N e i d e n f e l s | 10.11.2015 |
Katholische Kirchengemeinde Neidenfels-Frankeneck
Der diesjährige Seniorennachmittag der katholischen Kirchengemeinde Neidenfels-Frankeneck stand unter dem Leitgedanken "Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt". Pfarrer Franz Neumer konnte dazu im Bürgerhaus Neidenfels viele Seniorinnen und Senioren sowie Kaplan Anthony und Praktikant Thomas Ott willkommen heißen. Seine Ansprache und alle Gebete im Eröffnungsgottesdienst, der in Form einer Tischmesse gefeiert wurde, hatten ein Schiff mit seinem Zubehör, wie Steuerrad, Segel, Kompass und Tau als Symbole zum Inhalt. Als Lesung wurde die Geschichte einer kleinen Schraube vorgetragen, die mit vielen anderen kleinen Schrauben zwei große Stahlplatten miteinander verband. Als die kleine Schraube ihren Platz verlassen wollte, weil sie sich unwichtig vorkam und es sich bequemer machen wollte, protestierten die anderen Schrauben. Auch die Nägel im Schiffskörper wollten sich nun ein wenig lockern, weil es ihnen zu eng wurde. Das Gerücht vom Vorhaben der kleinen Schraube verbreitete sich blitzschnell durch den ganzen Schiffskörper und es ächzte und bebte in allen Fugen. Da beschlossen sämtliche Rippen, Platten, Schrauben und Nägel, eine gemeinsame Botschaft an die kleine Schraube zu senden mit der Bitte, sie möge bleiben, da sonst das ganze Schiff bersten und untergehen würde. Die kleine Schraube wurde stolz, weil ihr so große Bedeutung beigemessen wurde und versprach, an ihrem Platz sitzen zu bleiben. In Anlehnung an diese Geschichte verdeutlichte Pfarrer Neumer, wie wichtig jedes einzelne Gemeindemitglied für die Gemeinschaft ist. Jedes habe seine Gaben und Möglichkeiten, zum Erhalt und zur Festigung der Gemeinde beizutragen. Alle seien von gleicher Bedeutung, ungeachtet dessen, was sie im einzelnen einbringen könnten. Er nannte dazu einige Beispiele wie Männer und Frauen, die sich im Gottesdienst als Lektoren oder Kommunionhelfer beteiligen oder für die Sauberkeit in und um die Kirche sorgen sowie für kirchliche Feste Kuchen backen. Alle in der Gemeinde seien aufgerufen, für ihren Zusammenhalt Sorge zu tragen. Dies geschehe vor allem auch durch die vielen stillen Beter und Gottesdienstbesucher. Jeder und Jede habe ihren Platz wie jede kleine und große Schraube im Schiffskörper. Das gelte vor allem auch im Hinblick auf die anstehenden Veränderungen in der Struktur der Kirchengemeinde. Auch und gerade jetzt seien alle aufgerufen, in der künftigen Großpfarrei Heiliger Johannes XXIII. ihre Fähigkeiten und Charismen einzubringen, damit das Schiff "Gemeinde" auf guter Fahrt bleibe und im Sturm der Zeit nicht kentere. In den Fürbitten kam dieses Anliegen noch einmal zum Ausdruck, die sich an Jesus Christus, den Kapitän "unseres Schiffes" richteten. Er wurde um Hilfe gebeten, dass die Gemeinde als seine Mannschaft gut in der Kirche und Pfarrei zusammenhält. Hierbei wurde auch an diejenigen gedacht, die vom Schiff der Kirche bereits abgesprungen sind oder im stürmischen Wasser des Lebens die Orientierung verloren haben. Zum Gottesdienst wurden bekannte Lieder gesungen wie "Suchen und Fragen", "Gehet nicht auf in den Sorgen dieser Welt" und "Brüder, singt ein Lied der Freude". Sie wurden von Heiner Oppermann mit seiner Gitarre begleitet, der anschließend auch für den geselligen Teil des Nachmittags "zuständig" war. Nach Kaffee und Kuchen beteiligten alle noch freudig an einigen Singrunden und hatten ihren Spaß beim Vortragen lustiger Mundartgedichte. Josef Lambrecht hatte wie in jedem Jahr auch dieses Mal für alle kleine Marzipanpräsente mitgebracht, die als "süße Erinnerung" an einen schönen und beeindruckenden Nachmittag mit nach Hause genommen werden konnten.
von Heiner Oppermann |