L a m b r e c h t ( P f a l z )   24.06.2012  

 


150 Jahre Stadtwerke Lambrecht

Im Rahmen der Jubiläumsfeier „150 Jahre Stadtwerke Lambrecht“ konnten die Kunden und Gäste am vergangenen Sonntag Einblick nehmen in die Arbeit und das Wirken dieses zukunftsorientierten Unternehmens, das sich zu einem Vorzeigeunternehmen in der Vorderpfalz herauskristallisiert hat, vor allem wenn man die Investitionen der letzten Jahre betrachtet. Dieser Tag war aber auch eine gute Möglichkeit, zurückzublicken auf eine 150jährige Tätigkeit zum Wohle vor allem der Lambrechter Bürger.

So war neben den anderen Aktivitäten an diesem Festtag die Ausstellung in den Räumen der Stadtwerke besonders interessant, die Ausstellungsstücke reichten von der Zeit der Gründung bis in die heutigen Tage. Besonderes Interesse weckte neben den Schautafeln zu verschiedenen Leistungsangeboten ein Wasserdurchlauferhitzer aus Kupfer um die Jahrhundertwende der Firma „Vaillant’s Geyser“, ein Gas-Kloheizer als Frostschutz aus den 1920er Jahren. Ein Gas-Badeofen in runder Form der Firma Junkers um das Jahr 1950 erweckte ebenso Interesse wie eine Gas-Kaffeemaschine aus Messing, ein sehr seltenes Stück aus Paris um das Jahr 1930.

       

Ein kombinierter Holz-Gasofen aus Gusseisen stammt aus Frankreich (1930), ein Gas-Bügeleisen mit Bügeleisenwärmer der Fa. Fletscher und Russel aus London wurde gezeigt, ebenso eine Holz-Wasserleitung um 1850, gefunden 1978 in Lambrecht. Zur Ausstellung gehörte auch eine Zähleranlage aus der heutigen Zeit. Leihgaben von Dr. Werner Klein (Erfenstein) waren zahlreiche Armaturen aus früheren Jahren, Messgeräte, ein Gasometer, Mengenumwerter von 1972 und 2009, die Herzen der Technikbegeisterten schlugen höher beim Betrachten der voll bestückten Vitrinen mit alten Utensilien.

Direktor Bruno Limbeck stellte in einem Vortrag die Entstehung bzw. Gründung der Stadtwerke Lambrecht vor. Die Entwicklung der Werke begann vor 150 Jahren eigentlich mit dem Bau der Ludwigsbahn. Das Anbieten von Gas war damals auch für die Tuchmacherindustrie sehr wichtig. Bereits 1862 wurde die erste Gasanstalt in Lambrecht verwirklicht, eine der ersten in der Pfalz. In dieser Zeit wurden auch die ersten Gaslaternen als Teufelszeug verachtet. Am 14. 8. 1862 beschloss der Lambrechter Rat, die Herstellung von Gas selbst in Angriff zu nehmen, zu Weihnachten nahm das Werk die Produktion auf. Aus dieser Zeit sind leider keine Bilder mehr vorhanden. Bereits im vierten Jahr des Bestehens wurde ein weiterer Gasofen angeschafft. Nach 1934 brauchte man keine Kohle mehr, das Gas wurde angeliefert. 1972 erfolgte die Umstellung von Stadtgas auf Erdgas. Limbeck erläuterte ebenfalls die Miteinbeziehung der Saarferngas (1999) und den Pfalzwerken, um konkurrenzfähig zu bleiben und sagte zum Schluss seiner Ausführungen: „Die Zukunft wird zeigen, ob die Energiewende mit erneuerbarer Energie gelingen wird“ und dankte allen Mitarbeitern und Werkleitern für ihr großes Engagement in all den Jahren.

Für die kleinen Gäste standen eine Hüpfburg, Angelspiel, Kinderschminken, ein Clown zur Unterhaltung bereit, Ballonwettfliegen, Gebrauchsartikel aus Holz und kleine Geschenke standen im Angebot, Geschicklichkeitsspiele, aber auch ein Info-Stand über moderne Heizungen. Gerald Hanbuch hatte die Moderation an diesem Tag übernommen, er nahm auch zusammen mit Bruno Limbeck die Siegerehrung des Preisausschreibens vor. Den dritten Preis, einen Wassersprudler, gewann Felix Wekenmann aus Lambrecht, den zweiten Preis, ein Gas-Grill, ging an Martin Gehring aus Lambrecht. Ein Elektro-Bike als Hauptpreis konnte Doris Nowotny aus Lambrecht aus den Händen des Werkleiters direkt in Empfang nehmen.

 

von Bruno Koppenhöfer
Fotos Volker Edel