L a m b r e c h t ( P f a l z )   23.06.2012  

Interessengemeinschaft Mountainbike Lambrechter Tal
Wandern statt Fahren
Schlaflos mit Schuh 2012


Einmal im Jahr ist große Wandernacht für die Gäsbockbiker der Interessengemeinschaft Mountainbike Lambrechter Tal. Wolfgang Zeller tüftelt eine Route aus, die mindestens einen schönen Platz für den Sonnenuntergang und einen ebensolchen für den Sonnenaufgang umfasst. In diesem Jahr starteten wir um 17:00 Uhr am Ebert-Platz in Lambrecht in Richtung Teufelsfelsen. Die Absicht war wohl die Hammersteigung gleich zu Beginn hinter sich zu bringen, denn binnen kürzester Zeit wurde jedem das Gewicht des Rucksacks auf den Schultern bewusst.

Kurz den Ausblick genießend weiter bergauf zum hinteren Stoppelkopf. Schade, dass hier die beiden Aussichtsportale nur noch einen sehr beschränkten Ausblick in Richtung der Rheinebene erlauben. Hier wäre ein kleiner Freischnitt eine feine Maßnahme, um dem geneigten Wanderer nicht den Lohn der Anstrengung vor zu enthalten. Jetzt war das Höhenniveau erreicht und die Route führte über Lambertskreuz zum Drachenfels. Vielleicht war es dem Viertelfinale der EM mit deutscher Beteiligung geschuldet, aber wir konnten den Ausblick vom Südfelsen, die Rast an den Steintischen und den anschließenden Sonnenuntergang am Westfelsen in großer Ruhe und Entspannung erleben.

Mit einbrechender Dunkelheit verließen wir das Gipfelplateau und wanderten zunächst noch ohne Zusatzbeleuchtung kurz in Richtung Saupferch, den wir aber nicht erreichten, sondern zuvor im Talgrund in Richtung „Jagdstein“ wieder bergauf abbogen. Nach diesem Buckel, und jetzt schon deutlich in der Nacht unterwegs, war das nächste Zwischenziel der Hammelbrunnen, der aber ob der sehr mäßigen Schüttung der Quelle nicht so richtig zum Auffüllen der Wasservorräte reichte. War aber nicht schlimm, da noch alle gut versorgt waren und hinter dem „Weißen Stein“ in der Nähe des Oppauer Hauses noch eine Überraschung auf uns wartete. Der Geruch eines Feuers, dann der Schein einer Schwedenfackel. Gibt’s das? Wolfgangs Sohn Max hatte mit der Unterstützung zweier Nachbarn am Straßenrand eine kleine Rast mit herrlicher Gulaschsuppe und Kaffee aufgebaut. Frisches Mineral- und Trinkwasser in Kanistern noch dabei und so konnten wir frisch gestärkt den Anstieg zum Eckkopfturm in Angriff nehmen. Hier sollte der Sonnenaufgang beobachtet werden. Das Ziel wurde locker rechtzeitig erreicht und es blieb Zeit für eine kleine Ruhepause. Dann hoch auf den Turm und dem Naturschauspiel am Morgenhimmel zugeschaut. Um 05:19 Uhr schob sich die Sonne über den Odenwald am Horizont. Bilder können das nur unvollständig wieder geben und der Tipp lautet eindeutig: Man muss das selbst mal erlebt haben.

Ab dem Eckkopf führte der Pfad dann fast nur noch bergab zum Frühstücksziel Bad Dürkheim. Müde, aber mit einer Menge Eindrücke im Kopf wurde auf Terrasse des Kurparkhotels das Frühstück eingenommen, bevor es zurück per Auto oder Bahn nach Lambrecht ging.

     

 

von Hermann Daniel