L a m b r e c h t ( P f a l z )   26.10.2014  

Pfälzerwald-Verein OG Lambrecht
Wilde Natur und bildende Kunst
Pfälzerwald-Verein und Deutscher Alpenverein wandern auf dem Neckarsteig


Die Margaretenschlucht war geschafft und die erste Pause absolviert, jetzt freut sich die Wandergruppe (PWV Gimmeldingen,
PWV Lambrecht und Deutscher Alpenverein) auf den Rest der Neckarsteig-Etappe

     
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Den Höhepunkt der zweiten Neckarsteigwanderung der Pfälzerwald-Ortsgruppen Gimmeldingen und Lambrecht und des Deutschen Alpenvereins durchwanderten die Teilnehmer dieser sonntäglichen Wanderung gleich am Anfang die Margaretenschlucht. Die Schlucht, 1,5 Kilometer südöstlich von Neckargerach entfernt, ist eine „scharf in den Buntsandsteinuntergrund eingeschnittene Klinge“ (so beschreibt sie der Naturpark Neckartal-Odenwald e.V. ). Für den Wanderer ist es ein rund 130 Höhenmeter serpentinenartiger Anstieg über „Stock und Stein“, mehrmals den Flursbach überquerend und sehr gut mit Stahlseilen (mit Plastikschutz) abgesichert. Schlucht und umgebender Schluchtwald stehen seit 1940 unter Naturschutz, sind deshalb entsprechend naturbelassen.

Die Sicherheitshinweise am Beginn der Schlucht sollte man Ernst nehmen und beachten. Bei feuchter Witterung und erst recht bei Schnee und Eis wird der Weg gefährlich.

Wer den Neckarsteig kennt weiß, dass in Neckargerach die sechste Etappe des Neckarsteiges beginnt und die drei Vereine erst eine Etappe absolviert haben. Beim ersten Termin wurde eine Zusammenfassung von Etappe 1+2 angeboten. Auf die Etappen dazwischen haben die Wanderführer aber verzichtet, weil die Forstverwaltung diese Routen weitestgehend mit Schotter befestigt hat. Über die komplette Breite des Weges geschottert und mit großer Körnung waren die Etappen nicht zumutbar. Nach der Anstrengung des Aufstieges gab es eine kleine Pause, auch für die Nutzer des Plans B (Umgehung der Margaretenschlucht). Danach findet man an der Strecke Erinnerungen an die Pfalz. Der Forst bezeichnet einen Teil seines Waldes mit „Betzenkehle“ und kann „Deidesheim“ nicht richtig schreiben, denn auf dem Schild steht „Diedesheim“. Tippfehler ? Natürlich nicht und die Gemeinde Diedesheim wird diesen Vergleich sicher verschmerzen.

Auf dieser Etappe gibt es einige Blicke auf den Neckar, unter anderem auch auf das 2005 abgeschaltete Kernkraftwerk Obrigheim. Der Rückbau erfolgt seit 2008 und für 2020 ist geplant entweder eine „grüne Wiese“ zu übergeben oder Gebäude für die Nachnutzung.

Am Schreckberg verläuft der Neckarsteig auf einem Teil des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald und bietet auf diversen Schildern Hinweise zur Geologie und Biologie der Region. Mosbach wurde erreicht und trotzdem wartete noch einmal ein knackiger Anstieg auf die Wandergruppe. Viele Treppen und ein schmaler Pfad führten zum Naturschutzgebiet Henschelberg und um Mosbach herum, so dass man dann von „hinten“ in die Altstadt geführt wurde. Dort wartete mit dem Restaurant „Romantica Ratskeller“ endlich der ersehnte Abschluß. Da die Zeit für die Rückfahrt mit der S-Bahn großzügig bemessen war, konnten die meisten Wanderer noch einen kleinen Rundgang durch die Altstadt anschließen, um sich dann am Bahnhof für die Rückfahrt zu treffen.

Bei diesem Rundgang sind nicht nur historische Gebäude zu bewundern, sondern diverse Gruppen von lebensgroßen Betonfiguren. Sie gehören zur Ausstellung „Alltagsmenschen“ der Wittener Keramikerin Christel Lechner, finanziert von Stadt und Stadtsparkasse und stehen auch nur bis November in der Stadt, dann ziehen die Figuren weiter.

 

von Ewald Metzger