L a m b r e c h t ( P f a l z )   24.11.2016  

Industriegewerkschaft Bergbau – Chemie – Energie (IG BCE)
Jubilarenehrung

  
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Im Rahmen einer kleinen Feierstunde wurden im Gemeinschaftshaus langjährige Mitglieder der Industriegewerkschaft Bergbau – Chemie – Energie (IG BCE) mit Urkunden und Präsenten durch den Vorsitzenden der Ortsgruppe Lambrechter Tal, Hermann Schönung und den Gewerkschaftssekretär des Bezirks Saarbrücken, Uli Schacht, geehrt. Für 50jährige Zugehörigkeit wurden ausgezeichnet: Hermann Groß, Gisela Kipp und Walter Litzel, für 40 Jahre Ulrike Bleh, Erhard Hargesheimer, Bernhard Jork und Erwin Wolf. 25 Jahre gehören Mario Datzer, Beate Hagenbucher, Martin Lattrell, Jürgen Lenz, Norbert Russnak und Joachim Schöfer der IG BCE an.

In seiner Laudatio auf die Geehrten sprach Uli Schacht von einem schönen und wichtigen Tag. Es gelte, auch Rückschau zu halten und sich auch ein paar grundsätzliche Gedanken zu machen. „Was ist an Gewerkschaft so attraktiv und so beständig, dass Menschen ihr über Jahrzehnte die Treue halten?“ fragte er. Es gehe um Geld und auch um Tarifpolitik, um den Beschäftigten ihren wohlverdienten Anteil am wachsenden Wohlstand der Gesellschaft abbekommen sowie um den wohlverdienten Ruhestand, um Urlaubstage, geregelte Arbeitszeiten, Überstunden- und Nachtzuschläge. Der allerwichtigste Wert sei die Gerechtigkeit.

Ein Teil der großartigen demokratischen Kultur in unserem Land sei die IG BCE, die Hunderttausende von Beschäftigten in den Industriebranchen. Wer zum Beispiel 25 Jahre Mitglied sei, habe die Zeiten des Mauerfalls bewusst miterlebt. Wer 40 Jahre dabei sei, könne sich noch an den Aufbruch der 70er Jahre erinnern, an die bitteren Auseinandersetzungen um gesellschaftlichen Fortschritt und Willi Brand’s Ostpolitik, an die Zeiten von Massenarbeitslosigkeit und an das Wettrüsten Ost – West. Wer 50 Jahre dabei sei, werde sich noch an die Nachkriegszeiten im zerstörten Deutschland erinnern, an den Wiederaufbau und das bleierne Schweigen über die Vergangenheit.

Ein Thema, das noch lange bewegen wird, sei die Rente. „Leider sehen wir mit Sorge, dass die gesetzliche Rente ins Rutschen geraten ist und das Niveau der Rente bedrohlich tief gesunken ist“, sagte Uli Schacht. Die gesetzliche Rente müsse dringend stabilisiert werden und die betriebliche Altersvorsorge kräftig ausgebaut werden. Unter anderem sagte er noch: „Wer am Rande der Existenz herumkrebsen muss, der wird auch am Ende seines Lebens keinen Wohlstand führen können. Diesem Trend müssen wir Einhalt gebieten. Es gibt noch einiges zu tun im Kampf um Gerechtigkeit“.

 

von Bruno Koppenhöfer