E s t h a l  19.08.2002  
Bilder von der Kerwe   1   2   3

Die Eschtler Kerwe, sie lebe hoch!

sb. Die Esthaler Bürger feiern ihr höchstes Fest- die Kerwe. Am Sonntag wurde sie offiziell mit einem großen Umzug eröffnet, an dem sich alle Esthaler Vereine beteiligten. Während die Gardemädchen mit heißen Cabrios und Petticoats die Zuschauer in den Bann des Musicals Grease zogen und sich die kfd-Frauen, mit Müllsäcken und Lumpen bekleidet, über den „Teuro“ beklagten, der die Kassen leer macht und es deshalb nicht mehr für neue Kleider reicht, beschrieb der ASV seinen diesjährigen Ausflug nach Norden mit einem Strandwagen, auf dem man die Fußballer relaxt bei einem Bierchen Angeln sehen konnte. Auch der Fußballnachwuchs machte auf sich aufmerksam und bat Rudi Völler, sie bei der WM 2006 nicht zu vergessen. „Ritter groß und klein erobern die Burg Breitenstein“, so lautete das Motto der Kindergartenkinder die mit Holzschwertern und einer selbstgebauten Burg die Leute begeisterten. Der 111 Jahre alte Männergesangverein präsentierte sich in „schwindelnder Höhe“ mit Münchhausen auf der fliegenden Kanonenkugel und dem reitenden Don Quijote und machte damit auf das kommende Konzert am 14. September aufmerksam, denn „Im heitre Jubiläumsjohr, gebt´s ä Konzert mit viel Humor!“. Und auch der Verband der Selbstständigen des Tals war mit einem Wagen vertreten, genauso wie der Pfälzerwaldverein mit dem „Butzelwägelche“ und der Geselligkeitsverein mit dem Klohaisel. Der Umzug wurde von zwei Musikkapellen begleitet, denn neben dem ortsansässigen Verein, war auch der Musikzug Hambach vertreten.

Nachdem der Umzug das Dorf passierte, erreichte er den Dorfplatz, wo die Kerweredd von Dietmar Kaiser vorgetragen wurde. Wie jedes Jahr wurden Missgeschicke und Peinlichkeiten der Esthaler Bürger aufgedeckt. Warum es an Fronleichnam merkwürdig intensiv nach Käsfüße roch und der Gemeinderat nachts mit Bagger selbst am neuen Gemeindehaus arbeiten muss oder warum drei junge Männer nackt durchs dunkle Esthal fuhren und trotzdem entdeckt und erkannt wurden, sowie die Frage, wieso der neue gelbe Kleinwagen einer Bürgerin als neuer Service der Post so herzlich angenommen und als Briefkasten benutzt wurde, waren Themen der Rede, die für allgemeine Erheiterung bei den zahlreich erschienen Gästen aus der ganzen Umgebung sorgten. genauso wie ein fälschlich überreichter Geschenkkorb des Obst- und Gartenbauvereins, der dann, nachdem man erkannte, dass das 80-jährige Geburtstagskind schon seit einigen Jahren kein Mitglied mehr ist, einfach wieder mitgenommen wurde.

Dann wurde auf dem neu gestalteten Schulhof mit Bürgerhaus gefeiert. Mit Boxautobahn, Kinderkarussell, Losbude und Schießstand war der Spaß garantiert, besonderes Highlight war wohl die Torwand der ASV-Jugend, die von Jung und Alt rege genutzt wurde. Auch für Essen und Trinken war in den Zelten und an den Ständen bestens gesorgt. Einen ernsten Aspekt gab es allerdings auch in Esthal. Man sammelte an den Kassen und während des Umzugs Spenden für die Flutopfer und der Freierlös des Nachmittagkaffees der kfd ging komplett an Flutopfer.

Bis Dienstag wurde gefeiert, denn dann wurde um 19 Uhr die Kerwe beerdigt und das höchste Esthaler Fest ging somit für dieses Jahr zu Ende.

 

Artikel von Stephanie Billo 19.08.02
Bilder: Tanja Baumann