F r a n k e n e c k | 02.09.2006 |
Die Tanzgruppe Ar-rakasa hatte zu "Träumen des Orients" eingeladen - und die Sporthalle war am letzten Samstag bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Startveranstaltung vor zwei Jahren kam damals sehr gut an und so war es kein Wunder, dass die Besucherzahl nochmals gesteigert werden konnte. Das neue Programm war ausgewogen, die Atmosphäre stimmig, die dezente Bühnendekoration in Nachtblau war passend und brachte die bunten Gewänder der Tänzerinnen gut zur Geltung. Wechselnde Beleuchtung, fantasievolle Kostüme, anmutige Bewegungen, unterstützt von den zugehörigen Beigaben wie Schleier, Fächer, Tücher oder Stöcke, - all dies waren optische Reize, die vom Publikum mit viel Beifall aufgenommen wurden. Die umgangssprachliche Bezeichnung "Bauchtanz" ist eigentlich nicht ganz richtig, weil diesem Ausdruck oft ein etwas negativer Beigeschmack anhaftet und der Tanz sich keineswegs nur auf die Bauchregionen bezieht. Er fordert den ganzen Körper und gilt im Orient seit undenklichen Zeiten als Kunstform. Legenden berichten, dass bereits die Königin von Saba und auch Kleopatra diesen Tanz beherrscht haben. So ist es korrekt, vom "Orientalischen Tanz" zu sprechen, der seinen Ursprung in Ägypten hat. Er wird heute mit einigen Variationen auch in anderen arabischen Ländern gepflegt. Die Gruppe Ar-rakasa (die Tänzerin) trifft sich unter dem Dach der Volkshochschule der Verbandsgemeinde wöchentlich im Dorfgemeinschaftshaus in Frankeneck. Die langjährige Leiterin Tanja Baier besucht regelmäßig Workshops zur Fortbildung und kann so ihr selbst gewähltes Hobby weiter vermitteln. Sie zeichnete für die Gesamtleitung verantwortlich und schrieb auch die Choreografie. Unter ihrem Künstlernamen Soraya trat sie zusätzlich als Solistin auf. Mit den Gruppen Loukum und den "Töchtern der Isis" hatte man sich zwei befreundete Gruppen als Gäste eingeladen. Loukum (die Süßen) als Fortgeschrittene trainieren jeweils freitags im American Fitness-Studion in Hassloch und sind auf der Suche nach Verstärkung. Die Gruppe "Töchter Isis" kommt aus Speyer und hatte in Frankeneck ihren ersten öffentliche Auftritt, der ihnen voll gelang. Die Akteurinnen haben sich durchweg Künstlernamen zugelegt, was in diesem Genre durchaus üblich ist. So glänzten als Solistinnen Afanasy, Sakina, Lale und Aalijah. Die orientalischen Tänze, gleich ob Solo oder Gruppe, haben natürlich alle auch eine erotische Komponente. Sie wird u.a. ausgedrückt durch die typischen Hüftbewegungen und die meist hauchdünnen, farbenfrohe Kostüme. So waren die Auftritte eine echte Augenweide! Die Lust am Verkleiden ist nach Aussagen mehrer Tänzerinnen auch ein wesentlicher Aspekt für dieses etwas exotische Hobby. Man kann entspannen und abtauchen in eine andere Welt. Auch die Möglichkeit, spontan und alleine zu tanzen, wird oft als Grund genannt. Dazu kommt auch ein gesundheitlicher Aspekt, weil der Tanz neben der Psyche den ganzen Körper auf sanfte Weise trainiert. Die Damen vermittelten durchweg den Eindruck, dass sie viel Freude an ihrem Hobby haben. So wurde die Veranstaltung zu einem gutem Erfolg. Mit dazu beigetragen haben auch viele Helfer vor und hinter der Bühne. Die Moderation lag bei Karl Marx in den richtigen Händen. Er verstand es, mit Hintergrundwissen und Humor durch die Veranstaltung zu führen. Die Musikeinspielungen hatte Oliver Groß übernommen, für die Beleuchtung war Harlet Trujillo zuständig. Die Bewirtung lag in der Verantwortung der Freiwilligen Feuerwehr Frankeneck.
von Willi Job
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