E s t h a l  13.11.2004  

Musikverein Esthal 1976 e.V.
H e r b s t k o n z e r t

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Beeindruckendes Herbstkonzert des Musikvereins Esthal
Aktive für 10- und 40-jährige Mitgliedschaft geehrt

Der Musikverein Esthal lud am Samstag zu seinem alljährlichen Herbstkonzert in die Esthaler Schulturnhalle ein. Unter der Leitung von Patricia Becker stellten 48 Musikerinnen und Musiker ihr Können unter Beweis, indem sie in der ausverkauften Halle ein sehr vielseitiges und gut einstudiertes Konzertprogramm darboten. Eröffnet wurde das Programm mit dem „Wilhelm Tell Marsch“ von Rossini in einem Arrangement von Robert Allmend. Nachdem der erste Vorsitzende Josef Histing in gewohnter Weise seine Gäste wieder mit viel Humor begrüßte, folgte mit der „Kilkenny Rhapsody“ ein Stück, mit welchem dem Komponisten Kees Vlak, eine äußerst lebhafte und emotionale Darstellung der grünen Insel gelang. Sei es das Wabern des Nebels, der dem irischen Wetter stets einen geheimnisvollen, undurchsichtigen Charakter auferlegt und nur ganz leicht das zarte Thema der Rhapsody durchklingen lässt, oder bekannte irische Tänze wie die Gigue, die durch die weiche Klangfarbe der Holzbläser und Hörner den Zuhörer in ihren Bann zog - die Komposition wurde von den Musikern überzeugend interpretiert. 

Mit „Morning has broken“ stand ein faszinierendes Arrangement des Cat Stevens Songs auf dem Programm. Das Stück, das mit filigran verwobener thematischer Arbeit spielt, setzt vor allem auf den Kontrast zwischen Holz- und Blechbläsern. Während die Saxophone dezent das Thema zu Gehör bringen, umspielen Klarinetten und Flöten dies mit gefühlvollen Nebenmelodien und bauen immer mehr Spannung auf, bis die Trompeten endlich zum Schluss hin die bekannte Melodie choralähnlich wiedergeben und das Stück in einem stimmgewaltigen Finale enden lassen. 

André Waignains Arrangement aus dem Soundtrack des Walt Disney Films „Der Glöckner von Notre Dame“ war der nächste Höhepunkt des ersten Programmteils. Auch hier war die Komposition und deren Interpretation sehr gelungen. Die Dramatik, dargestellt durch rasche Tempi-, Takt- und Dynamikwechsel wurde durch die sichere Spielweise der Musiker am eigenen Leib erfahrbar und sorgte am Ende des Stückes für begeisterte Zurufe. 

Darauf folgten die Ehrungen. Axel Messer der stellvertretende Vorsitzende des Kreismusikverbandes Rheinland-Pfalz zeigte sich „sehr beeindruckt, was bisher musikalisch von der Bühne kommt“ und lobte „die vereinsmäßige und musikalische Entwicklung zu einem so hohen Niveau“. Messer ehrte Christian Lahres (Waldhorn) mit der bronzenen Ehrennadel für 10 Jahre aktive Mitgliedschaft und erkannte dessen Engagement besonders an, da „ das Einbringen von jungen Menschen in einen Verein leider nicht mehr Gang und Gebe sind“. Mit Gebhard Knoll (Tuba) wurde ein „äußerst engagierter und verdienter Musiker“ für 40 Jahre aktives Musizieren gewürdigt. In diesen 40 Jahren war Gebhard Knoll in verschiedenen Kapellen aktiv und wurde 1976 Gründungsmitglied des Esthaler Musikvereins. Aus Anerkennung und Dankbarkeit erhielt Knoll die goldene Ehrennadel sowie einen Ehrenbrief des Landesmusikverbands. 
Mit dem „Laridah“-Marsch wurde das Publikum anschließend in die Pause entlassen. 


Auszeichnung für Christian Lahres


Auszeichnung für Gebhard Knoll

Der Auftakt des zweiten Teils wurde schwungvoll durch den „Floral Dance“ gestaltet. Mit „James Bond 007“, einem Medley der bekanntesten Bond-Titelmelodien, wie „For your eyes only“, „Goldfinger“, „All time high“ und dem eigentlichen „James Bond Theme“ entführten die Musiker das Publikum in die Welt des Agenten 007 und verteilten die Lizenz zum begeisterten Zuhören, was am Applaus eindeutig festzustellen war. Wer den Film „Der König der Löwen“ gesehen hat, konnte sich bei „Can you feel the love tonight“ von Elton John zurücklehnen und den romantischen Klängen des Orchesters, dieses Mal unter der Leitung von „Vize“ Andreas Knoll, lauschen.
Mit dem „Schwarzwaldmädel“ folgte ein großes Potpourri aus der bekannten, gleichnamigen Operette von Leon Jessel. Die eingängigen Melodien wie „Wir sind auf der Walz“, „Malwine, ach Malwine“ oder „Mädel aus dem schwarzen Wald“ war Mitsummen angesagt. So wurde auch diese Art der Blasmusik vom Orchester überzeugend gespielt und vom Publikum sehr gut angenommen. Vor dem letzten Stück des Programms bedankte sich Josef Histing bei allen Mitwirkenden, ganz besonders bei der Dirigentin, der Blaskapelle und den Helfern vor und hinter der Bühne und widmete das Abschlussstück „I will always love you“, dirigiert von Andreas Knoll, dem Publikum.
Darauf folgte tosender Applaus und bei der Zugabe „Hootenanny“ von Harold L. Walters wurden nochmals alle Register gezogen. Erst nach einer weiteren Zugabe konnten die Musiker die Bühne verlassen. 
Ein gelungenes Herbstkonzert, das einen gespannt auf den nächsten Auftritt des Musikvereins warten lässt.


1. Vorsitzender und Moderator des Abends Josef Bernhard Histing

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Text Stefanie Billo
Fotos Harald König