Der Jugendschutz zwingt den protestantischen Kinderchor den "Aufreisser" zu spielen und das Publikum "anzuheizen" und zu verzaubern. Als kleine Hexen verkleidet marschierten sie mit ihrer Hexenmeisterin Dorina Schmidt auf die Bühne. Sie zauberten was das Zeug hielt und begeisterten mit ihrem Hexentanz das Publikum.

    

18 stramme Männerwaden einer Tanztruppe aus Lindenberg sorgte dann für die Aufmerksamkeit beim weiblichen Publikum. Danach wurde es himmlisch. Pfarrerin Friederike Reif und Heiner Oppermann von der katholischen Kirchengemeinde sorgten mit Gesang und Geschichten aus dem Kirchenalltag für geistige Nahrung. Die "Schönheitsfarm für Frauen" (Inhaberin Corina Müller, Krankenschwester Dorin Schmidt) versprach mehr als sie letztendlich hielt. Paris Hilton (Barbara Kehl) entsprach ja noch den Erwartungen, Michael Jackson (Christel Hermann) war die Überraschung, Leila (Daniela Lacy) mit ihrem Scheich (Karl Marx) "Business as usual" und Heidi, ja die Heidi aus den Alpen mit ihrem Großvater, war die unmögliche Aufgabe für die Schönheitsfarm - aber jodeln konnte sie (Karin Lambrecht) !

Ein Gefreiter (Heiner Oppermann)

Dorina Schmidt als Krankenschwester

 

Und die Stimmung im Saal stieg weiter. Darunter - und unter technischen Problemen - litten etwas die Wortbeiträge, wie die Erlebnisse eines Gefreiten (Heiner Oppermann). Dann zog das Matriarchat in die Halle ein. Vollbusige Farbige mit Baströckchen und ihrer Anführerin Dorina Schmidt stürmten die Bühne, unterwarfen den Mann (Dieter Kehl) so impulsiv, dass sogar der Kochtopf umfiel. Karin Lambrecht und Jürgen Schlupp gehören als Bühnen-Ehepaar zu den Konstanten im Fastnachtsgeschehen der Verbandsgemeinde. In Frankeneck entdeckte "er", dass Fastnacht Spaß macht und berichtete "ihr" von seiner rasanten Karriere in der Vereinshierarchie eines Karnevalvereines.

Das alte Ehepaar (Karin Lambrecht und Jürgen Schlupp)

Das göttliche Duo, Frederike Reif und Heiner Oppermann

Die Klappstuhltruppe des TV Frankeneck gab der alten, ehemaligen Holzbestuhlung der alten Turnhalle einen neuen Verwendungszweck. Die Stühle, so zeigten es die fünf Herren, eignen sich hervorragend zum Exerzieren, oder wenn man es nicht ganz so zackig und militärisch mag, für Tai Chi. Um den "Fleischfaktor" im Vergleich zu den Lindenberger Kollegen noch etwas zu erhöhen, hieß es zum Ende des Vortrags "Kehrt marsch, Hosen runter". Jetzt verwandelte sich die Bühne zur Bar und die Kapelle spielte zum Tanz.

Obwohl das Rauchverbot in Rheinland-Pfalz erst nach den närrischen Tagen in Kraft tritt und es draußen schon ordentlich kalt war, wurde im Saal praktisch nicht geraucht. Bis zum Ende der Vorträge hatten die Vereine die Besucher gebeten nicht zu rauchen (und auch keine entsprechenden Aschenbecher auf den Tischen angeboten), aber auch danach gab es nur wenige Rauchfahnen im Saal und einige vermummte Gestalten vor oder neben dem Saal.

 

von Ewald Metzger