E s t h a l | 18.06.2012 |
Obst- und Gartenbauverein Esthal
weitere Fotos von der Jubiläumsfeier Nicht "Kleckern", sondern "Klotzen" war der Leitspruch bei der Planung der Jubiläumsfeierlichkeiten "100 Jahre Obst- und Gartenbauverein Esthal". Das Planungsteam unter der Leitung des Vorsitzenden Stefan Farbacher hatte im Vorfeld viele Ideen und Vorschläge gesammelt und konnte einige davon umsetzen. Denn 100 Jahre Vereinsgeschichte ist ein Grund zünftig zu feiern. Als Veranstaltungsort wurde die idyllisch gelegene Waldfesthalle auf dem Aschberg ausgewählt. Vielfältiges Programm Ponyreiten und eine Hüpfburg für die Kinder wurde arrangiert. Vor der Festhalle waren Verkaufsstände, und ein Korbflechter zeigte sein Können. Der Festgottesdienst mit anschließender Pferdesegnung fand am Sonntagmorgen in der Waldfesthalle statt, musikalisch umrahmt von den Konrad Singers. Bevor es musikalisch weiter ging, im Programmheft wurden der junge Chor und die Tonsucher angekündigt, wurde Ministerpräsident Kurt Beck mit stürmischen Applaus begrüßt. Festrede durch Ministerpräsident Kurt Beck Sein besonderer Dank galt den Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins, die sich mit großem Engagement zusammengetan haben um das große Jubiläum gebührend zu feiern. Mit in seine Dankesworte schloss Beck auch diejenigen ein, die vor 100 Jahren die Gründung vorgenommen haben und all die Personen, die im Laufe der Zeit immer wieder neu anfingen. Die ersten 50 Jahre waren dabei sicherlich nicht die Leichtesten: zwei Weltkriege, Not und Elend. Es war schon eine beachtliche Leistung sich immer neu zusammenzufinden und neu angefangen. Dadurch wurde ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung von Kulturpflanzen, zum Naturschutz aber auch zur Ernährung der Bevölkerung geleistet. Ministerpräsident Kurt Beck hob die große Bedeutung der Vereine hervor. Sie schaffen Begegnung und Lebendigkeit. Sie ermöglichen das Jüngere und Ältere miteinander ein gemeinsames Ziel haben. Dieses gemeinsame Ziel hat man auch beim Obst- und Gartenbauverein Esthal nicht verloren: gemeinsam an der Vielfalt von Kulturpflanzen weiter zu arbeiten und sich, um deren Erhalt zu kümmern. Beck regte ein weiteres wichtiges Ziel an, es nicht aus den Augen zu verlieren. Weiter in Frieden und Freiheit leben zu können, damit kommende Generationen dies auch erleben dürfen. Ein Wunsch, den vergangene Generationen so nicht erleben durften. Mit Blick auf die gegenwärtigen Probleme, auf die Diskussion der gemeinsamen europäischen Währung, so Beck, müssen wir uns alle verstärkt anstrengen. Wir müssen das, was erarbeitet worden ist, und vererbt wurde von unseren Müttern und Vätern im goethischen Sinn immer wieder erneut erwerben. Wir müssen uns um das Vererbte kümmern, es erneuern und fortführen, aber es darf nicht kaputt gemacht werden. Die Art und Weise der Verantwortung ist uns aufgegeben, mahnt der Ministerpräsident, damit wir die guten Jahre in die Zukunft entwickeln können.
Ehrungen Auf 40 Jahre Treue zum Verein blicken Hans Jürgen Laukus, Karl-Heinz Roth, Franz Zauner, Bernd Kaiser, Josef Roth und Kurt Neubert. Ein besonders Jubiläum feiert Augustin Kaiser. Er ist ein halbes Jahrhundert Mitglied im Esthaler Obst- und Gartenbauverein.
Zum Ehrenmitglied ernannt Aus der Vereinsgeschichte Drei Jahre später wuchs der Verein auf 51 Mitglieder an. Schwerpunkte der Vereinsaktivitäten waren bis dahin die Pflanzung und Pflege von Obstbäumen, die Förderung des Gartenbaues, die Verschönerung des Dorfbildes durch Blumenschmuck und gärtnerische Anlagen. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges lies die Vereinsarbeit ruhen. Am 28.08.1927 wurde mit 22 Mitgliedern der Verein erneut aktiviert. Im Jahre 1928 wurde aus dem Vereinsvermögen eine fahrbare Obstspritze angeschafft, um die annähernd 400 Obstbäume in der Gemarkung Esthal gegen Schädlinge zu behandeln. Der Verein kaufte im Jahre 1930 eine Dosenverschließmaschine. Der Zweite Weltkrieg und die Folgen Liesen von 1940 bis 1950 das Vereinsleben erneut ruhen. 1950 wurde zum dritten Male der Verein ins Leben gerufen und die Vereinstätigkeit wieder reaktiviert. 1952 spendete die Kreisverwaltung 250 Kirchbaumsetzlinge die von den Mitgliedern des Vereins an vielen Stellen in der Gemarkung eingepflanzt. Eine Obstpresse leistete sich der Obst- und Gartenbauverein im Jahre 1956. Sie funktioniert heute immer noch und verrichte klaglos ihren Dienst in obstreichen Jahren. Aktivitäten Auch für die Gemeinde engagiert sich der Verein mit ehrenamtlichen Einsätzen. So hat er an der Straßenabzweigung Hauptstraße/Waldstraße eine Grünanlage geschaffen und pflegt diese. In der Osterzeit wird der Dorfbrunnen am Busplatz österlich geschmückt. Für eine Bereicherung des kulturellen Dorflebens soll hier das Lindenfest, dass alle zwei Jahre in der Waldfesthalle stattfindet, die Teilnahme am Kerweumzug und das "Oischerre am Bildstöckel“ am Rosenmontag, nicht unerwähnt bleiben. Zum Abschluss Blasmusik
von Harald König |