Zwei Künste begegnen sich im Webermuseum in Lindenberg: Moderne Malkunst und alte Webkunst in Form imposanter Zeugnisse. Passt dies zusammen? Ja passt, denn Tuchweberei und Malerei haben mehr gemeinsam als man glauben mag.
Nun, in der Weberei wurde nicht nur Gebrauchstuch gewebt, sondern auch Webkunst in höchster Vollendung, nämlich in der besonderen Ausprägung des Tuchwirkens. Letzteres ist bildliches Weben bis hin zu „gewebten Gemälden“. Die Webkünstler, darunter auch Wallonen, erstellten dazu gemalte Vorlagen, nach denen sie ihre Werke gestalteten. Im Malen derselben entwickelten diese selbst höchstes malerisches Niveau. Die Größten dabei fanden zu großem Ruhm und wurden sogar den berühmten „Niederländer Malermeistern“ zugerechnet.
Damit besteht mit dem Weben in der geschilderten Kunstform und dem Malen auf jeden Fall eine Gemeinsamkeit, die eine dem Malen gewidmete Vernissage mit dem Webermuseum gut harmonieren lässt. Wobei Letzteres den Rahmen für die Vernissage bildet und die in dieser ausgestellten Werke so mehr im Vordergrund stehen.
Die Entstehung dieser Werke und ihren Werdegang zur Kunst beschreibt die Künstlerin so: „Karen Nabinger, Jahrgang 1959, nach Beendigung der beruflichen Laufbahn auf der Suche nach Kreativität bei Acryl-Farben gelandet. Hier experimentiert sie in unterschiedlichen Richtungen seither ihre Farbleidenschaft aus. Beim Pouring, zu deutsch gießen, werden Farben gemischt mit einem Medium auf Leinwände gegossen oder geschüttet. Durch Verwendung von Drehscheibe, Föhn oder Kippeinrichtungen wird jedes Bild zu einem kreativen Unikat.“
Unsere Empfehlung: „Vernissage Acryl-Pouring + mehr“ von Karen Nabinger am Sonntag, den 22. September, um 15 Uhr, im Webermuseum in Lindenberg, Joppenholzstr. 6.
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