L a m b r e c h t ( P f a l z )   10.07.2016  

AWO-Seniorenhaus "Lambrechter Tal"
Lavendelduft und frohes Lachen
Schönes Sommerfest im AWO-Seniorenhaus "Lambrechter Tal"

     
Zum Vergrößern auf Foto klicken

Viele Hausbewohner mit ihren Angehörigen und Gästen waren auch in diesem Jahr der Einladung zum traditionellen Sommerfest des AWO-Seniorenhauses "Lambrechter Tal" gefolgt.

Da die Sonne bereits in den Vormittagsstunden kräftig strahlte und für hochsommerliche Temperaturen sorgte, waren besonders die Plätze unter den großen Schirmen und sonstigen Schattenspendern sehr begehrt. Nach einer freundlichen Begrüßung von Direktorin Silja Denzer und ihren Wünschen für ein frohes und unbeschwertes Sommerfest wurde dieses wie in jedem Jahr mit einem ökumenischen Gottesdienst eröffnet.

Pfarrer Markus Diringer und Gottesdiensthelfer Heiner Oppermann hatten ihn unter das Leitthema "Ein Duft voller Liebe" gestellt. Dazu waren an alle Tische kleine Säckchen mit Lavendelblüten ausgeteilt worden, so dass sich alle Anwesenden ausgiebig von dem wohlriechenden Duft überzeugen konnten. In einer Dialogpredigt gingen beide Liturgen zunächst auf die ausgeteilten Säckchen ein und erinnerten daran, wie vielfältig Lavendel zum Wohlbefinden beitragen kann, sei es, um angenehmen Duft zu verbreiten, um guten Schlaf auf einem Lavendelkissen zu finden, um Motten zu vertreiben, aber auch, um das aus den Blüten gewonnene Öl als Medizin zu verwenden. Sie kamen zu dem Resultat, dass Lavendel ein wunderbares duftendes Geschenk ist, das Gott auf unsere Erde wachsen läßt. So gäbe es auch noch viele andere Heilpflanzen der Natur, die besonders in vergangenen Zeiten für ein gesundes Leben verwendet wurden. All diese Pflanzen seien kostbar und zu biblischen Zeiten mußte dafür sehr viel Geld bezahlt werden. Deshalb sei man auch sehr sparsam damit umgegangen. Die aus dem Johannes- evangelium (Joh 12,1-8) vorgetragene Lesung verdeutlichte den Zuhörerinnen und Zuhörern, wie seinerzeit auf angebliche Verschwendung eines duftenden Öls reagiert wurde. Maria, die Schwester des Lazarus, hatte Jesus bei seinem Besuch die Füße mit kostbarem Nardenöl gesalbt und sie mit ihren Haaren getrocknet. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. Dieses Verhalten löste Ärger aus. War das nicht etwa Verschwendung? Hätten nicht ein paar Tropfen gereicht? Einer der anwesenden Jünger regte sich darüber auf und war der Meinung, man hätte das Öl verkaufen und den Armen mit dem Erlös viel Gutes tun können. Jesus tadelte die Frau jedoch nicht, sondern den eifrigen Jünger, und warum? Der Jünger hatte das Gute, das man hätte tun können, ausgerechnet, aber selbst nichts dafür getan. Maria jedoch hatte nicht gerechnet, sie hatte ihre Liebe über Jesus ausgegossen und dafür ihren Reichtum "verschwendet". Damit ergibt sich: Liebe rechnet nicht, sie schenkt. Sie ist bereit, sich zu verschwenden für andere. Jesus sieht in ihr das Spiegelbild seiner eigenen Liebe. Auch er verschenkt sich in Liebe zu Gott, seinem Vater, er verschwendet sich in der Liebe zu den Menschen. Er hat keinen Reichtum, aber er verschenkt sich selbst, seine Kraft, seine Worte, sein Leben. So wie Maria Jesus damals verstanden und seine Liebe gespiegelt hat, so können wir heute zum Spiegeln der Liebe ermuntert werden und andere dazu ermuntern: durch unsere Freundlichkeit, unser Lächeln, durch unsere Güte und Barmherzigkeit und durch unsere Hoffnung des Glaubens. Wenn wir das tun, wird auch unser Haus voller Freundlichkeit sein, so wie das Haus der Maria einst voller Duft war. So können wir für andere wohltuend sein, dann ist Jesus auch bei uns.

