meist in den Dörfern, an einem Adventswochenende ihre Türen öffnen und an den eigentlichen Sinn – die Vorfreude und die Überbrückung bis zum Fest der Liebe – erinnern.
Ein solcher war der Nikolausmarkt in Elmstein, der am vergangenen Samstag und Sonntag zur Begegnung und Einstimmung einlud und bei einem abwechslungsreichen Programm eine gelungene Alternative zu den Massenveranstaltungen bot. Im sehr gut gewählten Ambiente, dem Vorplatz der kleinen katholischen Kirche Mariä Heimsuchung, vereinte er Beschaulichkeit, Besinnlichkeit und Gemütlichkeit in der durchweg hektischen Zeit. Die Dekorationen aus Lichterketten und Tannenbäumen waren nicht zu aufdringlich und vermittelten eine anheimelnde Atmosphäre. Beides waren Spenden, zum einen vom Globus Einkaufsmarkt in Neustadt und zum anderen von Burkhard Steckel, Leiter des Forstamtes Johanniskreuz. „Ein kleiner, aber feiner Weihnachtsmarkt, der in Zukunft zu etwas ganz Besonderem werden könnte“, so die Stimmen bei den Gästen, traf die Beschreibung am ehesten. Und tatsächlich hatte er alles, was solch ein Markt braucht. Das Wichtigste – der Glühwein, oder auch die Feuerzangenbowle – war reichlich und heiß vorhanden und auch die Bratwurst, Schaschlik, Steakbrötchen und Waffeln sowie weitere diverse Gerichte und Getränke bis hin zu Kaffee und Kuchen fehlten nicht. Für diese kulinarischen Genüsse sorgten der VfL Elmstein, die Bürgerinitiative Bogengasse, die umliegende Gastronomie, die Bäckerei sowie der Kurpfälzische Singkreis, der neben der Bewirtung auch einen Holzbock aufgebaut hatte, an dem man an einem aufgelegten Stamm 500 Gramm Stücke absägen konnte. Wer diesem vorgegebenen Gewicht am nächsten kam, erhielt einen Preis und zwar am ersten Tag eine Weihnachtsgans und am zweiten Tag eine Rehkeule. Beide Hauptpreise gingen an Peter Löffler aus Elmstein. Die zweiten und dritten Plätze waren dotiert mit Weinpräsenten. Ebenfalls etwas Besonderes hatte sich Bernd Elsner einfallen lassen, der in seiner selbstgebauten Lokomotive „Heiße Maronen“ brutzelte und an einem kleinen Stand wurden Nikoläuse und Adventsarrangements aus Ton, hergestellt von der Künstlerin Erika Hartmann, verkauft. Zwischen den Ständen sah man auch immer mal wieder eine ganz in weiß gekleidete Dame (Karin Leising) herumflitzen, die das Christkind verkörperte. Mit ihrem Bauchladen, der gefüllt war mit Weihnachtsdukaten, unterstütze sie die Bürgerinitiative Bogengasse, die ihren Erlös zum einen der Bambini Garde des VfL Elmstein spenden zum anderen in einen Fond einzahlen, der in Kürze von den Vereinen und Institutionen gegründet wird und seinen Zweck darin erfüllt, Bürgern aus der Gemeinde die unverschuldet in Not geraten sind, zu helfen.
Aber auch das musikalische sowie das religiöse Angebot ließen keine Wünsche offen. So stimmte der Musikverein Elmstein, unter der Leitung von Michael Kobel, mit weihnachtlichen Weisen am Samstagnachmittag auf das bevorstehende Event ein und die katholische Kirchengemeinde lud zu einem besonderen Gottesdienst, in dem sich der Weihnachtsmann (Toni Rauch, Esthal), in feuerrote Robe, langem Rauschebart und blinkender Zipfelmütze mit dem Hl. Bischof Nikolaus (Friedel Reichard, Mückenwiese) in ein lustiges Streitgespräch vertiefte. Nach der wiedergefundenen Einigkeit verteilten sie im Anschluss Weihnachtsgeschenke an die schon wartenden Kinder auf dem Markt. Diese Geschenke konnten im Vorfeld bei Ortsbürgermeister Stefan Herter abgegeben werden und verfehlten ihre Wirkung bei den aufgeregten Kleinen nicht.
Aber auch am Sonntag wurde viel geboten. So unterhielten in den Nachmittagsstunden die Chöre Männergesangverein Elmstein, unter der Leitung von Luitpold Zwing, Elmsteiner Dorfspatzen und Next Generation, beide unter der Leitung von Judith Bergmann und der Kurpfälzischer Singkreis, ebenfalls unter der Leitung von Luitpold Zwing musikalisch die vielen Gäste mit bekannten und auch weniger bekannten Advent- und Weihnachtsliedern. Ebenso Wolfgang Langbartel der seiner Drehorgel weihnachtliche Klänge entlockte. Im Rahmen dieser feierlichen Darbietungen ehrte der 1. Vorsitzende des VDK Ortsverbandes Elmstein-Iggelbach Bernd Elsner, Mitglieder für ihre langjährige Treue mit einer Treuenadel und einer Urkunde. Diese waren Klaus Helbig für 37 Jahre, Anita Benz, Hefersweiler für 30 Jahre und Erhard Fass für 20 Jahre. Jeweils für 10 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt: Walter Kobel, Werner Münch, Hubert Knöringer, Peter Fass, Armin Löffler, Wolfgang Schubert, Elvira Gandert, Gerhard Gandert, Theo Haag, Joachim Kahlow, alle aus Elmstein und Karl-Heinz Klopfer aus Lambrecht.
Am Sonntagabend schloss der Markt seine Pforten. Die Verantwortlichen und die Organisatoren zeigten sich sehr zufrieden mit der Resonanz aus der Bevölkerung.
von Yvonne Faß
Fotos Harald König und Michael Speiger
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