L a m b r e c h t | 14.08.2005 |
Es zeigt sich immer mehr die Verzweiflung im Vertrauen in die eigenen Person. Bischof Michel Mouïsse gibt dafür als Beispiele neben der hoffnungslosen Zukunftsperspektiven die mangelnde Integrität der Politik und die ungleiche Behandlung der Menschen vor dem Gesetz an. Die Aufgabe der Kirche muss es deshalb sein, die Probleme der Jugend zu hören und zu verstehen. Die Seelsorge, so der Bischof weiter, muss wieder das Vertrauen an den Glauben zurück geben, den Glauben an sich selbst und den Glauben an Jesus Christus. Die Diözese von Perigeuz und Sarlat wird zur Zeit von 131 Priestern in 30 Pfarrbezirken betreut. Bischof Michel Mouïsse bedauert jedoch dass nur 3 Priesteranwärter bereitstehen. Die Überalterung der Priester und die Abnahme der klösterlichen und anderen religiösen Einrichtungen bereiten dem Bischof große Sorge. Es ist bereits bei Priestern mit großen Kirchenbezirken eine Art Erschöpfungszustand zu erkennen. Trotz den Schwächen zeigt sich die Kirche als eine lebendige Gemeinschaft. Positiv sieht der Bischof den stetigen Zuwachs an jungen Diakonen, die mit weltlichen Aufgaben betraut werden. Junge Teams in der Diözese kümmern sich in den Bereichen Gesundheit, Berufsausbildung, Gefängnis, Bewusstseinsbildung von Jungen Menschen und der Katechese. Die Partnerschaften mit der Diözese von Garuna in Kamerun und der Diözese in Guajara-Mirim in Brasilien weiten unseren Blickwinkel, darauf wies Bischof Michel Mouïsse abschließend in seiner Predigt hin. Erzbischof Antoine Ntalou aus Kamerun beschrieb die Flächenausdehnung seiner Diözese Garuna größer als die Schweiz. Die Diözese ist eine noch junge Kirche. Kleine christliche Gemeinschaften bilden sich und werden von den anderen Religionsgruppen akzeptiert. Ein Gottesdienst ist immer ein großes Fest, zu dem man sich viel Zeit nimmt. Uhren sind in Kamerun selten, deshalb sei die Zeit nicht so wichtig. Zwei Stunden dauerte auch der in zwei Sprachen gehaltene Gottesdienst unterhalb der Cyriakus-Kapelle. Im Gottesdienst segnete Pfarrer Franz Neumer Trauben. Gläubige Winzer pilgern alljährlich im August zu ihrem Schutzpatron, dem Hl. Cyriakus nach Lindenberg und bitten um den Segen für eine gute Weinernte. Mit Gesang und interessanten Gesprächen erlebten die WJT-Gäste und die Besucher des Zyriakus-Festes noch schöne Stunden der Begegnung. von Tanja Baumann
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