E s t h a l | 26.02.2005 |
Dorfjugend Esthal
Mit diesem Andrang hatte niemand von der Dorfjugend gerechnet, war die Idee doch eher spontan durch die Schneemassen entstanden, die in den vergangenen Wochen nicht verschwinden wollten und Esthal so unter einer bisher 25 cm hohen Schneedecke verschwinden ließen. Letztes Jahr musste die Aktion „Fackelrodeln“ wegen plötzlichem Tauwetter abgesagt werden, doch dieses Jahr war der Wettergott gnädig. So beschloss die Vorstandschaft der Dorfjugend Anfang der Woche einen erneuten Versuch zu starten.
Es wurden also im Vorfeld am Samstag zwei Rodelbahnen hinter dem Bürgerhaus am Schulhof mit Fackeln abgesteckt. Eine Bahn für die Anfänger, mit weniger Hindernissen und nicht ganz so steil wie die Bahn, die direkt vom Hummelweg hinab ins Tal führte, denn hier gab es zwei große Schanzen zu überwinden. Für Essen und Getränke sollte natürlich auch gesorgt sein und so wurde mit dem reichhaltig vorhandenen Schnee eine Bar direkt im Anschluss an den Eingang zum Jugendraum des Bürgerhauses mit eigenen Händen gefertigt. Würstchen und Glühwein sowie Kinderpunsch und Jagertee wurden gekauft, die dann im Freien ausgeschenkt werden sollten. Niemand konnte abschätzen wie viele Leute kommen würden, da nur sehr kurzfristig Werbemaßnahmen ergriffen werden konnten. Gegen 17 Uhr war dann der offizielle Beginn. Und langsam aber sicher trudelten immer mehr Kinder mit ihren Eltern ein. Nach kurzer Zeit gingen Würstchen und Glühwein aus und es musste für Nachschub gesorgt werden. Als es dämmerte, wurden die Fackeln angezündet, die für wohlige Atmosphäre sorgten und ganz nebenbei Unfälle vermieden. Gegen 19 Uhr hatten sich ein Großteil der jungen Esthaler Familien hinter dem Bürgerhaus versammelt und es herrschte reger Trubel, sowohl auf den Rodelpisten, als auch an der Bar. Es konnten verschiedenartigste Schlitten bewundert werden. So gab es die normalen Holzschlitten in verschiedenen Größen, die manchmal auch mit mehr Personen besetzt waren, als eigentlich Platz darauf war. Die Raser unter den Rodlern waren mit Plastik-Bobs unterwegs, die schnell ein ziemliches Tempo aufnahmen. Ein eher seltener Anblick waren kreisrunde Plastikscheiben, auf denen die Rodler saßen und mit denen die Steuerung anscheinend eher zufällig kam. Exot des Abends war ein Snowboarder, der sich mit seinem Board den Abhang hinabwagte und bewundernde und staunende Blicke erntete. Und wer gedacht hatte, dass das Rodeln hauptsächlich ein großer Spaß für die Kinder war, hatte mit den vielen Erwachsenen nicht gerechnet, die teils mit ihren Kindern fuhren, aber auch alleine die Pisten immer wieder unsicher machten und deren Augen genauso vor Spaß leuchteten wie die der Sprößlinge. von Stephanie Billo
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