F r a n k e n e c k | 28.06.2012 |
Kita Spatzennest Frankeneck
Nachdem die Kinder der Frankenecker Kita Spatzennest im Rahmen des Projektes “Märchen” vieles von Prinzen, Prinzessinnen und wunderschönen Schlössern erfahren hatten, war ihre Spannung groß, als ein Tagesausflug nach Schwetzingen auf dem Programm stand. Mit dem Zug fuhr die kleine Rasselbande zusammen mit ihren Erzieherinnen Conny Kraemer und Elke Forster, der angehenden Erzieherin Conny Fiebig und zwei Mamas von Lambrecht nach Schwetzingen. Dort angekommen ging es zu Fuß in fünf Minuten zum Schwetzinger Schloss. Dieses Bauwerk, das 1350 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. So wurde es mehrfach umgebaut, diente als Jagdschloss, um im 30jährigen Krieg der Zerstörung anheim zu fallen. Schließlich erlebte es unter Kurfürst Karl Ludwig den Wiederaufbau und diente Kurfürst Karl Theodor als Sommerresidenz. In dem Zeitraum von 1975 bis 1991 erfolgte eine Restaurierung der Innenräume. Die “Frankenecker Spatzen” waren von der Größe und dem eines Märchenschloss sehr ähnelndem Aussehen sichtlich beeindruckt. Nun folgte eine zwei Stunden lange spezielle Kinderschlossführung, in deren Verlauf den Kleinen die Räume von Kurfürst Karl Theodor und seiner Gemahlin Elisabeth gezeigt wurden. So durften sie den Empfangsraum, den Schlafraum, die Räume der Bediensteten und den Speisesaal bestaunen. Großen Eindruck machte auch das “Puderzimmer”, in welchem die hohe Gesellschaft eingepudert wurde. Schließlich war seinerzeit eine “vornehme Blässe” mit gepuderten Haaren und Gesichtern große Mode. Selbst die Toilette durfte die Kinderschar mit ihren Begleiterinnen besichtigen. Nun folgte der absolute Höhepunkt, als sich die “kleinen und großen Spatzen” festliche Kleidung anlegen durften. Bekleidet mit Rokokogewandung wie seinerzeit die feine Gesellschaft stellten sich die Buben in Reihe auf, ihnen gegenüber die Mädchen und Frauen. Dann gings “zur Sache”: Alle übten die Verbeugung, dann die “Damen” den vornehmen Knicks und die “Männer” den so genannten “Pferdefuß”. Obwohl es eine große Gaudi für alle war, merkten die Kinder ganz schnell, dass es gar nicht so einfach war, Prinz oder Prinzessin zu sein. Schließlich mußten sie während der ganzen Besichtigung brav und nicht laut sein. Deshalb waren sie alle froh, als es nach dem Erinnerungsfoto hieß: “Feine Kleider ausziehen und hinaus in den Schlossgarten”. Hier konnten sie ihrem natürlichen Bewegungsdrang nachgehen und sich zunächst einmal richtig austoben. Es folgte zur Stärkung ein gemütliches Picknick im Garten und anschließend konnten die Kleinen bei der heißen Witterung noch die Rasensprenger als angenehme Kühlung nutzen. Die Zeit verging so schnell und schließlich ging es am Nachmittag zurück zum Bahnhof und von dort wieder mit der Bundesbahn nach Lambrecht. Die kleinen und auch die großen Ausflügler waren froh über das Erlebte, aber auch sichtlich erschöpft. Am Lambrechter Bahnhof wurden die Kinder von ihren Eltern herzlich in Empfang genommen. In den darauf folgenden Tagen gab es für die kleinen “Prinzen” und “Prinzessinnen” in der Kita natürlich noch sehr viel Gesprächsstoff.
von Heiner Oppermann |