E l m s t e i n   21.07.2016  

Katholische Kirchenstiftung Elmstein
Übergabe der Rothutschen Gemälde an die Stadt Germersheim


von links nach rechts: Diözesankonservator Wolfgang Franz, Stadtbürgermeister Marcus Schaile, Stadtarchivar und -historiker Ludwig Hans, Hans Lutz und Pfarrer Gerhard Burgard

Eine kleine Delegation der katholischen Kirchenstiftung Elmstein unternahm am Donnerstag, den 21. Juli eine Fahrt nach Germersheim. Anlass war die Übergabe der sich in Kirchenbesitz befindlichen Gemälde von Johann Bernhard und Eva Apollonia Rothuth als Leihgabe an die Stadt. Die Bilder werden hier im Bürgersaal des Stadthauses aufgehängt und so für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Fast 250 Jahre ist es her, dass Johann Bernhard Rothuth und seine Frau Eva Apollonia, beide gebürtige Germersheimer, in Elmstein tätig wurden. Mit ihrer Stiftung und der Einrichtung eines ewigen katholischen Gottesdienstes trugen sie zur Fertigstellung der kleinen Kirche Mariä Heimsuchung und zur Gründung der Pfarrei Herz Mariä bei. Fast genauso alt wie die kleine Kirche ist das katholische Pfarrhaus, das bis zu seinem Verkauf an die Familie Rottmayer im Jahre 1997 als Sitz für die katholischen Pfarrer, die in Elmstein ihren Dienst versahen, diente. Beim Aufräumen fanden die Käufer damals zwei Ölgemälde, die das Stifterehepaar zeigen und die sie der Kirchengemeinde übergaben. Die Bilder stammen aus dem Jahre 1739 und wurden von A. Sadeler gemalt. Schon dieses Porträtieren lässt erahnen welcher Wohlstand die Rothuths umgab, da dieses von Künstlern auf Leinwand Geschaffene seinerzeit nur sehr gut betuchten Persönlichkeiten vorbehalten war.

Im vergangenen Jahr feierte die kleine Kirche Mariä Heimsuchung nun ihr 250-jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlass überlegte man sich, wo man die Bilder aufhängen könnte. Zum einen sollten sie sicher untergebracht werden, zum anderen sollten sie aber auch zu sehen sein. Verschiedene Überlegungen wurden in den kirchlichen Räten laut. Diskutiert wurden unter anderem die katholischen Kirchen, der politische Ratssaal, das Museum „Alte Samenklenge – Haus der Forst- und Waldgeschichte und das Diözesanmuseum in Speyer. Aber alle angedachten Plätze fanden weniger Gefallen und wurden zwecks Sicherheitsmängel, der Enge, Fehlen des Bezugs oder der Aussicht auf ein Dasein in der Vergessenheit verworfen. Pfarrer Gerhard Burgard hatte den Vorschlag die Gemälde nach Germersheim zu geben, da die beiden Stifter aus dieser Stadt stammten. Nach einigen Gesprächen mit Stadthistoriker und Stadtarchivar Ludwig Hans, der Diözese Speyer und Stadtbürgermeister Marcus Schaile sowie dem endgültigen Beschluss des Verwaltungsrates war man sich einig, die Bilder im Bürgersaal der Stadt aufzuhängen.

Im Stadthaus am Kolpingplatz finden sie nun einen würdigen Platz. Der Saal dient zu Ratssitzungen und für Festlichkeiten und Konzerte im besonderen Rahmen. Pfarrer Gerhard Burgard und Hans Lutz vom ehemaligen Verwaltungsrat, sind sich sicher hier einen passenden Ort gefunden zu haben. Auch die bei der Übergabe anwesenden Stadthonoratioren Marcus Schaile und Ludwig Hans sowie Diözesankonservator Wolfgang Franz zeigten sich glücklich, dass die Rothuths in bildlicher Form in ihre Heimat zurückkehrten.

 

von Yvonne Faß