L a m b r e c h t | 20.05.2010 |
Stadt Lambrecht (Pfalz)
Sabine Wieandt und Andreas Haibel werden in diesem Jahr den 607. Lambrechter Tributbock nach Deidesheim bringen. Sie wurden am vergangenen Freitag um 11.00 Uhr im Zunfthaus der Stadt getraut und sind somit das jüngstgetraute Lambrechter Paar, damit entsprechen sie den Bedingungen des Geißbock-Liefervertrages mit der Stadt Deidesheim. Sabine Wieandt ist 26 Jahre alt, eine Lambrechterin, von Beruf Krankenschwester, ihr größtes Hobby ist Tanzen. Andreas Haibel aus Kaiserslautern ist 27 Jahre alt, von Beruf Betriebswirt, seine Hobbys sind Tanzen und Fahrradfahren. Kennen gelernt haben sich die beiden im Februar 2007 im „Pflaumenbaum“, einer Disco in Kaiserslautern und die frisch getraute Ehefrau von Andreas war bereits am ersten Abend zu der Überzeugung gekommen, dass er ihr „Traummann“ ist. Die Großeltern von Sabine, Robert und Hildegard Sauer, haben vor 56 Jahren den Geißbock nach Deidesheim geführt, die Geißbocktradition ist in der Familie hoch geschätzt. Beide haben lange Jahre beim Geißbockfestspiel mitgespielt. Der Cousin von Hildegard Sauer war Ernst Schäfer, der Verfasser des Lambrechter Geißbockfestspieles, eines der größten Freilichtspiele im süddeutschen Raum. Geißbock „Peter“ stammt von der Klug’schen Mühle und hat die letzte Zeit beim Geißbocklieferant Gerhard Wiegand zugebracht. Er zeigte sich beim Pressetermin recht stürmisch und war vom Fototermin weniger begeistert, es bedurfte einiger Aufwendungen, damit er sich den Fotografen präsentierte, vor allem die rote Schürze der Braut hatte es ihm angetan, bleiben werden da wohl ein paar blaue Flecken. Im Rahmen des Heimatabends am Pfingstsonntag, 23. Mai, um 18.00 Uhr im Hof der Grundschule wird Stadtbürgermeister Michael Stöhr den jungen Eheleuten den Geleitbrief der Stadt überreichen sowie den Tributbock übergeben, der dann ab diesem Termin Andreas heißen wird. In das Rahmenprogramm des Heimatabends eingebunden ist das Theaterstück „De Kurschatte“ von Klaus Brick, das, wie sollte es anders sein, sich mit er Geschichte der Geißbocklieferung befasst. Die Akteure sind Laienschauspieler des Verkehrsvereins Lambrecht, der auch für die Bewirtung am Heimatabend sorgt. Der Eintritt ist frei. Eine große Aufgabe wartet auf das Geißbock-Brautpaar am Dienstag nach der Pfingst’, wo sie hoffentlich mit dem Geleit zahlreicher Lambrechter und Deidesheimer Bürgern den Tributbock nach Deidesheim bringen. Abmarsch ist um 5.30 Uhr auf der Friedrich-Ebert-Brücke. Werner Leim wird mit seinen Stadtsoldaten an der Deidesheimer PWV-Hütte das Brautpaar mit Bock empfangen und ihnen sicheres Geleit garantieren bis an die Stadtgrenze von Deidesheim. Dort wird der Deidesheimer Bürgermeister Manfred Dörr um 10.00 Uhr die Lambrechter Delegation empfangen und zum Rathaus führen, wo Bock und Brautpaar „in Augenschein“ genommen werden. Der Bock wird vom Viehhofmeister begutachtet, ob er den Vertragsbedingungen „gut gehörnt und gut gebeutelt“ entspricht, das Brautpaar wird dank ihres Geleitbriefes des Lambrechter Bürgermeisters mit einem Käsebrot und einem guten Tropfen Deidesheimer Wein gebührend empfangen werden. (uno) von Bruno Koppenhöfer
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