E l m s t e i n   12.07.2015  

Kindertagesstätte Zwergenland
20-jähriges Jubiläum kommunale Kindertagesstätte Elmstein

        
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Runde Geburtstage sind immer ein Anlass für große rauschende Feste. Für Feierlichkeiten und Arrangements, die viel zu bieten haben - viel Unterhaltung, gutes Essen und lobende Worte. Handelt es ich bei dem Jubilar auch noch um jemand, der sich in ganz besonderer Weise für die Allgemeinheit verdient, ja sogar für das Kindeswohl eingesetzt hat, ist es nochmal ein besonderer Grund  ihn zu ehren und ihm zu gratulieren.  Diese Ehrung wurde am Sonntag, dem 12. Juli der kommunalen Kindertagesstätte „Zwergenland“ zu Teil. Die Kindertagesstätte bietet seit 20 Jahren den kleinsten Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Elmstein einen sicheren Kindergartenplatz, liebevolle Betreuung, Unterstützung der individuellen Stärken und Fähigkeiten sowie kompetente Erziehungsmethoden. Rechtzeitig zum Ehrentag wurden auch die Arbeiten beendet, die der Umbau des zweiten und dritten Bauabschnittes der Einrichtung mit sich brachte. So konnten in diesem feierlichen Rahmen die Räume eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden.

Fröhliche bunte Luftballone wiesen den Weg auf das Kindergartengelände, wo Eltern und Erzieherinnen noch bauten und werkelten. Wo eine noch leere Bühne andeutete, dass man sich auf Vorführungen freuen kann. Wo es aus einem Cateringwagen schon köstlich duftete. Wo man kleine Kinder, verkleidet als Schmetterling, Raupe und Früchte umherwuseln sah. Wo auf einer großen Tafel Bilder angebracht waren, die das 20-jährige Kindergartengeschehen dokumentierten. All diese Details, die einem als erstes beim Betreten des Geländes auffielen, waren Vorboten für einen kurzweiligen Tag. Die Kindergartenkinder hatten dafür eigens das Theaterstück von „Der kleinen Raupe Nimmersatt“ eingeübt. Spielerisch entführten sie die Gäste in die Welt einer kleinen Raupe, die geplagt von großem Hunger sich durch einen  Apfel, Birnen, Pflaumen, Erdbeeren und Apfelsinen frisst - nicht richtig satt wird - und auch vor Muffin, Törtchen und Kuchen nicht Halt macht. Immer weiter wächst sie, schlüpft aus ihrem Kokon und wird schließlich ein wunderschöner  Schmetterling. Zuvor begrüßten sie in einem Lied alle Gäste, die sie eingeladen hatten. Das tat auch die stellvertretende Leiterin Sandra Benz. Ganz besonders gedachte sie aber der drei Bürgermeister, die sich in ihren Amtsperioden für die Belange der Kindertagesstätte einsetzten und einsetzen. Dies war zum einen Helmut Schmidt, der sich im Jahre 1994 sehr engagierte, dass eine weitere Kindertagesstätte in Elmstein eröffnete. Bedingt war dieses Projekt durch die steigende Kinderzahl in der Gemeinde und die nicht ausreichenden Plätze in den schon vorhandenen kirchlichen Einrichtungen. Mit viel Mühe, Elan und Herausforderungen konnte im Mai 1995 offiziell die Kita Zwergenland starten. Einen weiteren Dank sprach Sandra Benz Thomas L. Kratz aus. In seiner Amtszeit wurde die Einrichtung um Hortplätze erweitert. Leider wurden diese nicht gut angenommen und wieder aufgegeben. Die so frei gewordenen Plätze wurden genutzt um unter Dreijährigen die Möglichkeiten zu geben, die Kita zu besuchen. Das Ergebnis war ein voller Erfolg. Im Januar 2014 wurde dann die evangelische Kindertagesstätte geschlossen. Noch in der Amtszeit von Thomas L. Kratz kamen die Kinder in die kommunale Einrichtung, mit dem Ziel einer zweigruppigen  Institution. Die Anfänge waren dabei nicht immer leicht. Unter dem Motto „Wir sitzen alle in einem Boot“ wurde diskutiert, manchmal gestritten, sich am Ende zum Wohle der Kinder aber zusammengerauft. „Das war nicht immer leicht, aber eins haben wir nicht: Wir haben nie aufgegeben“.“ so Benz. In dieser Zeit wurde Stefan Herter neuer Ortsbürgermeister. Er setzte sich für den Umbau der Räume ein. Da sich eine dritte Gruppe, aufgrund  der Kinderanzahl nicht realisieren ließ, beschloss man eine altersgemischte Gruppe zu eröffnen. Das heißt für die Einrichtung, dass nach Genehmigung des Antrages einjährige Kinder aufgenommen werden können. Nachfragen von Eltern bestätigen diese Entscheidung. Sandra Benz bedankte sich auch im Namen ihrer Kolleginnen, bei allen drei Bürgermeistern für ihr großes Engagement und Interesse. Ortsbürgermeister Stefan Herter würdigte alle Firmen, die am Umbau beteiligt waren, den Architekten und Bauleiter Roland Blum, die Gemeindearbeiter, die Verbandsgemeindeverwaltung für die Bauüberwachung und den Abteilungsleiter Gunther Weber für die Beratungsgespräche und die Stellung der Zuschussanträge an Land und Kreis. Ohne diese enormen Förderungen wäre die Gemeinde nicht in der Lage gewesen wäre, eine so große Baumaßnahme zu stemmen. Er vergaß aber auch nicht Dank zu sagen: an die Erzieherinnen, an das Küchenpersonal und an die Reinigungskräfte, die die Aufrechterhaltung der Kita während der Umbauphase gewährleisteten. „Mit der Erweiterung dieses Kindergartens können wir jedem Kind in der Gemeinde, für das der Wunsch besteht, einen Kindergartenplatz zur Verfügung stellen“, so Herter. Im kommenden Jahr wird die Kita verlängerte Öffnungszeiten bis 17 Uhr anbieten.

