E s t h a l    16.10.2013  

Katholische und Evangelische Kirchengemeinde Esthal und Elmstein
Ökumenische Pilgerreise ins Heilige Land

Unter dem Motto  „Auf den Spuren Jesu im Hl. Land“  und der gemeinsamen Leitung  der beiden Pfarrer  Stephan Schatull und Gerhard Burgard  besuchten Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirche Elmstein und Esthal eine Vielzahl von religiösen und  geschichtsträchtigen Stätten  in Israel-Palästina.

Gestartet wurde am Donnerstag, den 10. Oktober vom Flughafen in Frankfurt nach Tel Aviv. Spät in der Nacht wurde das Hotel in Bethlehem erreicht und schon am frühen Morgen mit dem interessanten aber auch anstrengenden Ausflugsprogramm, zu den geschichtsträchtigen Orten des Landes begonnen. Dabei begleitete ein Guide die Touren und erklärte anschauend alles Wissenswerte rund um Menschen, Land und Bauwerke aus der Zeit Jesu.

Wie allen Mitreisenden schon aus dem Religionsunterricht in Kindheitstagen, später auch aus der Bibel und der Weltliteratur  bekannt, liegen in Israel-Palästina  die Wurzeln des Judentums und des Christentums. Hier wirkten Abraham, David und die Propheten, hier lebte Jesus Christus und die Jünger wurden von hier aus ausgesandt. Christen aller Konfessionen reisen seitdem durch das Land auf den Spuren Jesu und der Erzväter. So auch die Christen aus Esthal und Elmstein, sowie weitere der Reise angeschlossene Pilger. Wer am See Genezareth, durch Nazareth oder durch Jerusalem geht, ist sich bewusst, dass er sich auf historischem Boden befindet. So ist auch für Muslime  Jerusalem von großer Bedeutung. Bei heute noch andauernden Ausgrabungen werden immer wieder neue biblische Stätten freigelegt.

Als die Elmsteiner und Esthaler Reisegruppe am ersten Tag der Fahrt diesen heiligen Boden betraten, hatten sie im Vorfeld ihre eigenen und teilweise auch speziellen  oder „anerzogenen“  Erwartungen. Diese wurden dann beim Besuch der heiligen Stätten vielfach bestätigt und auch neue Sicht- und Blickwinkel hinzugewonnen. Auf dem Weg in Jerusalem zum Ölberg, Dominus flevit, Garten Gethsemane, der Verratsgrotte, dem Mariengrab und dem Weg auf der Via Dolorosa (Kreuzweg) bis hinauf zur Grabeskirche mit dem Berg Golgotha und dem Heiligen Grabe konnte jeder Reiseteilnehmer realen „Geschichtsunterricht“ praktizieren und in eigenen Gedanken den Weg Jesu nachgehen. Auch in der Geburtskirche, die zum Abschluss des Tages in Bethlehem besucht wurde, war der Geist des Herrn spürbar.

Nach dem  teilweise ergreifendem und auch „unter die Haut“ gehenden Tagesprogramm folgte nach der Übernachtung am darauffolgenden Tag eine Busfahrt durch die Judäische Wüste in die Oasenstadt Jericho, der „ältesten Stadt der Welt“,  die am Fuße des Berges der Versuchung liegt. Dort schweifte der Blick über das Jordantal hin zum Berg Nebo, wo Moses gestorben ist. Weiter dann durch die Jordanebene nach Kasr al-Jahud, der Taufstelle von Johannes dem Täufer, wo Pfarrer Stephan Schatull einen kleinen Gottesdienst hielt.  Im Anschluss daran zur Essener Siedlung Qumran, der  Fundstelle der Schriftrollen. Das Bad im Toten Meer stand danach auf dem Programm und wurde nach so viel Geschichtsträchtigen sehr gern angenommen, um dann zu den Hirtenfeldern beit Sahour aufzubrechen.  

Am nächsten Tag startete die Tour nach Jerusalem zum Berg Zion in die Dormitio zu den deutschen Benediktinern. Hier zelebrierten Pfarrer Gerhard Burgard und der ebenfalls katholische und mitgereiste Pfarrer Thomas Witzel, den Gottesdienst mit.  Anschließend bestand die Möglichkeit den Abendmahlsaal und das Davidsgrab zu besichtigen, dann durch das Zionstor im jüdischen Viertel bis zur Klagemauer zu gehen. Nach dem Mittagessen im ehemaligen Eliaskloster führte der Weg nach Ein Karem, dem Geburtsort von Johannes dem Täufer.  Dann ein kurzer Spaziergang, vorbei an der Marienquelle, zur Visitatio- oder Magnifikatskirche, wo der Überlieferung nach, die Begegnung zwischen Elisabeth und Maria stattfand. Hier stimmten die Reiseteilnehmer das Magnifikat an. Zurück, den Hügel hinunter, auf der anderen Seite des Dorfes erreichten alle die Franziskaner-Kirche Sankt Johannes ba-Harim, mit der Geburtsgrotte Johannes des Täufers. Von dort aus ging es zur Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und dem Knesset Parlament, mit der davorstehenden Minora.

Der kommende Morgen führte die Gruppe vorbei am Berg Tabor, zum Berg der Seligpreisung, wo Jesus die Bergpredigt gehalten hat, zum  Ort der Brotvermehrung Tabgha,  und zur Primatskapelle am  See Genezareth. Hier feierten die Christen mit den beiden evangelischen Pfarrern Marvin Lange und Christian Pfeiffer einen Gottesdienst. Die Gruppe durfte in Tabgha auch Prior Walther Pfiffi (Pater Elias) aus Queidersbach begrüßen, der seit über 10 Jahren in Israel seinen Dienst tut. Nach dem Mittagessen mit „Petrusfisch“ fuhr man in die Stadt Kafarnaum zum Petrushaus und zur Synagoge. Über Kana wurde dann Nazareth, die Heimatstadt Jesu erreicht und die Verkündigungsbasilika sowie die Josephskirche besucht.

Am Dienstag, den 15. Oktober,  war dann der Tag der Abreise gekommen. Mit persönlichen, positiven und auch nachdenklichen Erfahrungen wurde am frühen Abend Deutschland erreicht. Alle, die dabei waren, fanden die Reise auf ihre Art absolut gelungen und danken den beiden Pfarrern Stephan Schatull und Gerhard Burgard für die gute Organisation. Die Eindrücke werden sicherlich lange nachwirken und auch bleibend sein.

        
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von Yvonne Faß
Fotos Jasmin von der Weiden und Andrea von der Weiden