L a m b r e c h t | 25.09.2011 |
Pfälzerwald-Verein Ortsgruppe Lambrecht
Einen stolzen Tag kann die Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins in ihrem Geschichtsbuch vermerken, denn die offizielle Indienststellung des Erweiterungsbaues der Lambertskreuz-Hütte glich einem wahren Volksfest. Bei strahlendem Sonnenschein waren viele hundert Besucher zur Waldhütte – sofern man hier überhaupt noch von einer Waldhütte reden kann – gekommen, um das umfassend neu renovierte und umgebaute Haus in Augenschein zu nehmen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, hier wurden die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt, was den Wanderern aus nah und fern in Zukunft zugute kommen wird. Der Vorsitzende Gunther Weber erinnerte im Rahmen der kleinen Feier an die Anfänge der Waldhütte, wo das Gelände, auf dem die Lambertskreuz-Hütte steht, in Erbbaurecht von der Stadt Bad Dürkheim und dem Forstamt Bad Dürkheim erworben wurde. In all den Jahren erfolgten viele Umbauten, die alle von der jetzigen Maßnahme übertroffen wurden. Nach einer über einjährigen Planungsphase war am 19. Oktober 2009 Baubeginn mit dem Abriss des alten Dachstuhles über dem alten Toilettentrakt, jedoch setzte der frühe Wintereinbruch allen Maßnahmen ein Ende. Erst im April 2010 wurde mit dem Abriss der Nebengebäude und den Erdaushubarbeiten der eigentliche Bau begonnen. Aber auch der frühe Wintereinbruch 2010/11 machte dem Verein bzw. den Verantwortlichen das Leben schwer, teilweise mussten die Bauarbeiter mit geländegängigen Fahrzeugen zur Baustelle gebracht werden. Diese Baumaßnahme wurde in Angriff genommen, um den Bedürfnissen der Gäste an einen modernen Wirtschaftsbetrieb gerecht zu werden. Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, den eigentlichen Hüttencharakter zu erhalten, wobei die moderne Technik nur im Verborgenen Einzug gehalten hat. Dafür mussten allerdings auch erhebliche finanzielle Mittel aufgewandt werden, die an die finanzielle Grenze des Vereins gehen. Hier wurden fast 600.000,- € netto verbaut, nicht dazugerechnet sind noch tausende von freiwilligen Arbeitsstunden der Mitglieder. Der Kostenrahmen konnte nicht ganz eingehalten werden, aber die Finanzierung ist gesichert, es bleibt noch etwas Luft. „Trotzdem bedeutet diese Kreditbelastung, dass wir den Gürtel in den nächsten Jahren ganz eng schnallen müssen und wir sind auf jede finanzielle Hilfe angewiesen“ betonte der Vorsitzende Gunther Weber, der die Gelegenheit nutzte, für eine Mitgliedschaft im Verein zu werben. Besonders stolz sei man, dass es gelungen sei, den überwiegenden Teil der Mittel im Tal zu lassen, die meisten beteiligten Firmen seien im Tal beheimatet.
Rund 300 Sitzplätze bietet die Lambertskreuz-Hütte, etwa soviel wie vorher. Der Erweiterungsbau wurde vorwiegend errichtet, um der Pächterfamilie und dem Personal die Arbeit zu erleichtern. Eine neue Toilettenanlage wurde installiert, die jetzt von außen und von den Gasträumen erreicht werden kann. Mit dem neuen Obergeschoß wurde ein zweiter Fluchtweg über eine zweite Treppenanlage geschaffen. Im Erdgeschoss des Anbaues sind ausschließlich Funktionsräume untergebracht. Neu sind ein Baby-Wickelraum und ein Umkleideraum für Wanderer und Mountainbiker, ebenso die Geschirr-Rückgabe. Im Obergeschoss nimmt der neue Vereinsraum mit 50 Sitzplätzen den größeren Platz ein, in Sitzecken können 32 Gäste Platz nehmen. Nicht sichtbar sind die neuen Einrichtungen im Kellergeschoss, ein Aufzug bringt die Waren direkt vom Kühlhaus in die Küche und Verkaufstheke, ein hochmodernes Blockheizkraftwerk liefert Strom und Wärme. Zwei Tanks mit je 6.000 Kubikmetern Flüssiggas sind im Erdreich vergraben. Das Blockheizkraftwerk sichert außerdem die Belüftung im ganzen Anwesen. Ein besonderer Dank galt der Pächterin Jutta Kunter und ihrem Team. Für sie sei die fast zweijährige Bauzeit nicht einfach gewesen, trotzdem sei man bestrebt gewesen, die Auswirkungen der Baumaßnahme möglichst gering für den Wirtschaftsbetrieb und die Gäste zu halten, sogar die Privatsphäre sei beeinträchtigt gewesen. Das gehöre nun endlich der Vergangenheit an, ab sofort können sich die Gäste wieder uneingeschränkt wohl fühlen auf der Lambertskreuz-Hütte. Die offizielle Indienststellung der Lambertskreuz-Hütte war für den 1. Vorsitzenden Gunter Weber Anlass, um allen fleißigen und ehrenamtlichen Helfern Dank und Anerkennung zu zollen. Hier stand vor allem der 2. Vorsitzende Rainer Heckmann im Vordergrund. „Ein Mann, ohne den dieses Bauwerk nicht realisiert worden wäre … und der in den letzten zwei Jahren fast länger auf Lambertskreuz als zu Hause war“ betonte der Vorsitzende. Alles sei in seinen Händen zusammen gelaufen und organisiert worden, manchmal habe man ihn in seinem Engagement sogar bremsen müssen. Wörtlich sagte Gunther Weber: „Für Deine Verdienste um die Baumaßnahme Lambertskreuz möchte ich Dir das Größte überreichen was Du von unserer Ortsgruppe erhalten kannst. In Anerkennung Deiner Verdienste ernenne ich Dich heute zum Ehrenmitglied der Ortsgruppe Lambrecht“. Mit Weinpräsenten wurden für ihre unermüdlichen Arbeitseinsätze belohnt: Julian Bach, Klaus Biegel, Richard Böhl, Wolfgang Eichmann, Egon Faß, Ludwig Fuchs, Werner Goger, Karl-Heinz Hammel, Artur Heene, Günther Kapp, Friedhelm Klein, Walter Klein, Anton Knoll, Karl Liebrich, Klaus Liebrich, Günther Münch, Klaus Nowotny, Laczlo Peimli, Albert Schäfer sowie die für die Verpflegung zuständigen Frauen Ruth Liebrich und Ella Schäffer.
von Bruno Koppenhöfer
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