E s t h a l | 28.04.2013 |
Den ganzen April sah man Mario Steiner bei keinem Volkslauf. War der Vielstarter krank oder verletzt? Glücklicherweise nicht - nach dem Halbmarathon-Pfalzmeistertitel an Ostern galt die Konzentration der Marathonvorbereitung. Steiner, der erst seit 2007 an Volksläufen teilnimmt, lief seine bisher einzigen 42,2 km 2009 in Mainz, in 2:49:38, damals noch für die LLG Landstuhl startend. Diese Zeit galt es zu schlagen, die Zielsetzung: unter 2:45 h. Mario Steiner, der weite Anreisen meidet, entschied sich für den Globus-Marathon in St. Wendel, auch wenn der zweimal zu durchlaufende, Pluszeichen-förmige, zu den äußeren Wendepunkten jeweils ansteigende Kurs, nicht wirklich als bestzeitengeeignet gilt. Zudem fehlt schnellen Läufern bei solch einem 'kleineren' Marathon mit nicht einmal 10 Läufern unter 2:50 h die Konkurrenz, man läuft doch recht allein gegen den heute unangenehm frischen Wind. Der Kontakt zu Mitläufern beschränkt sich auf die Begegnungen vor und nach den Wendepunkten. Auch die sonstigen Voraussetzungen waren nicht ideal: kühle 5 Grad für einen Läufer, der sich bei 30 Grad am wohlsten fühlt, und zudem seit einer Woche erkältet ist. Aber heute lief nicht die Nase, heute lief Mario Steiner: von den 'Schnellstartern' Jörg Hooß und Ramon Bernardon mitgezogen, pendelte sich das Lauftempo in der ersten Verfolgergruppe (hinter einer Handvoll Profiläufer) von Anfang an auf flotte 3:45 min/km ein. Einen 'Ausreißversuch' dieser beiden nicht konternd, lief er diszipliniert nach Uhr und Körpergefühl weiter, und zog noch vor der Halbmarathonmarke wieder vorbei. Mit einer 1:19er-Durchgangszeit schien die eigentlich gar nicht anvisierte 2:40-Marke greifbar - und Steiner nahm sein Läuferherz in beide Hände. Mit der schnellsten zweiten Rennhälfte aller Nichtprofis gelang der Coup: nur minimal langsamer werdend, blieb die Zieluhr bei 2:39:51 stehen - gute Pferde springen eben knapp. In der Ergebnisliste bedeutet das einen hervorragenden sechsten Gesamtplatz. Nur vier kenianische Profiläufer und Altmeister Hans-Jörg Dörr (TV Hatzenbühl) rangieren vor dem bekennenden 'roten Teufel', der Sieg in der Altersklasse M40 ist eine nette 'Zugabe'.
von Mario Steiner |