Geißbockbrunnen auf dem Herzog-Otto-Platz als Osterbrunnen geschmückt
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Bereits zum neunten Mal hat die Privatinitiative um Rainer Haag den Geißbockbrunnen auf dem Herzog-Otto-Platz als Osterbrunnen geschmückt, in diesem Jahr zum ersten Mal auch die hier stehenden Platanen mit Ostereiern geschmückt, ebenso die Gebäude der Volksbank, Kreissparkasse, Stadtfriseur und die Wäscherei Salzlechner mit Girlanden und Osterschmuck. Die Schmückung besteht aus ca. 2.500 bunten Ostereiern, Bändern und Grünzeug. Die Farbtöne wurden nach dem Motto „Frühling – fröhlich – heiter“ gewählt.
Die Hasenfamilie hat neue Köpfe sowie auch Nachwuchs bekommen. Über den beträchtlichen Zeitaufwand für diese Maßnahme wollte Rainer Haag nicht sprechen, er dürfte aber bei weit über 200 Stunden liegen. Er bedankte sich bei allen Geschäftsleuten und Privatpersonen, die das Team finanziell und materiell unterstützten. Sein besonderer Dank galt Friseurmeisterin Elfi Zander vom Stadtfriseur, die den Sekt für den Umtrunk im Rahmen der Übergabe des Brunnens an die Stadt spendiert hat, sich aber vor allem bis zum Abbau nach Ostern bereit erklärte, auf die Hasenfamilie im und um den Brunnen ein Auge zu werfen.
Stadtbürgermeister Karl-Guenther Müller lobte das großartige Engagement der gesamten Gruppe. Der Brunnen zeige Liebe zum Detail, die Freude etwas zu tun, es werde Zeit, Leidenschaft und Herz investiert. Er dankte den Familien Krüger-Haag, Scharl, Gensior-Kimmel und weiteren Helfern im Hintergrund und bedankte sich mit einem flüssigen Präsent.
Der Brauch, Osterbrunnen zu schmücken, stammt aus der Fränkischen Schweiz. Dort werden Dorfbrunnen mit bemalten Ostereiern und anderem Schmuck zum Osterbrunnen verschönert. Erste mündliche Überlieferungen berichten von einem Osterbrunnen in Aufseß um das Jahr 1909. Hintergrund hierzu war die Wasserarmut in der Region und besaß einen besonders hohen Stellenwert. Vor Ostern wurden die Brunnen gründlich vom Schmutz des Herbstes und Winters gereinigt und herausgeputzt, dem Osterwasser wurde eine besondere Wirkung zugeschrieben.
Das „Brunnenputzen“ bzw. „fegen“ war Arbeit der jungen Burschen, danach folgte das Schmücken mit Papierbändern und bunten Eiern der Frauen. Ab 1952 nahm sich der Nürnberger Arzt und Burgenforscher Dr. Kunstmann der Sache an und engagierte sich mit seiner Frau für den Fortbestand des Brauchtums. So hat sich das Schmücken der Osterbrunnen über Oberfranken und dem Steigerwald, auch über Sachsen bis in die Pfalz verbreitet.
von Bruno Koppenhöfer |