E s t h a l | 28.10.2006 |
Männergesangverein 1891 Esthal e.V.
Alle Erwartungen übertroffen wurden beim diesjährigen Jahreskonzert der beiden Esthaler Chöre, sowohl bei der Besucherzahl als auch bei den Mitwirkenden selbst, sodass man es gleich zweimal darbot. In der jeweils ausverkauften und passend dekorierten Schulturnhalle kamen die Zuhörer in den Genuss eines dreieinhalbstündigen Gruselkonzertes. Man erlebte ein musikalisches Erlebnis der besonderen Art mit zahlreichen Solisten und Tänzern aus beiden Chören, die motiviert ihr Bestes gaben. Chorleiterin Dorina Schmidt führte ihre Sängerinnen, Sänger, Tänzer und Instrumentalisten stets sicher und souverän von einer Darbietung zur nächsten, begleitet durch originelle und witzige Erläute-rungen zu den Liedbeiträgen von zahlreichen Aktiven der "Vocal - Cords". Den Auftakt gestaltete der Männergesangverein 1891 Esthal e.V. unter der Leitung von Gerhard Kuhn mit dem "Dracula Rock", "Geisterreiter" und "Grüß Gott, i bin der Tod", alle drei arrangiert von Dorina Schmidt . Nach sich anschließenden Ehrungen, bei denen junge Sängerinnen aus den "Vocal Cords - die Stimmbänd(ig)er" für ihr bereits mehrjähriges musikalisches Engagement ausgezeichnet wurden, kam man in den Genuss deutsch/lateinischer Liedsätze. "Requiem aeternam dona eis, Domine" - "Ewige Ruhe gib ihnen, Herr" - die Anfangsworte der Totenmesse von Wolfgang Amadeus Mozart wurde stimmsicher von den Männern dargeboten. So wie Mozart 1791 von einem anonym, in schwarz gekleideten Mann mit der Komposition des "Requiem" beauftragt wurde, war der Einzug der Sänge-rinnen und Sänger der "Vocal Cords" in eigens geschneiderten schwarzen Unhängen, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen zu dem Liedsatz "Conquest of Paradise". Gemeinsam mit dem Männerchor wur-den stimmgewaltig "O Fortuna" aus "Carmina Burana" von Carl Orff sowie Mozarts apokalyptischen Zukunfts - Ausblicke in Form des "Dies irae" als "kleine Apokalypse" gekonnt dargeboten, wobei die Vocal Cords anschließend die gleichnamige anspruchsvolle Komposition von Karl Jenkins zu Gehör brachten. Im Folgenden kam das oscarprämierte Hauptthema des Horrorfilms "Das Omen" von 1976 zu Gehör: "Ave Satani", dramatisch und nervenaufreibend in lateinischer Sprache von den jungen Sängerinnen und Sängern dargeboten. Tiefgründig und düster folgte durch Andrea Kaufeld und Dorina Schmidt das Klavierstück "Tubular Bells" aus "Der Exorzist" von Mike Oldfield, wobei man die Gelegenheit hatte, das gelungene schaurig schöne Bühnenbild auf sich wirken zu lassen. Mit Schwertern ausgerüstet und in deutlicher Aussprache wurde "Goa, Herr der Finsternis", arrangiert von Dorina Schmidt, dargeboten, wobei die zahlenmäßig unterlegenen, jedoch stimmbildnerisch ge-schulten Männerstimmen trotzdem zur Geltung kamen. "Sleeping Sun" folgte, ein Ohren-, sowie aufgrund der mystischen Darbietung, ein Augenschmaus, im harmonischen Einklang von Beate Kuhn und Dorina Schmidt. Rockig wurde es durch Gernot Kuhn (Gitarre) und Vera Köbler, die souverän als ausgeflippter Frontman von ACDC auftrat. In "Thriller" glänzten Chris Schaller, der seinen geschulten Stimmumfang und schauspielerischen Fähigkeiten unter Beweis stellte, sowie zahlreiche Tänzer aus Chorreihen. Nach einer Pause, in der sich die Besucher mit zum Motto passenden Leckereien versorgen konnten, begann der zweite, musikalisch und tänzerisch interessante Teil, so beispielsweise die gekonnt vorge-tragene Rap - Choreographie von Stephanie Billo und Sybille Kuhn in passenden Kostümen zu dem Titel "Men in Black". Sybille Kuhn und Oliver Knoll in der Rolle von Janet und Brad aus dem Film "Rocky Horror Picture Show" verkörperten solistisch in musikalischem Einklang die Freude über das Erbli-cken des Schlosses Frankensteins in strömendem Regen, im Wechsel mit dem Gesang der "Vocal Cords". Anschließend folgte "Time Warp", ein musikalischer Leckerbissen mit einer Tanzchoreographie, angelehnt an das Original, sowie einer Stepptanzeinlage durch Stephanie Billo und Chris Schaller. Bei dem Medley aus "Jekyll and Hyde" glänzten die "Vocal Cords" mit Sprachsicherheit sowie musikalischer Präzision. Das vierhändige Klavierstück "In der Halle des Bergkönigs" aus "Peer Gynt" von Edvard Grieg, dargeboten von Wiebke Goltz und Dominic Hammann, gekennzeichnet durch eine allmähliche Steigerung von Tempo und Schwierigkeit, ermöglichte dem Zuschauer das Einstimmen auf den letzten Teil des Konzerts, Stücke aus dem Musical "Tanz der Vampire". Durch eine treffende Überleitung in das Geheimnis der Vampire wurde "Ewigkeit" vorgetragen, beeindruckend mit den stimmsicheren Solisten Sybille Kuhn, Kim Herrmann und Oliver Knoll, gefolgt von dem Liedsatz "Knoblauch", bei dem die schauspielerische Untermalung besonders gefielen und die Männerstimmen in Solopassagen zur Geltung kamen, ebenso beim nachfolgenden Titel "Totale Finsternis". In "Carpe noctem" glänzten die hohen Männerstimmen und "Der Tanz der Vampire" zeigte neben stimmlicher Souveränität auch den Mut zur Choreographie, was in "Little Shop of Horrors" gipfelte, wo die jungen Sängerinnen und Sänger ihr schauspielerisches Talent bewiesen und sich nicht davor scheuen, auswendig zu singen. Dieses außergewöhnliche chormusikalische Erlebnis mündete in eine sich anschließende Halloweeen - Party mit Cocktail - Bar. Pressemitteilung Männergesangverein Esthal
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