L a m b r e c h t ( P f a l z )   21.07.2016  

 
Politik & Industrie im Lambrechter Tal
Das Unternehmen Jola Spezialschalter bemüht sich um
gemeinsame Visionen und Aktionen in der Region

Seit Mitte 2010 ist Lars Mattil neben seinem Vater Volker Mattil bei der 1952 gegründeten „Jola Spezialschalter GmbH & Co. KG“ in Lambrecht (Pfalz) tätig. Ein Jahr zuvor stieß Mostafa Saifi zur „Setaplast Kunststoff GmbH“, die sein Vater Mohammad Kassem Saifi 1991 gegründet hatte. Die beiden „Junior-Geschäftsführer“ leiten gemeinsam mit ihren Vätern in dritter bzw. zweiter Generation die Geschicke der industriellen Familienunternehmen, deren Kunden sich zu allermeist nicht in der Region befinden, sondern deutschlandweit sowie im Ausland verteilt sind. Beide haben einiges gemeinsam. Beispielsweise absolvierten sie ihr Betriebswirtschafts-Studium an der Universität Mainz und entschieden sich beinahe gleichzeitig dafür, als einziges interessiertes Familienmitglied als zukünftiger Nachfolger ins väterliche Unternehmen einzutreten. Beide wohnen nicht in Lambrecht und haben sich somit ihre „Außensicht“ bewahrt. Kennen lernten sich die beiden durch Zufall bei einem Management-Arbeitskreis. In der Folge kristallisierte sich heraus, dass man trotz der Unterschiedlichkeit der Unternehmen im Grunde denselben Problemen begegnete.

Dabei kam auch die Sprache auf die Interaktion von Wirtschaft und Industrie am Standort. Mattil hatte diese noch vor einigen Jahren wesentlich aktiver und intensiver erlebt als heute, allerdings hatte er in den letzten Jahren fast ausschließlich schlechte Erfahrungen mit der Lokalpolitik gemacht. „Es kann ja wohl nicht sein, dass uns sowohl der rheinland-pfälzische Ministerialreferent für Industrie als auch ein 2017er Oberbürgermeister-Kandidat des Nachbarortes Neustadt an der Weinstraße besucht hat, aber noch niemand aus Lambrecht!“ Auch Vater und Sohn Saifi hatten schon schlechte Erfahrungen gemacht. Problematisch waren dabei laut Mattil meist gar nicht die tatsächlichen Inhalte, sondern die „schlechte und viel zu späte Kommunikation und ein unrundes Projekt-Management“.

Die Väter hatten schon vor langer Zeit das Handtuch geworfen und sich auf eine Minimal-Kommunikation beschränkt. Umso positiver nahmen die „Junioren“ es auf, dass mit Unterstützung des BDS (Bund der Selbständigen, Landesverband Rheinland-Pfalz und Saarland e.V.) am 8. Juli 2016 ein Unternehmer-Frühstück des VdS (Verband der Selbständigen Lambrechter Tal e.V.) mit dem Thema „Zusammenarbeit der Gewerbetreibenden im Tal“ organisiert wurde. An jenem Treffen nahmen die beiden sowie weitere Vertreter aus Industrie und Handwerk teil, ebenso Verbandsgemeinde-Bürgermeister Manfred Kirr.

 

von Lars Mattil