E s t h a l | 16.06.2013 |
Katholische Kirchengemeinde St. Konrad
Der katholische Kirchenchor St. Konrad Esthal blickt im Jahr 2013 auf sein 125-jähriges Bestehen zurück. Die Feierlichkeiten zum Jubiläum begannen bereits zu Jahresbeginn, am 1. 1. 2013, dem Gründungstag des Chors, mit der musikalischen Gestaltung des Festgottesdienstes. Höhepunkt der Feierlichkeiten war das Jubiläumskonzert am 16. Juni in der Bruder Konradkirche in Esthal. Bereits seit Herbst 2012 hatte sich der Chor zusammen mit dem speziell für das Jubiläum organisierten Projektchor auf sein großes Festkonzert, unter der Gesamtleitung von Chorleiterin Gudrun Jerges, bestens vorbereitet. Am Festkonzert wurden zwei große Werke der Musikgeschichte dargeboten.
Gloria D-Dur von Antonio Vivaldis Im ersten Teil des festlichen Abends war Antonio Vivaldis (1678-1741) Gloria für Soli, Chor und Orchester RV 589, einer der bedeutendsten kirchenmusikalischen Schöpfungen überhaupt, zu hören. In dessen Zentrum steht das "Domine Deus", mit einem zauberhaften Solo, das wie eine kostbare Perle glänzt, gesungen von der Altistin Beate Reiser. Eingerahmt ist dieser Satz von elf weiteren Sätzen, die sowohl festliche Frische als auch höchste Dramatik aufweisen. Der Chor mit seinen 40 Sängerinnen und Sängern überzeugte mit dem festlichen „Gloria in excelsis“ oder dem geräumigen „Qui tollis peccata mundi“. Die beiden Solistinnen Babara Funk und Beate Reiser glänzten beim Duett des schwebenden „Laudamus te“ und bei den weiteren solistischen Beiträgen. Chor und Solisten wurden hervorragend von dem Projektorchester begleitet.
"Krönungsmesse" - Missa in C-Dur - von Wolfgang Amadeus Mozart Die "Krönungsmesse", der "Missa in C-Dur" von Wolfgang Amadeus Mozart, belegte den zweiten Teil des musikalischen Highlights, die in ihrer vollständigen Fassung mit Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei aufgeführt wurde. Das Werk ist sehr aufwendig orchestriert, der Oboe kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu. Der Chor und die Solisten Barbara Funk (Sopran), Beate Reiser (Alt), Martin Fischer (Tenor) und Emmerich Pilz (Bass) haben ihre ganz eigenständigen Rollen. Zusammen mit dem Orchester verschmolzen sie aber zu einem Gesamtkunstwerk, einem großen Klangkörper. Der krönende Abschluss des sehr gelungenen Konzertes bildete das „Halleluja“(*) aus dem Messias von G.F. Händel, dargeboten von allen Akteuren mit großer Klangpracht. Das Publikum dankte allen Mitwirkenden mit Standing Ovations.
Aus der Geschichte des Vereins Am 1. Januar des Jahres 1888 gründete der Pfarrer Josef Becker mit sangesfreudigen Männern und Frauen den „Pfarrcäcilienverein Esthal.“ Anlass hierzu war das 50. Priesterjubiläum seiner Heiligkeit „Papst Leo des XIII. Im Jahr 1894 wurde eine Vereinsfahne angefertigt, die im August des selben Jahres feierlich eingeweiht wurde. Diese Vereinsfahne wurde zwischenzeitlich einmal restauriert und wird nur bei besonderen Anlässen hervorgeholt. Während der unseligen Naziherrschaft durfte der Cäcilienverein nur unter dem Namen „Kirchenchor“ -wenn überhaupt- aktiv öffentlich tätig sein. Bei der Generalversammlung am 20. Februar 1949 wurde der Cäcilienverein in „Kirchenchor St. Konrad“ umbenannt. Zugleich übernahm der Chor die Satzung für Kirchenchöre im Bistum Speyer. Die derzeit amtierende Chorleiterin, Gudrun Jerges, geht dahingehend besonders in die Geschichte ein, da sie als erste weibliche Chorleiterin eine absolute Männer-Domäne durchbrochen hat. Präses des Vereines ist Pfarrer Gerhard Burgard. Die restliche Vorstandschaft liegt in „weiblichen Händen“. Bettina Knoll hat bereits seit 10 Jahren das Amt der Ersten Vorsitzenden inne. Der Kirchenchor St. Konrad Esthal spielt sowohl im kirchlichen, als auch im weltlichen Leben des Dorfes eine wichtige Rolle. Schwerpunkt seiner Aktivitäten liegt in der festlichen Gestaltung der Liturgie an Sonn- und Feiertagen. Der Chor wurde für seine Verdienste vom Diözesanmusikdirektor Dietmar Mettlach bereits mit der Palestrina-Medaille „Musica sacra“ ausgezeichnet.
Zugabe für ein ganz besonders Publikum
von Harald König |