Prot. Posaunenchor Soli Deo Gloria, Appenthal
Jubiläumskonzert
des prot. Posaunenchores Soli Deo Gloria, Appenthal
Der Hauptchor
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Unter dem Motto „ Ve con dios“, das so viel heißt wie „Geh mit Gott“ veranstaltete der protestantische Posaunenchor Soli Deo Gloria, Appenthal, unter der Leitung von Christa Rottmayer am Samstag, den 2. Mai ihr Jubiläumskonzert in der katholischen Pfarrkirche Herz Mariä in Elmstein. Das sehr gut besuchte Konzert aus Anlass des 65.sten Geburtstages des Chors, bot eine musikalische Reise durch Südamerika mit lateinamerikanischen Klängen. Durch Unterstützung des Percussion-Ensembles Marcus Walder, Markus Munzinger, Andreas Zimnol und Felix Zeller schlichen sich aber auch afrikanische Rhythmen in die hervorragende Vorstellung ein und ergänzten sie aufs Beste. Christian Wohlert führte charmant durchs Programm.
Zu Anfang des mitreisenden Konzertes rief der Chor mit dem aus Brasilien stammenden Lied „Cantad al Senor – Ich sing dir mein Lied“, nach der letzten Posaune. Als diese Platz genommen hatte, gab es kein Halten mehr und die Bläser entfachten ein wahres Feuerwerk an jungen, flotten Tönen. Ob Melodien aus den Tanzrichtungen Tango, Salsa oder Rumba, alles war vorhanden und so manch ein Konzertbesucher tippte und wippte schon bei den ersten Stücken mit. So waren Volkslieder aus Mexico, aus Südamerika, aus Brasilien sowie aus Bolivien zu hören. Mal temperamentvoll, mal melancholisch ganz nach der lateinamerikanischen Lebensart. Bei „El cóndor pasa“, einem Volkslied aus Peru und durch Simon & Garfunkel aus dem Jahre 1970 international bekannt, erhob sich auch in der katholischen Kirche der Kondor und entführte die Besucher in die weite Welt der Anden. Mit der „Inca-Suite“ ging es auf alten Inca-Pfaden weiter zu Axel Thirolf, Landesposaunenwart Christian Syperek und Marcus Walder, die beim „Straight Ahead“ an den Trompeten und am Schlagzeug brillierten.
Letzterer begeisterte ebenso in dem Stück „Teamwork“ von Mitch Markovich. Zusammen mit Markus Munzinger, Andreas Zimnol und Felix Zeller entlockten sie hier den Pipe-, Snare-, Tenor, und Bassdrums fremdanmutende Töne. Bongos, große Trommel und Heulgongs spielten die Hauptrollen im Stück „Trio per Uno“ und im „Ghanaia“ kammen Marimbaphons, Schlagzeug und die Darbuka - eine einfellige Bechertrommel - zum Einsatz. Ebenfalls am Marimbaphon, der Urgroßmutter des Xylophons, faszinierte Felix Zeller beim „Corido“ von Matthias Schmitt.
Mit diesen vier Schlag- und Effektmusikern lud sich der prot. Posaunenchor hochbegabte Künstler ein. Zu Marcus Walders außerordentlicher Karriere zählen dabei Studien am Richard-Strauß-Konservatorium und der Hochschule für Musik in München. Weiter Aushilfstätigkeiten bei den Münchner Philharmonikern und als Pauker in der Staatsphilharmonie Rheinlandpfalz, im Museumsorchester Frankfurt und im SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern/Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken/Kaiserslautern. Seit dem Jahre 2000 ist er Solo-Pauker des Orchesters des Pfalztheaters Kaiserslautern. Markus Munzinger absolvierte sein Musikstudium an der Stattlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe. Er war der 1. Schlagzeuger im Philharmonischen Orchester Neubrandenburg/Neustrelitz und im Orchester des Pfalztheaters Kaiserslautern. Andreas Zimnol ist mehrfacher Preisträger bei „Jugend musiziert“ und spielt seit 2013 im Landesjugendorchester Rheinlandpfalz. Ebenfalls im Landesjugendorchester spielt Felix Zeller, jedoch auch in den Sinfonischen Blasorchestern der Kolpingkapelle Hambach und Ludwigshafen. Dreimal nahm er an der Bläserphilharmonie Deutsche Weinstraße teil.
Zwischen diese professionellen Schlagzeuger schlich sich im Stück „A minute of news“ der dreizehnjährige Matteo Thirolf, aus Appenthal. An seiner Pauke konnte er aber sehr gut mithalten und brauchte sich nicht zu verstecken.
Zu verstecken brauchten sich auch nicht die Jungbläser des prot. Posaunenchors, die in ihrer zweijährigen Ausbildung durch Daniel Grün sowie Christa und Thomas Rottmayer viel gelernt haben. Ihrem Ausbildungsstand gemäß, gaben sie die Lieder „La Cucaracha“ und „Latino“ wieder. Der Konzertbesucher merkte schnell, es ist genau diese Jugendarbeit die sich auszahlt, die den Chor zu dem werden lässt, was er ist. Die jugendlichen Bläserinnen und Bläser bilden zusammen mit den „alten Hasen“ einen modernen Posaunenchor, gemäß ihrem Slogan „65 Jahre und kein bisschen leise“. Matthias Vorstoffel sprach am Ende die Dankesworte und entließ, nach einer Zugabe des Chors, ein stark applaudierendes Publikum.
von Yvonne Faß |