E s t h a l  19.02.2004  

Altweiberfasching beim KfD Esthal
Die Frauen feuern närrische Raketen ab

Nach langjähriger Tradition fand auch dieses Jahr wieder am schmutzigen Donnerstag die Altweiberfastnacht der KfD in der Esthaler Schulturnhalle statt. Vor ausverkauftem Haus boten die Frauen mit einem äußerst kurzweiligen Programm auf. Die erste Vorsitzende Anneliese Blum begrüßte die närrische Schar und gab dann das Mikrofon an Marion Jakob weiter, die auch dieses Mal wieder überzeugend durchs Programm führte, auch wenn sie in diesem Jahr eine närrische Zurechtweisung zur Esthaler Aussprache erdulden musste. Gleich zu Beginn hatten "Die Buzzelqueens" ihren Auftritt vor der Kulisse des Schreinerstübchens. Mit Liedern wie "Ich will ä Brodworschd" und "Ich bin der Hans und hab nen großen Fuß" wurden die Gäste nicht zum letzten Mal an diesem Abend zum Mitsingen aufgefordert, woran die Zweimannband "Fair Play" ganz und gar nicht unschuldig war. Denn diese verstand es in gewohnter Manier die Stimmung während der Schunkelrunden auf Hochtouren zu bringen. Auch die nach Männer suchenden siamesischen Zwillinge (Gabi Buschlinger und Doris Stumm) trugen ihren musikalischen Teil zur Sitzung bei.

Aber es wurde an diesem Abend nicht nur viel gesungen, sondern auch viel gelacht, weil zum Beispiel Beate Buschlinger als "daabi Orschel" Roswitha Schwarzwälder durch ihre Schwerhörigkeit um den Verstand brachte. Nicht zu vergessen: die Dodderles, herrlich gespielt von Gabi Buschlinger und Wachtmeister Anita Krauss. Denn Eulalia musste dieses Mal ihren geliebten Erasmus nach sechs Wochen als vermisst melden, da ihr das Haushaltsgeld ausging. Als sie ihn mit abstehenden Rharbarber-Ohren, kakaorehbraunen Augen und Glatze mit promenadenmischunggrauer Verzierung beschrieb, blieb kein Auge trocken.

Anita Krauss bat als "brave Kirchgängerin" in der Bütt um etwas mehr Andächtigkeit, da es ihr schwer fällt während des Gottesdienstes bei der Sache zu bleiben, denn "statt an Cherubim und Seraphin, denkt sie nur an ihr´ Waschmaschin´". Und rätselte am Ende ihrer Rede, ob wohl noch mehreren Kirchgängern so zu Mute sei.

Anneliese Blum und Rosemarie Kaiser spielten eine "himmlische" Szene, in der sich eine Frau bei Petrus erkundigt, wo denn ihr Mann zu finden sei. Als er weder im Buch des Himmels noch der Hölle aufgeführt war, wurde Petrus klar, dass er mit so einer Ehefrau nur im Buch der Märtyrer zu finden sein kann. So hatten die beiden mit diesem Sketch die anwesenden Männer auf ihrer Seite.

Beim Kaffeeklatsch stellten Beate Buschlinger, Anita Krauss, Roswitha Schwarzwälder und Hildegund Wolf fest, dass Frauen nie tratschen oder lästern, wenn sie sich beim Kaffe treffen.

Denn es wurden ja nur herrlich wahre Begebenheiten über bekannte Esthaler Charaktere wiedergegeben. Diese Art Kaffeeklatsch fand beim Publikum sehr großen Anklang.

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Dass Eschdl die Superstars hat, wurde bei der Show, die von Michelle Hunzicker (Roswitha Schwarzwälder) und Sabine Christiansen (Sigrun Bürger) moderiert wurde, klar. In der Sparte "Humoristische Naturtöne" wurden bekannte Vertreter des Publikums mit der goldenen Wildsau für ihr Talent geehrt. Laudator Rudolf Mooshammer alias Doris Stumm überreichte herrlich affektiert den drei "Damen" in der Kategorie Mode ihren Preis. Und dass in Esthal auch wahre Gesangstalente zu finden sind, bewiesen die drei Publikumstenöre, die dann von Dieter Bohlen (Linda Kaiser), nachdem er einige seiner bekannt geistreichen Kommentare abgegeben hatte, ebenfalls die goldene Wildsau überreicht.

Natürlich durften bei diesem Abend auch die Tänze nicht fehlen. Während das "Trampelballett" tänzerisch zeigte, dass auch in Russland wahre männliche und weibliche Prachtexemplare zu finden sind, entführten Sandra Datzer, Hildegund Wolf, Sigrun Bürger, Ursel Baumann, Judith Krauss, Theresia Lahres, Beate Buschlinger, Linda Kaiser, Doris Stumm, Roswitha Schwarzwälder und Rosemarie Kaiser das Publikum nach Afrika, wo sie als Kannibalen mit einem Touristen im Kochtopf ein amüsantes Mahl zubereiteten.

Die Hitparade ist bei der kFD-Weiberfasnacht nicht mehr wegzudenken. Und so stellte diese auch in diesem Jahr den krönenden Abschluss dar. Mit Interpreten wie Eros Ramazotti, Mike Krüger, Opus, Jeanette, DJ Bobo oder Andrea Berg waren international bekannte Musiker in der Playback Show zu Gast. Beendet wurde die Sitzung mit "Sierra Madre" bei dem zahlreiche Wunderkerzen und Feuerzeuge im Publikum zu sehen waren.

Wer Lust und Laune hatte, konnte nach diesem gelungen Abend noch bis früh am nächsten Morgen Singen und Tanzen.

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von Stephanie Billo
Fotos Tanja Baumann