E s t h a l    17.11.2012  

Musikverein Esthal 1976 e.V.

Herbstkonzert
Andreas Knoll erhält Ehrenzeichen - Dirigentwechsel steht bevor

„Liebe Zuschauer an den Bildschirmen, liebe Studiogäste, herzlich willkommen in der Sendung TV Kult-Abend des MV Esthal mit dem Untertitel Herbstkonzert … Sie befinden sich in der Live-Übertragung des freien Senders ,Eschtler Musikwelle’“ sagte der Vorsitzende Josef Bernhard Histing zum Beginn des beliebten Herbstkonzertes des Musikvereins Esthal in der ausverkauften Schulsporthalle. Und danach folgte excellente Blasmusik, ein Großteil davon mit Musiktiteln aus Film und Fernsehen, Musicals und Medleys. Dazwischen immer wieder die Eröffnungsmelodie zur Tagesschau und die entsprechenden amüsanten Nachrichten.

„Regisseur“ (Dirigent) Thomas Zell zeigte mit Begeisterung auf, zu welchen Leistungen sein rund 35köpfiges Ensemble fähig ist. Der Auftakt war mit dem Marsch „Jubelklänge“, hier wurde gehobene Militär-Blasmusik nach einem Arrangement von Franz Bummerl geboten. Ein Medley bekannter Melodien des berühmten Berliner Vokalensembles „Comedian Harmonists in Concert“ begeisterte die Zuhörer, so war unter anderem auch „Ein kleiner grüner Kaktus“, „Veronika der Lenz ist da“ mit im Repertoire. Atemberaubend und klanggewaltig wie der Weg durch den wilden Westen „Moment for Morricone“ mit Melodien aus dem Film „Spiel mir das Lied vom Tod“. Mit „Goldeneye“, der Titelmelodie aus dem gleichnamigen James-Bond-Film wurden die begeisterten Zuhörer in die Pause entlassen.

Zärtere Töne und Lieder gab es zum Auftakt des zweiten Teils mit „My fair Lady“, Melodien aus dem gleichnamigen Musical von Frederick Loewe. Beim TV-Kultabend wurde ein Fernsehlieder-Medley dargeboten, unter anderem mit der „Lindenstraße“, dem „Traumschiff“ und der „Sportschau“. Von Hans Zimmer stammt „The Da Vinci Code“, die Titelmelodie aus dem gleichnamigen Film. Beim Solostück für Euphonium und Blasorchester „Rhapsody for Euphonium“ zeigte Solist Thomas Zell, wie gut er sein Instrument beherrscht, tosender Applaus für ihn und seine Kapelle unterder Leitung von Stephanie Billo waren ein verdienter Lohn. „Ein halbes Jahrhundert“ hieß die Polka von Very Rickenbacher nach einem Arrangement von Franz Watz. Ihr folgten die „Eschtler Regionalnachrichten“ mit Andreas Knoll, bei dem sich anschließenden kleinen Quiz musste der Dirigent die Titel der angespielten Melodien erraten. Natürlich durften die Musiker ohne Zugaben die Bühne nicht verlassen. Von dem diesjährigen Herbstkonzert wird in Kürze eine CD angeboten, Interessenten sollten sich in die Liste eintragen. Thomas Zell erhielt zu seinem Abschied ein Fotobuch mit Bildern aus seiner Zeit als Dirigent des Musikvereins

Der Musikverein Esthal wurde am 26. November 1976 gegründet, von den anwesenden 44 Personen waren 29 stimmberechtigt, das Blasorchester nahm seinen Anfang. 1978 wurden die ersten Uniformen angeschafft, 1980 folgte bereits die Weihe der eigenen Vereinsfahne. Ein Jahr später fand das erste Herbstkonzert statt. Im Jahre 1991 wurde bei einem Konzert der „Große Zapfenstreich“ aufgeführt. Im Jahre 2001 wurde in großem Rahmen das 25jährige Bestehen des Musikvereins gefeiert. Derzeit hat der Musikverein ca. 40 aktive Musiker, 11 Jugendliche befinden sich in der Ausbildung, ein Garant dafür, dass es mit der Blasmusik in Esthal weiter geht. Momentan hat der Klangkörper bis zu 30 Auftritte in jedem Jahr.

