E l m s t e i n | 12.11.2016 |
Mitglieder des Pfälzerwald-Vereins Ortsgruppe Elmstein-Appenthal mit Hauptinitiator der Aktion Wolfgang Ross transportierten am Samstag, den 12. November mit Hilfe des Steinmetzbetriebes Winfried Schaaf einen Schmuckstein aus dem 18. Jahrhundert ins Museum „Haus der Wald- und Forstgeschichte „Alte Samenklenge“. Der rund 300 kg schwere Sandstein ist der letzte Zeitzeuge der Erzgewinnung in Elmstein. Ersten Aufzeichnungen entnommen wurde von 1604 bis 1620 Erzbergbau in Appenthal, im Röderthal und im Erlenbachtal betrieben. Ab 1780 erfolgten eine Wiederaufnahme des Bergbaus und eine Eisenschmelze unter Kurfürst Carl Theodor auf dem Gelände „Alte Schmelz“ in Elmstein. Diese wurden aber schon im Jahre 1829 wiederum aus Gründen der Rentabilität aufgegeben. Eine später angedachte Neuaufnahme im Jahre 1937 wurde durch das Bayerische Oberbergamt abgelehnt. Als Begründung hieß es, dass es sich bei dem Erzvorkommen in Elmstein um Eisenschwarten-Anreicherungen und Eisen-Mangan-Durchsinterungen handele und durch die geringe Menge und der Beschaffenheit eine Verwendung nicht zulassen. Bei dem Schmuckstein mit der Abmessung ist zwischen 68 und 74 cm breit, 48 cm hoch, 36 cm tief und mit einer Sandsteindichte von 2,6t/m³ handelt es sich wahrscheinlich um den Abschlussstein in einem Torbogen am alten Schmelzgebäude. Ihn ziert ein Wappen das ein Oval umhüllt von verschlungenem Flammenhaar zeigt und laut den Aufzeichnungen von Lehrer und Heimatforscher Heinrich Weintz den Schmelzbetrieb versinnbildlicht. Dieser hat sich vermehrt dem Schmuckstein angenommen und in verschiedenen Zeichnungen aus den Jahren 1907 bis 1933 dokumentiert. Aus diesen ist ersichtlich wie er ursprünglich ausgesehen hat. Da der Stein im Freien aber ungeschützt viele Jahre der Witterung ausgesetzt war, ist er mittlerweile vom totalen Zerfall bedroht. Um das Jahr 1975 wurde er im Rahmen des Waldlehrpfades – Rundwanderweg 1, dessen Initiator der Forst, im Besonderen der damalige Revierleiter Otto Feyock war, neben den Schmelzweiher und der Hauptstraße gesetzt. Mit der Zustimmung von Burkhard Steckel, Leiter des Forstamtes Johanniskreuz, Ortsbürgermeister Stefan Herter und den Denkmalschutzbehörden konnte nun der Schmuckstein in Sicherheit gebracht werden. Im Museum „Alte Samenklenge“ findet er einen würdigen Platz im Obergeschoß zwischen den Schautafeln und den Ausstellungsstücken, die sich mit der Köhlerei beschäftigen. Da der Stein Eigentum des Landesforsten Rheinland-Pfalz bleibt, wird ein Hinweis angebracht, dass es sich um eine Dauerleihgabe handelt. Darüber hinaus bestätigte Baumeister Markus Landeck, dass von Seiten der Statik im Museum keine Bedenken vorliegen würden, jedoch sollte wegen der Lastenverteilung eine dicke Holzdiele untergelegt werden. Diese spendete die Holzwerkstatt J.J. Artmann, Mückenwiese. Benno Münch, Leiter der Wappenschmiede wird sich der sorgfältigen Reinigung annehmen. Wolfgang Ross ist mit Bildern und Texten im Gespräch mit der Agentur Greenwood-Finch, die sich verantwortlich für die neue Schautafel zeichnet. Berthold Münch ist wegen der Ausleuchtung angefragt. Besichtigen kann man den Stein zu den Öffnungszeiten des Museums. Jedoch beginnt hier die Winterpause und wird deshalb erst im kommenden Jahr wieder geöffnet. Sollte vorab aber schon Interesse bestehen den Stein zu sehen, kann unter der E-Mail Adresse info@alte-samenklenge.de oder über das Gemeindebüro Tel. 06328/234 Kontakt aufgenommen werden. Am ehemaligen Standort „Alte Schmelz“ ist angedacht Informationstafeln und eine Kopie, basierend auf der Zeichnung von Weintz, aufzustellen. Dafür soll ein Schweinstaler Sandstein aus der Nähe von Kaiserslautern verwendet werden.
von Yvonne Faß |