E s t h a l    08.10.2016  

Pfarrei Heiliger Johannes XXIII.
Mit Pater Daniel Pilario von den Philippinen Gottesdienst gefeiert
Bistum Speyer am 23. Oktober 2016 Gastgeber der bundesweiten Feier
zum Sonntag der Weltmission

     
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„... denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7) lautet das Leitwort zum diesjährigen Sonntag der Weltmission, den die universale Kirche am 23. Oktober begeht. Es ist dies auch ein Jubiläum: vor genau 90 Jahren wurde der Weltmissionssonntag von Papst Pius XI. eingesetzt und zum ersten Mal weltweit gefeiert.

Mehr als 100 päpstliche Missionswerke auf allen Kontinenten sammeln an diesem Sonntag für die pastorale und soziale Arbeit der Kirche in den über tausend ärmsten Diözesen. Die Kollekte 2015 erbrachte weltweit ein Ergebnis von 86.964.295 Euro.

Der Weltmissionssonntag ist die größte Solidaritätsaktion der Welt. Alle Katholiken weltweit sind aufgerufen, die – materiell – Ärmsten durch Gebet und Spenden zu unterstützen. Das Bistum Speyer wird am 23. Oktober 2016 Gastgeber der bundesweiten Feier zum Sonntag der Weltmission im Speyerer Dom sein.

Der Gottesdienst mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Kardinal Orlando Quevedo und weiteren Gästen aus den Philippinen sowie missio-Präsident Wolfgang Huber beginnt um 10 Uhr.

Erwartet werden aus diesem Anlass und zum Monat der Weltmission im Oktober in der Diözese sechs philippinische Gäste, die bei zahlreichen Veranstaltungen, Begegnungen und Gottesdiensten im Bistum über ihr Land berichten werden. Dazu kommen weitere Veranstaltungen wie die Frauengebetskette, zu der die beiden Frauenverbände kfd und KFDB einladen, oder die multimediale Ausstellung "missio for life", die in verschiedenen Schulen Station machen wird.

Unter den phillippinischen Gästen ist auch Pater Daniel Pilario. Der Vinzentinerpater aus Quezon City (Metro Manila) ist Dekan an der „St. Vincent School of Theology“ in Quezon City. Mit seinen Studenten geht Pilario regelmäßig in das Armenviertel Payatas. Dort befindet sich einer der größten Müllberge des Landes. Für tausende Menschen ist der Müllberg die einzige Einkommensquelle. Pater Pilario ist überzeugt: Die Situation der Menschen kann nur verbessert werden, wenn man sich mit ihrem Leben auseinandersetzt. Daher hat der 54-Jährige auch schon selbst auf dem Müllberg mitgearbeitet und brachte in den vergangenen Jahren einige Projekte auf den Weg. Neben Bildungsprojekten spielen auch Umwelt- und Klimafragen eine wesentliche Rolle für den Vinzentinerpater. Regelmäßig fährt er zu landesweiten Konferenzen und prangert dort die „fehlende Verantwortung von Unternehmen und Politik, die zu Ungleichheiten in der Gesellschaft führt“, an.

Am Samstag, 8. Oktober, besuchte Pater Pilario die Gemeinde Esthal. Er feierte im Rahmen des Weltmissionsmonats Oktober und in Zusammenarbeit mit Missio München einen Gottesdienst zusammen mit Parrer Gerhard Burgard.

In seiner Predigt schilderte Pater Pilario eine erlebte Situation, die ihn sehr berührte. Eine Frau die am Müllberg bei Payatas mit ihren fünf Kinder lebt hatte eines Tages nichts mehr zu Essen. Die Kinder hatten Hunger und schrien und weinten. In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an Gott, stellte einen Krug voller Wasser auf den Altar. Sie betete und bat Gott um Hilfe und um seine Barmherzigkeit. Als sie später das Wasser ihren Kindern zu trinken gab, beruhigten sie sich und schliefen ruhig ein. Sie war voller Dank für diese eine Nacht, obwohl sie nicht wußte wie es am nächsten Tag weitergehen sollte..

Wir haben genüg zu Essen, sagte der philippinische Pater,und das ist für uns Selbstverständlich geworden. Die Frau am Müllberg hatte nur diesen Krug Wasser und war Dankbar für das Wenige.

Barmherzigkeit und Dankbarkeit fand sich auch im Sonntagevangelium nach Lukas 17, 11-19. Darin wird geschildert wie 10 Aussätzige Jesus um Barmherzigkeit baten. Jesus heilte sie, aber nur einer bedankte sich.

Im Anschluss an die Eucharistiefeier zeigte Pater Pilario einen Film über sein Land, von den Armenvierteln und den Menschen am Müllberg. Zeigen konnte er auch erste Erfolge der hoffnungsvollen Projekte. Danach fanden Gespräche mit den Besuchern statt. Als Dolmetscherin stand ihm Alisa Buchstab, von missio München zur Seite.

 

von Harald König