Katholische Pfarrei Heiliger Johannes XXIII.
Zurück in die Heimat nach Indien
Kaplan Jujugiri Balaswamy wurde von Talpfarreien verabschiedet
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Nach vier Jahren Seelsorgedienst in der Pfarreiengemeinschaft Lambrecht wurde der allseits beliebte Kaplan Jujugiri Balaswamy, kurz und liebevoll Kaplan Bala genannt, am vergangenen Samstag mit einem festlichen Gottesdienst in der Herz Jesu-Kirche in Lambrecht und einem anschließenden Stehempfang verabschiedet.
Nachdem der Kaplan mit Pfarrer Franz Neumer, Pastoralassistent Jürgen ter Veen und einer großen Schar Ministranten und Ministrantinnen in die Kirche eingezogen war, begrüßte Pfarrer Neumer alle anwesenden Gläubigen aus den Gemeinden Lambrecht, Weidenthal-Frankenstein, Neidenfels-Frankeneck und Lindenberg. Für ihn sei es keine leichte Aufgabe, den beliebten Kaplan nach vierjähriger treuer Mitarbeit zu verabschieden. Bala sei stets gerne dazu bereit gewesen, alle Dienste zu übernehmen und habe sich durch sein freundliches Wesen und sein bescheidenes Auftreten überall Sympathien erworben. Diese Stunde diene dazu, dem Mitbruder dafür herzlich Danke zu sagen. Die Festgemeinde sei vor allem aber versammelt, um Eucharistie zu feiern, dem Herrn damit zu danken für die vier guten Jahre, in denen Kaplan Bala in unserem Tal segensreich wirken konnte.
In seiner Ansprache bedankte sich dieser bei "allen lieben Menschen, die ihm die vier Jahre in Deutschland angenehm und unvergessen gemacht haben". Sein Dank gelte vor allem Pfarrer Neumer und dem früheren und jetzigen Seelsorgeteam, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Pfarrbüros, in den Sakristeien, in den kirchlichen Gremien und Frauenbünden. Einigen Frauen habe er besonders zu danken für den Sprachunterricht, für die Hilfe bei Behördengängen und das gute deutsche Essen. Von ihnen habe er auch Unterstützung bei der Zubereitung vertrauter indischer Kost erhalten. Kaplan Bala erzählte von einer Begebenheit aus seiner Kinderzeit. Als 8jähriger Junge habe er einen glänzenden Stein gefunden und geglaubt, es handele sich um einen wertvollen Diamanten, wovon einmal ein großes Theater oder ein modernes Kino finanziert werden könne . Sein Großvater habe ihn aufbewahrt. Im Februar dieses Jahres habe er sich wieder an diesen Stein erinnert, als in seinem Dorf kein Theater, aber der Nardini-Kindergarten entstanden sei. Dies sei nur möglich gewesen durch die finanzielle Unterstützung vieler Freunde und Gönner, wofür er ganz herzlich Danke sage. Heute sei ihm klar geworden, dass es sich bei dem Stein seiner Kindheit tatsächlich um einen Diamanten gehandelt habe.
Der festliche Gottesdienst erhielt durch stimmige Gesänge des katholischen Kirchenchores Lambrecht und das excellente Orgelspiel von Josef B. Histing besonderen Glanz. Vor dem Schlusssegen sprach Sabine Herter für alle Gemeinden der Pfarreiengemeinschaft Gruß- und Dankworte. Sie überraschte Kaplan Bala mit Willkommensgrüßen und guten Wünschen in seiner Landessprache, wofür sie starken Applaus der Festgemeinde erhielt. Obwohl ihm das fremde Land, die fremden Menschen und ihre Sprache, besonders der Pfälzer Dialekt bestimmt einige Sorgen bereitet hätten, habe er alle Aufgaben sehr gut und mit Freundlichkeit angenommen und erfüllt. Eine Bereicherung sei es für uns Pfälzer auch gewesen, daß Kaplan Bala mit Bildern aus seiner Heimat berichtet und zu indischem Essen eingeladen habe. Sabine Herter dankte dem beliebten Geistlichen abschließend dafür, daß er "uns in Freud und Leid auf unserem Glaubensweg begleitet und für jeden Zeit gefunden habe, ob in fröhlicher oder trauriger Mission". Sie stellte abschließend fest: "Sie kamen als Fremder und gehen als Freund". Als Präsent der Pfarreiengemeinschaft übergab sie sodann einen Umschlag mit Inhalt zur Mitfinanzierung eines Mofas, das in Indien zur Bewältigung der weiten Wege in der Seelsorge dienen soll. Die Festgemeinde bestätigte ihre Ausführungen mit lebhaftem Beifall.
Im Anschluss an den beeindruckenden Gottesdienst hatten alle Anwesenden die Gelegenheit, im Vorraum der Kirche mit Kaplan Bala ins Gespräch zu kommen und mit einem Glas Sekt oder anderen kühlen Getränken auf seine gute Zukunft anzustoßen. Hiervon wurde reichlich Gebrauch gemacht. Kaplan Balaswamy wird in den nächsten Tagen in seine indische Heimat zurückfliegen und dort in Nagaram als Seelsorger und Erzieher im Nardini-Kindergarten und der dazugehörenden Schule tätig sein.
von Heiner Oppermann |