F r a n k e n e c k | 24.06.2006 |
Freie Goetheschule Frankeneck
So tanzten die Damen und Herren eine Fuge von Bach und von Debussy "Voiles" und "Le vent sur les plaines" oder wie es der Moderator und Sprecher des Abends Rüdiger Fischer-Dorp formulierte : "einen Schleiertanz und "Wind über der Ebene". Diese Stücke sind wenig melodisch, so daß der ungeübte Besucher sicher seine Schwierigkeiten bei der Betrachtung der Tänze hatte. Dies wurde aber bei den nachfolgenden Beispielen besser. Die beiden Humoresken von Christian Morgenstern ("Die zwei Esel") und Gustav Falke ("Zwiegespräch"), gesprochen von Fischer-Dorp ließen sich auf der Bühne gut nachverfolgen. Zum Abschluß des ersten Teils wurde dann noch die "Rhapsodie in H-moll von J. Brahms" dargeboten, ein melodisches Klavierstück bei der sich die Töne "hin und her bewegten", sich in Stärke und Tonhöhe steigerten, wieder fielen und dann ausklangen - wunderbar auf der Bühne im Tanz nachzuvollziehen. Die musikalische Begleitung erfolgte - später auch beim Märchen - durch Ruben Arutyunyan. Die Geschichte des Märchens ist schnell erzählt (entnommen der Homepage des Eurythmeums): "In diesem Märchen klopft an einem kalten Winterabend ein Bär an die Tür des Hauses von Schneeweisschen und Rosenrot, die mit ihrer Mutter im Wald leben. Alle Bewohner des Hauses gewinnen den Bären lieb. Doch als der Frühling kommt, muß sich der Bär von ihnen verabschieden, da er seine Schätze vor den Zwergen hüten muß, die jetzt durch die aufgetaute Erde nach oben durchbrechen können. Der Bär ist ein verwunschener Prinz, dem viele Reichtümer gehören. Im Wald treffen die beiden Mädchen dreimal auf einen giftigen, unfreundlichen Zwerg, dem sie jedesmal helfen. Bei der letzten Begegnung zählt der Zwerg seine Beute. Da kommt der Bär herangetappt und erschlägt ihn. Durch das Überwinden des Zwerges wird der Prinz von seiner Verzauberung erlöst und mit ihm sein Bruder. Nun kann die Vermählung von Schneeweisschen und Rosenrot mit den beiden Prinzen gefeiert werden." In den einzelnen Rollen bezauberten an diesem Abend Monika Papanikolaou als Mutter, Annika Lamerdin (Schneeweißchen), Katherina Borzeix (Rosenrot), Renate Gündert (Bär) und Livin Beraru (Zwerg). Die Regie führte Michael Leber. Nach
dem Kunstgenuß konnten die Besucher auf der Apfelwiese in der Talstraße
von Frankeneck den leiblichen Genüssen frönen und bei einem reich gedeckten
Tisch der Entzündung des Johannisfeuers zusehen und bei Gesang und Tanz
ein paar schöne Stunden erleben. Der Johannistag ist der Gedenktag der
Geburt Johannis des Täufers am 24. Juni. In der katholischen Kirche
hat dieser Tag den Rang eines Hochfestes. von Ewald Metzger
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