E s t h a l    10.06.2015  

Gemeinde Esthal

1. Zukunftswerkstatt für unser "Eschdl"
Bürger äußern Wünsche wie sich das Dorf entwickeln soll


  
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Mit der Zukunftswerkstatt wollen die politisch verantwortlichen der Gemeinde die Bürger einbinden in den Prozess der zukünftigen Dorfentwicklung. Dazu hat Bürgermeister Gernot Kuhn zur 1. Zukunftswerkstatt für unser "Eschdl" eingeladen. 35 interessierte Bürger fanden den Weg in das Bürgerhaus. Die Moderation des Abends übernahm Uwe Schwab, Leiter der Pfalzakademie in Lambrecht.

In einer Zukunftswerkstatt soll man positiv in die Zukunft schauen, erklärt Uwe Schwab zu Beginn. Es geht nicht darum, das Schlechte in den Vordergrund zu stellen, sondern es geht darum, Zukunft zu gestalten und zu schauen, was besser gemacht werden kann. Es sollen Lösungsvorschläge und Verwirklichungsvorschläge erarbeitet werden.

Was ist gut? Was fehlt? Was könnte besser gemacht werden? In einem ersten Schritt haben die Bürger in der Zukunftswerkstatt, in vier Gruppen aufgeteilt, diese Bestandsaufnahme gemacht.

Auf verschieden farbigen Karten, wurden Kritikpunkte, Vorschläge und Anregungen aufgeschrieben und auf drei Pinnwände geheftet.

Was ist gut?

Die schöne geografische Lage der Gemeinde, das Vereinsleben und die gute Dorfgemeinschaft stellten die Teilnehmer an die Spitze ihrer Aufzählung, was sie gut an ihrem Dorf finden. Auch, dass Esthal noch einen Dorfladen, einen Kindergarten und eine Grundschule hat sehen sie sehr positiv. Gut auch, dass es noch einen Pfarrer vor Ort gibt, samt Pfarrbüro.

Die Busverbindungen unter der Woche sind ausreichend, hingegen könnten die Verbindungen am Wochenende besser sein.

Das ehrenamtliche Engagement wurde sehr gelobt, ebenso die Hilfsbereitschaft untereinander. Positiv wird das schnelle Internet erwähnt. Auch das Kloster mit seinen zahlreichen Gästen sehen die Esthaler als eine positive Entwicklung für den Ort. Die Ruhe genießen können, wandern im nahegelegenen Wald, Feste feiern in der schönen Waldfesthalle, im Bürgerhaus oder im Pfarrheim, die gute Jugendarbeit in den Vereinen und die Angebote des JUZ, dass Kinder auf der Straße oder im Wald spielen können werden von den Esthalern sehr geschätzt. Auch das gute Miteinander von Jung und Alt findet an der Pinnwand seinen Platz. Hier im hochgelegenen Walddorf scheint es keine Generationenprobleme zu geben.

Was fehlt?

Dem gegenüber schrieben die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt das auf, was in ihrer Gemeinde fehlt. Dabei wurden der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ein Wellnesshotel, ein Mehrgenerationenhaus, einen Arzt, Geld, einen Mäzen, eine Hängebrücke von Burg Erfenstein zur Burg Spangenberg und Arbeitsplätze dürften unter dem Punkt Utopie abgehackt werden.

Realistischer sind da die Wünsche wie mehr Ruhebänke um das Dorf, Abstellvorrichtungen zum Befüllen der Gießkannen auf dem Friedhof, einen Grillplatz und Tischtennisplatte beim Bürgerhaus, ein Wassertretbecken, eine Hundetoilette, ein eigenes Prospekt über Esthal, einen Geldautomaten, einen Verkehrsspiegel an der Michelsbergstraße, eine verlässliche Gastronomie, ein Cafe als lebendiger Treffpunkt, Welcome-Paket für Neubürger und Biowochen im Dorfladen.

Gewünscht wurde auch ein Baugebiet, in dem nur Bauwillige Gelände bekommen.

Aus einer Gruppe kam die Anregung Kunstkurse und Kunstmärkte zu organisieren, eine Foodgroup für Bioprodukte zu organisieren und ein Wahrzeichen für die Gemeinde zu finden.

Was könnte besser gemacht werden?

Das was in der Gemeinde besser gemacht werden könnte, füllte ebenfalls eine ganze Pinnwand.

Die Sauberkeit rund ums Haus, besonders die der Bürgersteige, ist ein großes Anliegen der Teilnehmer. Abgestellte Alt-Fahrzeuge auf Wiesen und Grundstücken ist kein schöner Anblick, weder für die Bürger noch für die Gäste.

Erweiterte Öffnungszeiten in der Kita und ein besseres Betreuungsangebote an der Grundschule mit Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung standen ebenso auf der Wunschliste, wie das Anliegen, dass die Busse nach Esthal in Lambrecht auf die Züge warten sollten.

Mit der Beseitigung der Schotterpiste auf der Verbindungsstrecke nach Elmstein, von der Kläranlage bis zum asphaltierten Teil Nähe der Wolfsschluchthütte, werden sich auch die neuen Bürgermeister der beiden Gemeinden beschäftigen müssen.

Ein besseres Freizeitangebot für Jugendliche, mehr ehrenamtliches Engagement, eine Esthaler Wanderkarte, bessere Pflege und Modernisierung der Spielplätze, die Verschönerung des Dorfplatzes und weitere mehr wurden von den Teilnehmern aufgelistet.

Einiges davon konnte Bürgermeister Kuhn als bereits in Arbeit befindlich quittieren. So werde der Wunsch nach schnellerer Bekanntmachung der Ratsitzungen bereits seit einem Jahr, neben der amtlichen Bekanntmachung in der Talpost, auch auf der Gemeindehomepage und im Internetportal Mittelpfalz.de angezeigt. Gewünscht wird zusätzlich die Ergebnisse der betreffenden Sitzungen mit zu veröffentlichen.

Die Umgestaltung und Modernisierung der Turnhalle-Küche ist in Arbeit, ebenso die Forderung einer Schwelle in der Zufahrt zum Schulhof, gegen die unbelehrbaren Raser. Auch gebe es bereits Überlegungen wie man den Ortseingang verschönern könnte.

Der schlimmen Parksituation in der oberen Hauptstraße wird bald entgegen gewirkt. Es wird eine Firma beauftragt Parkbuchten einzuzeichnen. Gleichzeitig wird die Verwaltung aufgefordert, die Einhaltung der neuen Parkregelung zu kontrollieren und Falschparker zur Kasse zu bitten.

Uwe Schwab und Bürgermeister Kuhn werden die Wünsche und Anregungen kanalisieren, in die politischen Gremien, in bereits bestehende ehrenamtliche Arbeitsgruppen und ggf. neue Arbeitsgruppen weitertragen und in diesem Zusammenhang auch überlegen, wann und wie die nächste Zukunftswerkstatt Sinn macht.

 

       

Was ist gut !

Was fehlt?

       

Was könnte besser sein?

       
       
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von Harald König