Der beeindruckende Gottesdienst wurde durch Gebete, Segensworte und bekannte Kirchenlieder wie "Lobe den Herren" und "Großer Gott, wir loben Dich" vervollständigt. Das musikalische Vor- und Nachspiel sowie die Begleitung der Gesänge erfolgte auch in diesem Jahr sehr einfühlsam auf der Elektroorgel durch die Gemeindeorganistin Heike Marx.

Nach dem Gottesdienst nahm das Fest seinen sehr harmonischen Lauf. Überall fanden angeregte Gespräche statt und es bildeten sich frohe "Tischgemeinschaften". Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete die "Küchenmannschaft" mit hervorragendem Mittagessen, wie z. B. Backfischfilet vom Seelachs mit herzhaftem Kartoffel- und Gurkensalat oder Bandnudeln mit Pfifferlingen. Obligatorisch waren auch die Gerichte für den "kleinen Hunger". Das lukullische Angebot wurde ergänzt durch ein reichhaltiges Kuchen- und Tortenbüffet mit dem dazugehörenden duftenden Kaffee. Für Schleckermäuler gab es zusätzlich noch Waffeln mit Kirschen und Sahne. Das Getränkeangebot enthielt alle gängigen Durstbekämpfer, vom Mineralwasser über Pils und Radler bis zu verschiedenen Pfälzer Weinen und dem obligatorischen "Hugococktail".

Neben der Sorge um das leibliche Wohl war natürlich auch für gute Unterhaltung gesorgt. Man hatte dazu die "Leisböhler Seemöven - Shantychor Haßloch" verpflichtet und damit einen sehr guten Griff getan. Dieser Männerchor mit 27 Sängern unter der Leitung von Dr. Erhard Günther besteht seit 2011, gestaltet eigene Konzerte und tritt bei vielen Veranstaltungen als Gastchor auf. Sein Repertoire umfasst alle gängigen Seemanslieder und Ohrwürmer, die sich mit diesem Metier befassen. So hörten die Gäste am Sonntag u.a. "Seemann, lass das Träumen", "Nimm mich mit Kapitän auf die Reise", "Rolling Home", "Santo Domingo" und "Santiano". Die Lieder wurden mit Gitarre, Schifferklavier und Mundharmonika sehr schön begleitet. Die Sänger ernteten für ihre Beiträge begeisterten Applaus.

Eine kleine Seniorengruppe ließ es sich nicht nehmen, das Publikum mit 2 Sitztänzen zu erfreuen, einem Tanz mit farbigen Ringen und einem Bewegungstanz zu dem Lied "Liebe kleine Schaffnerin". Starker Beifall war ihr verdienter Lohn.

Bei einem kleinen Spaziergang auf dem Außengelände bestand die Gelegenheit, an einer Tombola teilzunehmen, zu der an einem Glücksrad gedreht werden mußte. Es gab für die Gewinner lukrative Gewinne. An einem Verkaufsstand konnten Liköre, hausgemachte Marmeladen und selbstgemalte Bilder erworben werden.

Alle Gäste blieben bis zum Ende der Veranstaltung und zeigten damit, wie sehr es ihnen gefallen hatte. Das Sommerfest war somit auch in diesem Jahr wieder eine gelungene Sache. Die Hausleitung und das Personal des AWO-Seniorenhauses hatten sich wie bisher als gute und freundliche Gastgeber erwiesen.

 

von Heiner Oppermann