N e i d e n f e l s   06.01.2012  

Gemeinde Neidenfels

Entscheidungen zum Entschuldungsfonds sind gefallen
Bürger bekommen die Informationen auf dem Neidenfelser Neujahrsempfang als erste.


Bürgermeisterin Sybille Höchel bedankt sich bei den "Supergästen" Volker Grübner, Richard und Marion Fritsch (von links nach rechts) - Ingrid Reber konnte erst später zum Empfang kommen

Der diesjährige Neidenfelser Neujahrsempfang bestand nicht nur aus einem Rückblick auf das vergangene Jahr und Ehrungen verdienter Mitbürger/-innen, sondern auch in einem umfangreichen Blick ins neue Jahr. Geschuldet war dies dem kommunalen Entschuldungsfonds und seinen Auswirkungen auf die Gemeinde. Ortsbürgermeisterin Sybille Höchel wollte die Bevölkerung informieren, bevor diese es aus der Presse erfahren. Neidenfels muss rund 22.000 Euro pro Jahr einsparen, um an dieser Entschuldungsmaßnahme teilnehmen zu können.

Mit Hilfe aller Beteiligten, übergeordneten Behörden, Gemeinderatsfraktionen und Betroffenen konnte eine Lösung gefunden werden, die nach Meinung der Ortsbürgermeisterin noch für jeden akzeptabel ist. Die Gemeindebücherei wird geschlossen und Höchel dankt Nicole Knoll und ihrer Tochter Julia für die geleistete Arbeit. Richtig leid tut es der Ortsbürgermeisterin und ihrem Gemeinderat, dass damit das Vermächtnis von Thea Vatter – sie hatte die Bücherei zu einer beliebten Anlaufstelle gemacht – nicht weitergeführt werden kann.

Dass der Seniorenausflug auf der Streichliste stand, wurde von den Senioren akzeptiert, denn sie boten von sich aus an diesen selbst zu finanzieren. Damit findet er weiter statt, wie bisher organisiert von der Gemeinde. Auch wurde für den Grünabfallplatz eine Lösung gefunden. Die Öffnungszeiten werden etwas reduziert und da „Ede“ Kölsch angeboten hat ehrenamtliche Stunden zu leisten bleibt der Platz auf jeden Fall Samstag wie gewohnt offen.

Neben Einsparungen kann eine Gemeinde nur noch mit Einnahme-Erhöhungen (z.B. Steuern) den Eigenanteil erbringen. Hier wird es nur eine Erhöhung der Hundesteuer geben (seit 1992 unverändert) da man einen Sponsorenvertrag über 15 Jahre abschließen konnte, welcher die noch vorhandene Differenz deckt. Durch diesen Sponsorenvertrag bleibt eine Praktikantenstelle in der Kindertagesstätte (KiTa) erhalten und der Etat der KiTa-Verbrauchsmittel muss auch nicht gekürzt werden. Damit war die „Liste der Grausamkeiten“ abgehandelt und Sybille Höchel konnte zum angenehmeren Teil ihrer Neujahrsrede wechseln.

Im vergangenen Jahr wurden zwei neue Vereine gegründet, die mir ihrem Engagement der Dorfgemeinschaft weiterhelfen. Der Karnevalverein „Die Burgnarren“ lud ein zum „Halloween auf der Burg“ und erstürmte erstmals das Rathaus und sorgte damit für neuen Schwung im Dorfleben. Der Förderverein Sportplatz verhalf der Gemeinde innerhalb kurzer Zeit – gemeinsam mit einer großzügigen Spendenzusage – zur Aufnahme auf die Liste des „Goldenen Plans“.

Die neue Ortshomepage ist online und wird weiterhin gepflegt von Peter Langhauser, Gerda Scholz betreut den Seniorenbereich und Fabian Keller die Jugendseite. Karlheinz Münch lieferte die Ortsbilder und bildet auch die Brücke zum Friedhof, den er so nebenbei mit betreut und dort wurde jetzt auch die schon lange gewünschte Ruhewiese fertig. Neben den namentlich erwähnten bedankte sich die Bürgermeisterin natürlich bei allen Vereinen und dem Kuratorium für die ehrenamtliche Arbeit des vergangenen Jahres.

Aber dieses Jahr blickte Sibylle Höchel auch auf die andere Seite des Tresens (den es meistens bei den diversen Veranstaltungen gibt), auf die Besucher. In den vergangenen Jahren schrumpften quer Beet die Zahl der Gäste bei den Dorfveranstaltungen. Und ohne Gäste macht das schönste ehrenamtliche Engagement keinen Sinn und keinen Spaß. Deshalb wurden vier der treuesten Gäste der letzten Jahre mit einem kleinen Präsent überrascht. Ingrid Reber, Volker Grübner, Marion und Richard Fritsch gehen auf alle Feste im Dorf, egal ob Konzert, Tannenfest, Halloween oder Schlachtpartie. Sie kommen nicht nur „kurz vorbei“, sondern sie genießen diese Anlässe ausgiebig.  „Hätten wir mehr von diesen '4' Neidenfelsern, wären unsere Feste gut besucht und die Mühe der Vereine würden belohnt“, brachte es Sybille Höchel auf den Punkt.

Für die musikalische Umrahmung sorgte in diesem Jahr der Männerchor Neidenfels unter der Leitung von Wolfgang Schöfer und den Sekt für den Empfang spendete Roman Reischl, Geschäfstführer der Glatz GmbH.

 

von Ewald Metzger