Die Räumlichkeiten, die im Anschluss an den feierlichen Auftakt besichtigt werden konnten, sind richtig schick und modern geworden. Nichts erinnert mehr an den alten Ratssaal, den in die Jahre gekommenen Filmsaal und die altertümlichen Toiletten. In diesen Räumen findet man einen großen übersichtlichen Gruppenraum mit Spielecken, einen Schlafraum, einen sogenannten „Snoezelenraum“ zum Kuscheln, ein großzügiges Bad und einen Spielraum. Im Vorderbereich befindet sich das Büro. Die 15 Kinder die hier in der altersgemischten Gruppe von ein bis sechs Jahren spielen und toben können, haben viel Platz. Im Obergeschoß wurde aber auch viel getan. So findet man einen großen gut ausgestatteten Spielraum, übersichtlichen Gemeinschaftsessraum, die modernisierte Küche, Vorschulraum, Bad und weitere Räumlichkeiten - die bei Bedarf die dritte Gruppenunterbringung garantieren. Hier spielen und lernen 22 Kinder in der Regelgruppe von zwei bis sechs Jahren. Zurzeit sorgen vier Ganztagskräfte, zwei Dreiviertelkräfte, zwei Küchenkräfte und zwei Reinigungskräfte für das Wohl der Kinder.

Zurück im Hof war das Kinderfest schon in vollem Gange. So war eine Kinderschminkecke eingerichtet, in der sich die Kleinen phantasievolle Gesichter malen ließen und ein Fotospiel mit Bildern der Erzieherinnen von früher und heute lud zum Raten ein. Die freiwillige Feuerwehr rollte die langen Schläuche aus und lieferte erfrischende Wasserspiele. Viele der Gäste erwarben auch Lose, die einen schönen Gewinn garantierten. Das Highlight des Tages war aber der bekannte Kinderzauberer Mister Sunrise, der die Kinder mit seiner effektvollen Schau verzauberte.

 

von Yvonne Faß