N e i d e n f e l s | 25.07.2011 |
Gemeinde Neidenfels
Mit „Moddells und Moppels“ umschrieb Kerwequeen Dagmar Herter in ihrer Kerwerede die durchgeführte Modenschau zum Start der Kerwe und hatte damit sicher nicht unrecht, aber genau das machte den Charme dieser Modevorführung aus. Frauen aus dem Dorf, von jung bis alt, von dürr bis kräftig, mit sichtbaren Problemzonen und ohne, zeigten Kleidung und Kombinationsideen für jede Gelegenheit. Abgerundet wurde das Outfit jeweils mit Schmuck von den Neidenfelser Bürgerinnen Manuela Neubert und Andrea Merkel. Mehr zur Unterhaltung und als optische Kontrapunkte wurden auch drei Männer als Unterwäsche-Models auf den Laufsteg geschickt. Die Firma Green House ist schließlich ein dänisches Mode-Label für Frauen. Anja Reuschmann aus Mannheim, welche die Models mit den einzelnen Kleidungsstücken ausstattete, hat aber auch Männer-Unterwäsche in ihrem Angebot. Jedenfalls ein gelungener Auftakt mit vielen Besuchern.
Der Samstag mit dem Auftritt des „Duo Fair-Play“ litt leider unter dem Wetter, aber angesichts des Regens war Ortsbürgermeisterin Sybille Höchel mit dem Besuch trotzdem noch zufrieden. Am Sonntag wurden die aktuellen und vergangenen „Wunden offengelegt“. So zeigten sich die Mitglieder der Jugendfußballmannschaften und des Fördervereins Sportplatz Neidenfels e.V. mit dicken Bandagen beklagten die Verletzungsgefahr und die Staubentwicklung auf dem jetzigen Platz und fordern schnellstmöglich den (schon beschlossenen) Kunstrasenplatz. Die Dorfjugend dagegen träumt von paradiesischen Zuständen. Unter dem Motto „wenn ich König von Neidenfels wär“ wünschen sie sich eine Disco und einen Vergnügungspark. Der protestantische Kirchenchor thematisiert die Neuordnung der Kirchenbezirke und stellt fest, dass sie weiterzwitschern werden, ganz gleich wohin sie der Weg führen wird.
Der Mädchentreff Neidenfels und die Ballsportmädels unterstützen die Frauenfußball-Nationalmannschaft. Dieser Sport ist auch ohne Titel eine runde Sache und die Neidenfelser Mädels sind sich sicher, dass sie sich erst gar nicht qualifiziert hätten – dann hätte es die Diskussion über Erfolg oder Misserfolg beim Turnier gar nicht gegeben. Der Tanzkreis der TSG zeigte, dass „Waldbock“ und „Woimick“ durch Musik und Tanz durchaus zusammenfinden kann. Dieser Optimismus fehlt dem Männerchor, denn er sucht verzweifelt neue Mitsänger. Ob die verteilten Eis- und Weinproben helfen das Problem zu lösen? Auch in die Kerwerede haben es die Männer des Männerchors geschafft. Natürlich musste Dagmar Herter das Durcheinander bei den Einladungen zum Festakt erwähnen. Zuviel war da schief gelaufen : Doppelte Einladungen, keine Einladung, falsche Zeiten, falsche Tage und dann noch einen russischen Abend mit themengerechter Temperatur, nämlich sibirischer Kälte. Doppelt gab es bei der letzten Kerwe auch einen Hund, weil einige junge Männer meinten auf der Kerwe einen Hund zu entdecken, der ausgerissen sei und ihn ohne Rücksprache in seinen Hof zurück brachten. Ergebnis : Eine Hunde-Entführung auf der Kerwe und eine Hundebesitzerin die „doppelt sieht“. Also berichtete die Kerwequeen weiter von der Eröffnungsfeier des neuen TSG-Wirtes, von Halloween auf der Burg, kriminellen Vorgängen in Neidenfels, dem Schicksal einer Flasche Jim Beam, einem Suizidversuch und einer Kojak-Kopie, wie auch von einer langen Rückreise aus Südfrankreich mit dem Flugzeug. Das alles an ihrem eigenen Geburtstag, zu dem der ganze Dorfplatz dann noch sängerisch gratulierte. Zum Ausklang gab es am Montag dann das schon fast traditionelle „Dalli Klick“. Karl Wirtz hat sich dieses Mal auf Motivsuche durch den Ort begeben und steinerne Motive für das Ratespiel ausgesucht. von Ewald Metzger
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