L a m b r e c h t ( P f a l z ) | 04.06.2006 |
Lambrecht
(Pfalz) Der 603. Geißbock war doch "von der Sonne verwöhnt" - zumindest wenn man das Wetter in den Tagen davor zum Vergleich nimmt. Schon am 04. Juni sorgte der Sonnenschein vor dem "Zunfthaus" in der Wallonenstraße für eine "volle Hütte", so daß die Feuerwehr noch zusätzliche Sitzbänke holen mußte. Vor diesem "Zunfthaus" zeigte der Laienspielkreis des Verkehrsvereins Lambrecht das Heimatstück "Die Grevenhausener Geißbockhochzeit" von Karl Heinz Himmler. Dieses Stück versetzte die Zuschauer in das Jahr 1755 in welchem die jetzige Stadt Lambrecht noch geteilt war in Grevenhausen und St. Lambrecht. (bis 1839). Auf der Gemarkung von Grevenhausen liegt der Sommerberg, welcher traditionell zur Trocknung der St. Lambrechter Tuche verwendet wurden. In diesem Jahr verweigerten die Grevenhausener den St. Lambrechtern den Zugang zu diesen Trockenwiesen, mit der Folge, daß nicht nur die Tuchmacher arbeitslos wurden, sondern auch der Walkmüller , aber auch der Handel. Deshalb ging "Heini" (Sascha Hoffmann), der Sohn des St. Lambrechter Schultheiß nach Mannheim zum Kurfürsten, um sich über diese Ungerechtigkeit zu beklagen. Dieser entsandte einige Soldaten und einen Flurplan, welcher die entsprechenden Plan Nummern auf dem Sommerberg den St. Lambrechtern zubillig. Da der Text dazu fehlt wird der Leutnant nach Neustadt zur Landschreiberei gesandt, um weitere Beweise zu suchen. Dieser kehrt auch mit einem Dokument zurück, welche nicht nur die Nutzung der Wiesen beweist, sondern auch das Wegerecht der St. Lambrechter dorthin. Diese Lösung bewog den Grevenhausener Schultheiß Jakob Wagner (Thomas Henz) zum Einlenken. Ein Glück für Heinrich (Heini) Seibt, denn er hatte sich in die Tochter des Grevenhausener Schultheiß Klara (Klärle) Wagner (gespielt von Jasmin Hartmann) verliebt und wollte sie heiraten. Dies war nach der Beilegung des Grenzstreites möglich. Besonders erfrischend an diesem Stück war der sprichwörtlich Blick in die Wohnungen der beteiligten Familien. Bas Kattche, Lenchen, Gretel, Fränz und Lisbeth kommentierten in den Fenstern des Zunfthauses die Diskussionen Ihrer Männer mit viel Pfälzer Witz. Die Schauspieler/-innen bekamen ihren verdienten Applaus und der "offizielle Teil" folgte nahtlos. Stadtbürgermeister Michael Stöhr überreichte dem jüngstgetrauten Paar Mike und Nicole Schwäppler (geborene Müller) den diesjährigen Geißbock und verpflichtete dass Paar diesen rechtzeitig in Deidesheim abzuliefern.
Eine Walkmühle oder Walke (auch: Dickmühle, Filzmühle oder Lochwalke) ist eine seit dem Hochmittelalter eingesetzte historische Apparatur zur Verarbeitung, Verdichtung und Veredelung von Geweben bei der Tuchproduktion. Sie ersetzte das Walken mit den Füßen, mit dem frisch gewebte Tuche durch Stoßen, Strecken und Pressen gereinigt und an der Oberfläche verfilzt wurden, damit sie dichter und geschmeidiger wurden. Quelle : www.wikipedia.de
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