L a m b r e c h t ( P f a l z )   13.07.2014  

Katholische Kirchengemeinde
Freundschaft mit Gott
Neupriester Nils Schubert feierte in Lambrecht Nachprimiz


Zusammen mit Pfarrer Franz Neumer, umringt von der Schar der Ministranten, am Altar


Neupriester bei der Feier der Eucharistie

Stehempfang

Die katholischen Christen der Pfarreiengemeinschaft Lambrecht durften am vergangenen Sonntag in der Herz Jesu-Kirche einen besonderen Gottesdienst erleben. Neupriester Nils Schubert feierte mit seinem bisherigen Lambrechter Mentor Pfarrer Franz Neumer seine Nachprimiz. Der Primiziant war am 28. Juni im Dom zu Speyer zusammen mit seinem Mitbruder Martin Seither von Bischof Dr. Karl Heinz Wiesemann durch Handauflegung und Gebet zum Priester geweiht worden.

Seine Primiz, die erste heilige Messe als Hauptzelebrant, feierte Nils Schubert am Tag nach der Weihe in seiner Heimatgemeinde St. Martin in Kaiserslautern. Die Bezeichnung Primiz ist eine Ableitung aus dem lateinischen "prima missa", d.h. "erste Messe". Mit der Feier einer Nachprimiz in Lambrecht, seiner früheren Wirkungsstätte im Rahmen seines Pastoralpraktikums, brachte Nils Schubert seine Verbundenheit mit den Kirchengemeinden des Lambrechter Tales zum Ausdruck.  Nach dem festlichen Einzug der beiden Zelebranten mit einer stattlichen Schar Ministrantinnen und Ministranten  begrüßte Pfarrer Franz Neumer die große Gottesdienstgemeinde und brachte seine Freude über das Ereignis der Nachprimizfeier zum Ausdruck. Nach den länger zurückliegenden Nachprimizen von Benno Riether und Christian Eiswirth sei dies nun wieder ein schönes Fest des Glaubens und ein Grund zur Freude. 

Der festliche Gottesdienst wurde vom katholischen Kirchenchor mit mehreren stimmigen Liedern musikalisch schön gestaltet.  Der Neupriester hatte seine Predigt unter den Leitgedanken "Freundschaft mit Gott" gestellt. In Anlehnung an die Tageslesung aus dem 1. Buch der Könige und des Evangeliums nach Johannes (Joh 15, 9-17) erinnerte er daran, daß gute Freunde, mit denen man über alles reden könne und die für einen da sind, etwas Wunderbares seien. Es gäbe Dinge, die gute Freunde nicht machen, z. B. bevormunden oder sich aufdrängen. Der große Prophet Elia habe Gottes Handeln, seine Macht und Stärke hautnah erlebt. Trotzdem sei er verzweifelt, weil Gott nicht so handelte, wie er es sich gewünscht und erwartet habe.  Er mußte lernen, daß Gott zwar auch im Großen handelt, d.h. im Feuer, Erdbeben und Sturm, daß sein Handeln aber viel häufiger im Kleinen und Unscheinbaren geschieht, so wie es überliefert ist: in einem leisen, sanften Säuseln.  Gott möchte uns auf Augenhöhe begegnen.  Er hat uns durch Jesus seine Freundschaft angeboten. Wie ein guter Freund drängt er sich uns nicht auf. Er bevormundet uns nicht, sondern läßt uns die Wahl.  Aber wenn wir - wie Elia - lernen, auf die kleinen und unscheinbaren Dinge zu achten, dann können wir Gott in unserem Leben begegnen. 

In Konzelebration mit Pfarrer Franz Neumer feierte Nils Schubert sodann die Eucharistie. Vor dem Schlusssegen überbrachte Sabine Herter für die Kirchengemeinden der Pfarreiengemeinschaft die Glück- und Segenswünsche und überreichte an den Neupriester ein gemeinsames Präsent.  Viele Gläubige nutzten anschließend noch die Gelegenheit zum Empfang des Einzelprimizsegens.  Nach dem beeindruckenden Festgottesdienst waren alle Gottesdienstteilnehmer zu einem Stehempfang im Vorraum der Kirche eingeladen.  Vertreter der kirchlichen Gremien hatten hierzu die organisatorischen Vorbereitungen getroffen. Bei frohem und geselligen  Beisammensein bestand so die  Gelegenheit, dem Primizianten persönliche Glückwünsche auszusprechen und mit einem Gläschen Sekt auf sein Wohl anzustoßen.  


Predigt

 

 

von Heiner Oppermann