EHRUNGEN


Josef B. Histing ehrt Andreas Knoll für 30jähriges aktives Musizieren

In das Programm beim Herbstkonzert des Musikvereins eingebunden war die Ehrung von Andreas Knoll mit einem Ehrenzeichen des Landesmusikverbandes Rheinland-Pfalz durch den ersten Vorsitzenden Josef Bernhard Histing sowie den ersten Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Deutsche Weinstraße, Bernhard Welsch, die seine Verdienste um den Musikverein und die Blasmusik entsprechend würdigten. – Im Jahre 1981 begann Andreas Knoll seine Ausbildung als Trompeter. Von 1983 bis 1987 war er in der Stadtkapelle Lambrecht aktiv, danach wechselte er zum MV Esthal. Von 1998 bis 2010 übte er das Amt des Vizedirigenten aus. In der Jahreshauptversammlung 2006 wurde er zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt übt er heute noch aus. Seitdem ist er für die Vorstandschaft und für den 1. Vorsitzenden eine treibende Kraft und eine große Hilfe. Andreas Knoll ist ein Mensch für alle Fälle. Er ist für jeden ein hilfsbereiter Ansprechpartner. Es gibt keine Probleme, für welche er keine Lösungsmöglichkeiten parat hätte. „Man kann ihn kaum aus der Ruhe bringen“, betonter der Vorsitzend. „Egal welche Aktivität der Musikverein hat, Andreas ist zur Stelle und leitet die Arbeitsdienste, wobei er selbst tatkräftig mitwirkt“. Auch die Geselligkeit im Verein werde von ihm geprägt und gefördert. Im musikalischen Bereich sei er auch heute noch ein hervorragender Trompeter, der auch da im Register Verantwortung übernehme. Beim Musikverein ist er nach den Worten von Josef B. Histing gar nicht mehr wegzudenken, zumal auch sein Vater, sein Bruder, sein Sohn und last but not least, auch seine Ehefrau aktive Musiker sind.


Josef Bernhard Histing zeichnet für 25jähriges Musizieren in der Kapelle Beate Kuhn     (links) und Elke Brucker (rechts) aus

Weiter wurden geehrt: Elke Brucker und Beate Kuhn für 25jährige aktive Tätigkeit im Musikverein; für 20 Jahre Bernhard Histing und Christian Ziegler, für 10 Jahre Valeska Kern. Qualität und Kontinuität seien prägende Merkmale für die Ausgezeichneten, betonte Bernhard Welsch.


von links: Bernhard Welsch, Beate Kuhn, Bernhard Histing, Elke Brucker, Andreas
            Knoll, Valeska Kern, Josef B. Histing und Thomas Zell

Dirigentenwechsel
Im Rahmen des Konzertes gab es auch einen kleinen Wermutstropfen zu verzeichnen. Dirigent Thomas Zell, der seit fünf Jahren den Musikverein leitet, wird zum Ende des Jahres sein Amt wegen beruflicher Überlastung zur Verfügung stellen. Er selbst bedauert diesen Schritt sehr, aber es gäbe für ihn keine andere Wahl. Er wird beim Weihnachtskonzert aller musizierenden Vereine und Gruppen Esthals in der Pfarrkirche St. Konrad das Ensemble zum letzten Mal dirigieren. Seine Nachfolgerin wird die bisherige Vizedirigentin Stephanie Billo, die auch schon beim jetzigen Konzert ihre Begabung und ihr Talent unter Beweis stellte.

 

von Bruno Koppenhöfer