E s t h a l | 22.08.2004 |
Gemeinde Esthal Das höchste Fest im Jahr
der Esthaler hat wieder begonnen. Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr fand auch dieses Mal am Kerwesamstag neben dem traditionellen Fassbieranstich des ASV ein Live-Konzert, organisiert von der Dorfjugend Esthal, auf dem Dorfplatz statt. Die Fünf-Mann-Band "Schuckeria" lockte trotz des nasskalten Wetters zahlreiche Gäste jeden Alters auf den Platz. Schnell war dieser gefüllt und auch die Feierlaune ließ nicht lange auf sich warten. Höhepunkt an diesem Abend war die Wahl zur "1. Eschdler Kerwequeen", die Vera Köbler überzeugend für sich entschied.
Am Sonntag wurde die Kerwe dann offiziell mit einem bunten Umzug begrüßt. Die ortsansässigen Vereine gaben sich mit ihren Wagen große Mühe und die Themen waren bunt gemischt. Der Geselligkeitsverein verlegte das Drama um den spitzen Stein ohne Spitze nach Gallien in das Jahr 50 v. Chr. Unter dem Motto "En spitze Stää ohne Spitz gab´s früher net bei Obelix" schenkten sie als die berühmten Comicfiguren verkleidet deren berüchtigten Zaubertrank an die Menge aus. Griechenland mit EM und Olympia barg für einige Vereine das perfekte Wagenthema in sich. So thematisierte der ASV die Fußball-EM mit Sieger Griechenland. "Rehakles auf Europas Thron – für Deutschland bleibt nur Spott und Hohn" und tatsächlich war die deutsche Nationalelf vor Ort, um König Otto auf dem Thron durch das Dorf zu tragen und zu feiern. Als Augenschmaus zeigten sich die Garde-Damen, die als Griechinnen verkleidet waren. Mit "Wandern ist die neue Olympia Disziplin unser Doping ist der Riesling" spielte der Pfälzerwaldverein wohl auf die Dopingaffäre an und zeigte, dass auch ein guter Riesling zur Hochform auflaufen lässt. Dem Alkoholgenuss verschrieb sich auch der Obst- und Gartenbauverein. Nach der Devise "Die Gadeärwed is g’schafft, drum werd jetzt enner druff gemacht" wussten die Mitglieder nach harter Arbeit gebührend zu feiern. Mit liebevoll gebastelten Kostümen zeigten sich die Kindergartenkinder samt Betreuerinnen als Dinosaurier. Erstmals vertreten war die Dorfjugend mit dem Thronwagen der am Vorabend ernannten ersten Eschdler Kerwequeen - Vera die erste. Und tatsächlich wurde sie von knackigen, männlichen Lakaien, die ihr Luft zufächerten, durch das Dorf begleitet und konnte so huldvoll ihre Untertanen grüßen. Der Junge Chor hob das Glas auf sein zehntes Jubiläum und ließ es sich auf dem Umzugswagen mit Sekt und Gesang gut gehen. Die kfd präsentierte sich ganz im Zeichen der 70er Jahre mit grellen Kostümen und Imitationen von berühmten Persönlichkeiten aus dieser Ära. Musikalisch war mit drei Kapellen einiges geboten. Neben der Esthaler Kapelle waren auch wieder die Musikfreunde des Hambacher Musikzugs mit dabei und erstmals auch eine Guggenmusikgruppe aus Wiesbaden. Am Dorfplatz angekommen, wurde die traditionelle Kerwered´ von Dietmar Kaiser gehalten. Auch hier ging es dieses Jahr um die kleinen Pannen, die den Bürgern im Verlauf des letzten Jahres wiederfuhren. Eröffnend konnte er sich eine Rüge an die Frankenecker, die das schlechte Wetter von ihrer Kerwe nach Esthal schickten, nicht verkneifen. Anschließend wurde aufgedeckt, dass sich sogar eingefleischte Esthaler auf dem Weg von Erfenstein heimwärts im Wald verlaufen können, wenn der Alkoholpegel stimmt. Die Rede war vom peinlichen Kloerlebnis beim "Eschdler Bayer" gewesen. Auch ein abgelaufener Personalausweis, der zu Wirrungen und verschobenem Flug führte sowie eine tote Kuh im Bach des Urlaubsortes, woraus das Wasser bislang so wunderbar schmeckte, waren Themen der Rede, die für allgemeine Erheiterung bei den zahlreich erschienen Gästen aus der ganzen Umgebung sorgten. Genauso wie das Vorhaben, eine Kamera zu montieren, um den "Eckpissern" samt Busfahrern das Handwerk zu legen und dies im Internet zu präsentieren. Nicht zu vergessen wäre die Toilettenrettungsaktion, bei der die falsche Tür von außen geöffnet wurde und sich der Betroffene seitdem mit einem Vorhängeschloss zusätzlich auf öffentlichen Toiletten absichert. Dass man sich in der heutigen Zeit auf eines ganz bestimmt verlassen kann, wurde beim vergangenen SPD Spielplatzfest deutlich, denn "do kannschd dich druff verlosse, bei dene ihrm Feschd hot´s schun immer gegosse". Dass aus "dem schäne Eschdel" für 10 Stunden vorübergehend Iggelbach wurde, hatten die Einwohner einem äußerst gelungenen Streich zur Hexennacht zu verdanken. Ebenso erwähnenswert - der neu gegründete Nationale Dackelclub, der Mitglieder jeden Alters und Herkunft aufnimmt vorausgesetzt es sind keine Dackelbesitzer darunter. Zum Abschluss noch: "Die Eschdler Kerwe, sie lebe hoch, hoch, hoch!" und somit konnte auf dem Schulhof oder im Bürgerhaus bei Kaffee und Kuchen offiziell gefeiert werden. Bis Dienstag wurde gefeiert, denn dann wurde um 19 Uhr die Kerwe beerdigt und das höchste Esthaler Fest ging somit für dieses Jahr zu Ende.
Fotos von : Harald König
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