E l m s t e i n   23.02.2014 

Prot. Kirchengemeinde
Ordination von Matthias Vorstoffel


Foto zeigt Dekan Stefan Dominke, bei der Befragung Matthias Vorstoffel nach seiner Bereitschaft den Dienst anzunehmen.
Links: die Assistenten Pfarrer Martin Theobald und Pfarrerin Birgit Rummer

„Gott in der Stille begegnen und nach dem Sturm vom Himmel und dem Beben der Erde und nach dem Feuer kam ein stilles Sausen, das wie ein Flüstern war“, so der Text auf der Einladung zur Ordination von Jugendreferent Matthias Vorstoffel am Sonntag, den 23.Februar 2014 in der Protestantischen Kirche in Elmstein.

Begonnen wurde die feierliche Zeremonie mit dem Einzug von Matthias Vorstoffel, Dekan Stefan Dominke, Pfarrer Martin Theobald, Pfarrerin Birgit Rummer und Pfarrer Stephan Schatull. Zu dem Gesang der Gemeinde und der instrumentalen Begleitung  durch den Protestantischen Posaunenchor Soli Deo Gloria, Appenthal, unter der Leitung von Christa Rottmayer, nahm der sichtlich aufgeregte Jugendreferent Platz und hörte den Begrüßungsworten von Dekan Dominke und Pfarrer Schatull.
Dekan Dominke würdigte in seiner Ansprache Matthias Vorstoffels großes Engagement, sein Einfühlungsvermögen und seine große Kunst mit Menschen aller Altersklassen umzugehen. In einer Zeit des Aufbruchs und Veränderung der alten Kirchengepflogenheiten sei es ihm gelungen sich einzufügen und andere für den Dienst und die Mitarbeit in der Kirche zu begeistern. Gerade die Begleitung Jugendlicher liege ihm sehr am Herzen und die Durchführung der Jugendfreizeiten seien immer ein großer Erfolg. Aber genau wie Abraham, der von Gott aufgefordert wurde in ein Land zu ziehen, das er ihm zeigen wollte und von dem er nicht wusste was ihn erwarten würde, so hat auch Matthias Vorstoffel seinen eingeschlagenen Weg verlassen und ist aufgebrochen in eine neue Richtung, in eine ungewisse Zukunft.

Am 17. September 1974 wurde Matthias Vorstoffel in Neustadt geboren und am 12. März 1989 in Elmstein konfirmiert. Seine Schulzeit verbrachte der gebürtige Appenthaler an der Heinrich-Weintz-Schule in Elmstein und nach dem erfolgreichen Abschluss begann er eine Lehre als Schreiner.


Matthias Vorstoffel bei seiner ersten Predigt im neuen Amt.

Nach erfolgtem Gesellenbrief arbeitete er fünf Jahre in seinem erlernten Beruf, um dann nochmals die Schulbank zu drücken und seine Mittlere Reife nachzuholen. Die Fachhochschulreife schloss sich an. Er studierte daraufhin Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule Ludwigshafen und arbeitet seit 2007 als Jugendreferent in Kirchheimbolanden, Dekanat Donnersberg.

Schon als Sechsjähriger nahm er an Kindergottesdiensten teil und bereicherte diese schon früh durch seine Mitarbeit. Sein musikalisches Talent stellt er dem Posaunenchor und dem Protestantischen Kirchenchor zur Verfügung. Elmar Schrader von der Evangelischen Jugendzentrale machte ihn vertraut mit der Jugendarbeit und Pfarrer Martin Theobald mit der Thematik in der Konfirmantenvorbereitung. Sein Ordinationskurs und seine damit verbundene Ordination sind die Krönung dieses langen Weges. Dabei waren seine Kreativität, seine ruhige besonnene Art, sowie seine tiefe Liebe zu Gott seine wahren Weggefährten.

Auf die Befragung von Dekan Stefan Dominke nach seiner Bereitschaft diesen Verkündigungsdienst anzunehmen, konnte Matthias Vorstoffel deshalb mit einem klaren, lauten Ja antworten und die anschließende Handauflegung genießen. Die Assistenten Pfarrer Martin Theobald und Pfarrerin Birgit Rummer bedachten Matthias Vorstoffel mit den Ordinationsgebeten und rundeten die Einführung ab.

Der nun neu in den Dienst in Wort und Verkündigung gestellte Matthias Vorstoffel hielt daraufhin seine erste Predigt im neuen Amt. Dazu holte er sich Unterstützung von einigen Jugendlichen, die den Predigttext 1. Könige 19,1-13 spielerisch umrahmten. Sie zeigten den Propheten Elia, der getrieben von den Mordgelüsten Isebels, der Frau König Ahabs, durch die Steppe wandert. Ausgezehrt von der brütenden Hitze, wartet der Gegner des Baalskult und Richter dieser Götzen, auf seinen nahen Tod und verliert dabei alle Hoffnung. Gestärkt durch Nahrung, die ihm ein Engel bringt, übersteht er Sandsturm, Erdbeben und Feuer. Aber er zweifelt an Gott, für den er sich doch so eingesetzt hat. Er ist in einer Situation, die sein Leben völlig aus der Bahn geworfen hat. Doch Gott lässt ihn nicht allein, er gibt ihm Hoffnung, er schenkt ihm Geborgenheit, er lässt ihn leben.

Ein Prophet mit Burn Out nennt Matthias Vorstoffel Elia in seiner Predigt. Und so wie ihm geht es heute vielen. Aber nicht nur Männer und Frauen in hohen Positionen erleben diesen alles verzehrenden Zustand, sondern Menschen aus allen Schichten. Häufig auch Jugendliche und Kinder. Das sogenannte „Ausgebranntsein“ kann jeden treffen. Stress, Hektik, Erreichbarkeit um jeden Preis sind die Wegbegleiter unserer Zeit und zuständig für dieses Gefühl der Überlastung. Eine Chance diesem zu entgehen bieten Stille, Meditation und das Gebet. Seine Sorgen Gott anzuvertrauen, kann Balsam für die Seele sein. Auch Elia erlebte dieses Gefühl, er erkannte Wüstenzeiten sind wichtige Zeiten, in ihnen kann man sich neu finden.

Nach dieser lebendig vorgetragenen Predigt wurde zum Abendmahl geladen und der Protestantische Kirchenchor trug zusammen mit Familienmitgliedern, unter der Leitung von Axel Thirolf das Lied „Bleib mir nah“ vor. Zu Klängen des Posaunenchors verabschiedete Matthias Vorstoffel die Gottesdienstbesucher und lud sie ein im Filmsaal der Heinrich-Weintz-Schule bei Kaffee und Kuchen die Feier ausklingen zu lassen.

 

von Yvonne Faß