Die
Esthaler Feuerwehr eröffnete traditionell am ersten Wochenende
im Dezember die "Eschdler Oischerr-Saison" in der Hasseldell.
Zwei
Tage lang konnten zahlreiche Besucher aus Nah und Fern, bei sonnigem
und für die Jahreszeit zu warmen Wetter,
das winterliche Spektakel rund um das Buchenholzfeuer erleben.
Die
"Oischerr- Mäschder" kamen beim "Oi- und Ausscherren"
der Essenspakete regelrecht ins Schwitzen.
Das
"Oischerre" ist für die Esthaler das liebste Freizeitvergnügen
in der Winterzeit. Von Dezember bis Februar organisieren Vereine
und Gruppen die gesellige Veranstaltung im Wald. Aber auch im
familiären Kreis sieht man zu dieser Zeit oft die Buchenholzfeuer
im heimischen Garten lodern.
Für
alle die das "Oischerrren" nicht kennen, sind auf der Esthaler
"Oischerr-Homepage" - www.oischerre.de
- reichliche Informationen über den alten Brauch zu finden.
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"Ober Oischerr-Mäschder"
Andreas Knoll
mit der "Oischerr-Schipp" in voller Aktion |
Oigscherrdes
- Was ist das?
( Erklärung aus www.oischerre.de/)
Der
Pfälzerwald, von dem Esthal ringsum umgeben ist, war früher die
Haupterwerbsquelle der Bevölkerung. In den Wintermonaten machten
die Waldarbeiter an ihrer jeweiligen Arbeitsstelle im Wald ein
Feuer, um sich aufzuwärmen. Um auch im Wald eine warme Mahlzeit
zu haben, wickelten sie ein Stück Fleisch in Zeitungspapier, holten
Glut aus dem Feuer, legten das Päckchen darauf und deckten es
mit weiterer Glut zu, bis es komplett "oigscherrt" war. Dadurch
verbrannte das Zeitungspapier nicht und das Fleisch wurde nach
einer Weile gar.
Der
moderne "Oischerrer" von heute nimmt natürlich kein Zeitungspapier
mehr sondern handelsübliche Alufolie. Am Oischerrvorgang selbst
hat sich aber im Vergleich zu früher nichts geändert. Diese "Oischerr-Tradition"
findet jedes Jahr ab Dezember bis in den Februar aufs Neue im
Wald rund um Esthal statt. Viele Vereine, aber auch kleinere Gruppierungen,
Familien usw. laden Freunde und Bekannte ein und veranstalten
ihr "Oigscherrdes".
Und
so sieht man an schönen, kalten Januarsamstagen rund ums Dorf
Rauch aufsteigen und weiß genau: "Aha, dort werd oigscherrt".
Das beste "Oischerrwetter" herrscht bei trocken-kalten Temperaturen
ab dem Gefrierpunkt abwärts. Hier kann man es sich dann am großen
Buchenholzfeuer bei viel Glühwein, Schnaps und anderen Getränken,
die von innen wärmen, besonders gut gehen lassen. Je nach dem,
wie groß das "Oigscherrde" ist, entfacht man ein oder sogar zwei
Feuer. Das Holz hierfür wird meistens an einem früheren Termin
gemacht und bis zum "Oischerr-Tag" am "Oischerr-Platz" gelagert.
Oftmals wird am Tag des Holzmachens gleich an Ort und Stelle ein
Feuer gemacht um nach getaner Arbeit, na was wohl, oizuscherre.
Das
Oischerre selbst beginnt dann recht früh am Morgen mit dem Feueranzünden.
Dies ist meistens den Männern vorbehalten. Sie sorgen dafür, dass
ordentlich Glut da ist, wenn der "Rest" (Frauen und Kinder) so
nach und nach eintrifft. Dann steht man die ganze Zeit ums Feuer,
isst und trinkt und hat jede Menge Spaß. Die Kinder bekommen meistens
"e Schipp voll Glut" für ihr eigenes Kinderfeuer. So manches "Oigscherrde"
endet erst spät am Abend oder gar noch später, je nach Stimmung,
aber die ist sowieso immer super.
Wer
noch kein "Oigscherrdes" erlebt hat, der sollte unbedingt einmal
nach Esthal kommen. Es lohnt sich.
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