E l m s t e i n   28.03.2015  

Freiwillige Feuerwehr

Quantensprung für die Elmsteiner Wehr
Übergabe neues Hilfeleistungslöschfahrzeug 10 (HLF 10)

Das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug 10 (HLF 10) wurde am Samstag im Beisein zahlreicher Gäste offiziell an die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Elmstein übergeben.

        
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In seiner Begrüßung hob Manfred Kirr, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) die Bedeutung Elmstein als flächenmäßig größte Gemeinde in der Verbandsgemeinde, mit viel Waldanteil und einem stattlichen Straßennetz hervor. Besonders die Straßen im Umfeld von Elmstein sind beliebt bei den Motorradfahrern. Leider kommt es dadurch auch zu zahlreichen Unfällen. Gerade in solchen Situationen wird das neue Feuerwehrfahrzeug wertvolle Dienste leisten. Die Kosten für das HLF 10 beziffert Kirr auf rund 300 000 Euro. Die Zuwendungen des Landes betragen 73000 Euro. Symbolisch überreichte Verbandsbürgermeister Manfred Kirr den Fahrzeugschlüssel an den Wehrleiter Frank Flockerzi.

Flockerzi zog in seiner Rede einen weiten zeitlichen Bogen bis in das Jahr 2006. Damals hatte die Feuerwehr Elmstein als Erstangriffsfahrzeug ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 mit Staffelbesatzung (6 Feuerwehrangehörige). Es musste aus Altergründen ersetzt werden.

Die Verantwortlichen von damals entschieden sich für ein Fahrzeug TLF 16/24 mit Truppbesatzung (3 Feuerwehrangehörige). Dieses Fahrzeug war aufgrund seiner Ausstattung nicht geeignet für den Erstangriff. Es war eher als Ergänzungsfahrzeug, besonders für Waldbrände gedacht. Das weitere Fahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug LF 8, ein Mercedes Unimog, schied ebenfalls als Erstangriffsfahrzeug aus, da es nicht mit Atemschutzgeräten ausgerüstet war. Bei Einsätzen mit dem TLF 16/24 musste stets ein weiteres Fahrzeug mit ausrücken um die Einsätze vernünftig abarbeiten zu können. Für Flockerzi ein sehr unbefriedigender Zustand.

Jetzt wo für das LF 8 (Baujahr 1986) eine Ersatzbeschaffung anstand, wurde die Gelegenheit genutzt diese unglückliche Fahrzeugkonstellation zu Berichtigen. Im Brandschutzbedarfsplan wurde für die Beschaffung ein Hilfeleistungslöschfahrzeug 10 (HLF 10) eingeplant.

Die europaweite Ausschreibung wurde in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Zawadge ausgeführt. Das wirtschaftlichste Angebot für das Fahrgestell entfiel dabei auf Daimler Benz (Atego 1329). Die Motorleistung beträgt 290 PS, bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 12,5 t. Der Allradantrieb verfügt über ein Automatikgetriebe.

Beim Aufbau entfiel die Vergabe auf die Firma Ziegler aus Giengen an der Brenz, bei der Beladung auf die Firma Massong.

Im Februar 2014 wurden die Aufträge an die entsprechenden Firmen übergeben mit der Maßgabe zur Auslieferung des Fahrzeuges zum 31.3.2015. Die Auslieferung fast eine Punktlandung.

Die Besatzungsstärke des neuen Fahrzeuges beträgt 9 Personen.

Die fest eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe hat eine Leistung von 2000 Liter/min, bei 10 bar Ausgangsdruck. Der Löschwasservorat beträgt 1090 Liter.

An Löschmittel werden neben Wasser auch 170 Liter Schaummittel mitgeführt. Die Vermischung erfolgt in einer vollautomatischen Druckluftschaumzumischanlage, einstellbar für eine Konzentration von 0,1 - 6 %. Bereits bei einer Schaumittelzumsichung von 0,1% kann eine Verdoppelung der Löschwirkung erzielt werden.

Das Fahrzeug ist mit Material zur Brandbekämpfung und mit Material für technische Hilfeleistung ausgerüstet.

Die Ladung des neuen Elmsteiner Feuerwehrfahrzeug entspricht der vorgeschrieben Norm. Ergänzt wird es mit einigen Zusatzeinrichtungen die nach dem heutigen Stand der Technik notwendig sind.

Ein pneumatisch ausfahrbarer Lichtmast ist mit 6 LED-Scheinwerfern bestückt.

Eine Wärmebildkamera soll unterstützen bei der Brandherdsuche und Personensuche in der ersten Phase des Angriffes. Auch lassen sich anschließend Glutnester problemlos ausfindig machen.

Im Fahrzeug befinden sich hydraulisches Rettungsgerät zur technischen Hilfeleistung und Hebekissen zum Anheben von Lasten.

Von insgesamt 4 Atemschutzgeräte befinden sich zwei in der Mannschaftskabine zum schnellen ausrüsten.

Ein fest eingebautes Notstromaggregat liefert eine Leistung von 8 kVA. Für die Notfalltüröffnung ist ein Ziehfixkoffer mit an Bord.

Die Sondersignalanlage, LED Blaulicht mit Frontblitzer, stammt von der Firma Martin (Martinshorn).
Obligatorisch gab Wehrleiter Frank Flockerzi den Fahrzeugschlüssel weiter an den Wehrführer der Elmsteiner Feuerwehr Sven Menges.

Im Anschluss an die Fahrzeugübergabe lud der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Elmstein zu seinem traditionellen Schlachtfest ein.

        

        


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von Harald König