Stadt Lambrecht (Pfalz) und Verkehrsverein Lambrecht (Pfalz) e.V.
Heimatabend mit Geißbockübergabe
613. Lambrechter Tribut-Geißbock an jüngst getrautes Ehepaar übergeben
- Heiteres Volksstück um den Lambrechter Geißbock gezeigt
Geißbockbrautpaar erhält Geleitbrief
Zum Vergrößern auf Foto klicken
Katrin und Michael Mansmann Marx sind das Geißbockbrautpaar 2016 und werden den 613. Tributbock mit Namen Michael III. am Dienstag nach der heiligen Pfingst nach Deidesheim führen, so wie es die lange Tradition fordert.
"Es ist ein schöner Brauch", so Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller, "der darauf begründet ist, dass die Deidesheimer für uralte Weiderechte in ihrem an Lambrecht angrenzenden Wald von der Stadt Lambrecht, seit dem Jahre 1404, am Pfingstdienstag einen Geißbock bekommen."
Der diesjährige Heimatabend am Pfingstsonntag im Schulhof der Grundschule wurde eröffnet mit einem heiteren Pfälzer Volksstück um den Lambrechter Geißbock. Autor der lustigen Geschichte "Eine Geißbocklieferung mit Hindernissen" ist Luitpold Seelmann. Das Stück wurde vor 30 Jahren erstmals aufgeführt, für den diesjährigen Heimatabend wurde es leicht modifiziert.
Ursache für die Geißbocklieferung mit Hindernissen ist eine Entscheidung der Europäischen Union, Gesamt-Europa aufzuteilen in Nord-, Süd-, West- und Mitteleuropa. Die Grenzen wurden neu gezogen und so kommt es, dass der Speyerbach zum Grenzfluss wird. Alles was südlich ist, gehört zu Südeuropa mit der Hauptstadt Rom, der nördliche Teil des Speyerbaches gehört zu Westeuropa und wird von Paris aus regiert.
Trotz der Europäischen Union gibt es beim Grenzübertritt Schwierigkeiten, besonders wenn ein Geißbock von Süd- nach Westeuropa ausgeführt werden soll. Da können nur noch Ministerin Lollobrigida und Botschafterin Mathieu helfen um die Geißbocktradition zu retten. Zudem finden zwei junge Leute - der Sohn des Lambrechter Bürgermeister und die Tochter des Deidesheimer Bürgermeisters -nach einem überraschenden Happy-End zusammen, als der Lambrechter Bürgermeister Kölsch aus seinem Traum erwacht.
Auf der Bühne standen: Thomas Hanke, Barbara Nowotny, Manfred Kirr, Tanja Frieß, Renate Becker, Carsten Schindler, Hans Denig, Helmut Schmitt, Fanny Breitwieser, Liane Bach, Hans-Joachim Hinrichs und Werner Seinsoth.
Die Laienschauspieler standen unter der Regie von Günter Lauer.
Im Anschluss an das Volksstück fand die traditionell Geißbockübergabe an das Brautpaar statt. Stadtbürgermeister Karl-Günter Müller stattete das Ehepaar Mansmann mit Geißbock und einen Geleitbrief aus.
Unterstützt wurde das junge Paar von drei Jubelpaaren, die einen Tribut-Bock bereits nach Deidesheim geführt hatten. Vor 20 Jahren haben Regina und Matthias Blitt den Bock-Nr. 593 namens Matthias über den Berg geführt. Vor 50 Jahren taten dies Ruth und Heinz Bundenthal mit dem 563. Geißbock Hans. Hildegard und Robert Sauer brachten vor 60 Jahren den 533. Tributbock nach Deidesheim. Damals hatten die Tributböcke noch keinen Namen. Erst 1981 bekamen sie einen Namen.
Der diesjährige Tributbock ist ein 5 Jahre alter Ziegenbock der Rasse Toggenburger, eine schweizer Bergziege. Der Bock bringt das stattliche Gewicht von ca. 65 Kg auf die Waage bei einer Rüsthöhe von 85 cm und ist laut den historischen Vertragsbedingungen „gut gehörnt und gut gebeutelt“.
Eine Abordnung aus Deidesheim, angeführt vom Deideheimer Bürgermeister Manfred Dörr, Verbandsgemeinde Bürgermeister Peter Lubenau, Beigeordnete Renate Klingelmann, Jan Hock Waldhüter (Deidesheim), Markus Wahl Auktionator (Versteigerung Deidesheim), Pfälzische Weinkönigin Julia Kren, Deidesheimer Weinprinzessin Katharina I. und Kurt Wilhelm (Pfingstgericht Deidesheim) nahmen an der Zeremonie teil und begutachteten vorab den prächtigen Ziegenbock.
Musikalisch umrahmt wurde der Heimatabend vom Musikverein Esthal unter der Leitung von Stefanie Billo. Die Bewirtung erfolgte durch den Verkehrsverein Lambrecht.
von Tanja und Harald König |