L a m b r e c h t ( P f a l z ) | 11.11.2016 |
Volkshochschule (VHS) Lambrecht
Gerd Kannegieser, ein gern gesehener Gast in Lambrecht, war dieses Mal von der Volkshochschule (VHS) Lambrecht mit seinem Programm „Kannegießer packt aus!“ eingeladen worden. Im Gewölbekeller des Zunfthauses Lambrecht begrüßte Traudel Füßer von der VHS „ein volles Haus“ und schon kam Kannegieser aufgeregt, bewaffnet mit Koffer und Plastiktüte, durch die Tür des Gewölbekellers. Völlig aufgelöst berichtete er von seiner kaputten Plastiktüte, welche durch einen jugendlichen „Schiffschaukelbremser“ kaputt ging, da dieser nur auf sein Smartphone schaute und mit ihm zusammenstieß und die Plastiktüte zerriß. Sofort bezog er das Publikum mit ein, fragte nach gleichen Erfahrungen und was er jetzt machen solle. Er ließ sich auch durch Zwischenrufe nicht irritieren, forderte sie manchmal sogar heraus. Und so plauderte er über Gott und die Welt, immer wieder einen lockeren Spruch drauf habend – und das Publikum amüsierte sich köstlich. Er zeichnete die Einkaufswelt von früher und heute, verglich die „Frau mit dem Scherzche“ mit dem „Gitterauto“, erklärte mal schnell die Weltreligionen (Wiedergeburt – ewiges Leben – Ende) und wenn man auf die ernsten Zwischentöne hörte, gab es nachdenkliches in seinem Vortrag. „Wer die Technik beherrscht, weiß nicht nur was wir verdienen, sondern herrscht auch über unsere Kalorien“, beschreibt zum Beispiel heutige Szenarien der Datenerfassung und -auswertung. Bei Kannegieser machen immer die „Anderen“ etwas falsch, dabei hält er sich und dem Publikum damit den Spiegel vor. Jeder im Saal fand sicher einige Schilderungen, die dem eigenen Erfahrungsschatz entsprechen – und dort nicht so lustig waren. Nach einer kleinen Pause und gut 90 Minuten Bühnenprogramm nahm Gerd Kannegieser den verdienten Applaus der Besucher entgegen.
von Ewald Metzger |