L a m b r e c h t ( P f a l z )   23.10.2015  

PfalzAkademie Lambrecht (Pfalz)
Tolle Eröffnung der Kunstausstellung
„Kaffeegenuss und Kaffeeverdruss"
Acryl trifft Kaffeesack von Eva Zinke

Am Freitag, 23. Oktober, um 19.30 Uhr eröffnete Jutta Paulus (Bündnis 90/Die Grünen Neustadt) in den Räumen der PfalzAkademie die Kunstausstellung „Kaffeegenuss und Kaffeeverdruss – Acryl trifft Kaffeesack“ von Eva Zinke. In Ihrer sehr authentischen Ansprache ging sie u. a. auf den Zusammenhang der globalen wirtschaftlichen Ausbeutung von Bauern durch Großkonzerne, den Klimawandel und die dadurch provozierte momentane und zukünftige Flüchtlingsdramatik ein. Fairtrade sei dabei ein sehr guter Weg nachhaltige Strukturen zu schaffen für die es sich lohnt ein paar Euro mehr für unseren Konsum auszugeben.

Pfarrerin Martina Horak-Werz von der prot. Pfarrgemeinde Gommersheim nahm den Faden „Fairtrade“ auf und wies auf die strengen Standards bzgl. Qualität, Nachhaltigkeit, Demokratisierung und Gleichberechtigung von Mann und Frau hin. Und auch wenn Fairtrade Produkte teurer sind, sie schmecken zumeist besser und man tut etwas für eine bessere Welt – was ja auch ein Ziel christlichen Handelns sei. Auch ein Grund, warum es im Pfarrgemeindehaus Gommersheim nur Fairtrade Produkte gibt.

Sehr professionell war auch die Lesung von Monika Alfter aus Jean Zieglers „Imperium der Schande“. Beeindruckend schildert dieser die Zusammenhänge zwischen der fürchterlichen Armut in Äthiopien und dem Verfall der Kaffeepreise provoziert durch die Spekulationen von Großkonzernen, wie Nestlè.

Ein gelungenes Interview von Marion Eisenberger (Vorsitzende des Kunstraum Ladenburg) mit der Künstlerin, bei dem die Anwesenden einen intensiveren Einblick in die Motive von Eva Zinke erhielten, rundete die Veranstaltung ab.

Bei aller kritischer Betrachtung stand natürlich die Kunst im Vordergrund. Die Acrylbilder von Eva Zinke erzählen sehr malerisch Kaffee-Geschichten. Die Künstlerin nimmt Kaffeesäcke, die sie von lokalen Kaffeeröstereien bezieht, als Leinwand. Sie integriert deren Aufdrucke in ihre Malerei und erweitert damit den Deutungsumfang des Motivs. Hinter jedem gebrauchten Kaffeesack steckt eine Geschichte über Menschen und Schicksale rund um die Kaffeebohne. Anregungen erhält sie durch ihre Recherche über die Herkunft der Kaffeesäcke. Die bedruckten Säcke symbolisieren oft den Stolz der Kaffeebauern über ihre Produkte, die in die ganze Welt geliefert werden. Mit ihren Werken will die Künstlerin ein Zeichen für fairen Handel in der Dritten Welt setzen.

Die Ausstellung kann täglich von 08:00 – 16:00 Uhr sowie an Wochenenden nach Absprache besichtigt werden (Tel.: 06325 1800 0). Der Eintritt ist frei.

Alle Bilder sind frei verkäuflich. (Ausstellungsdauer: 23.10.15 bis 31.3.16).  

 

 

von Dr. Uwe Schwab