Weidenthaler
Kerwe 2003
Kerweumzug
- Kim Schöneberger hält als erste Frau in Weidenthal die "Kerweredd"
Den
Weidenthaler sagt man nach, sie können "Feste feste
feiern"; das Dorf der fröhlichen Feste. In besonders
überschwänglicher Stimmung kommen sie bei ihrem höchstem
Dorffest, der "Waredahler" Kerwe. Da ist alles auf den
Beinen, da kommen die Verwandten aus Nah und Fern, so dass der
Kerweplatz schier aus seinen Nähten platzt. Gefeiert wird meist 5 Tage
lang, bis tief in die Nacht.
In
der Sängerklause vom Gesangverein eröffnete die Sängerjugend
die diesjährige Kerwe bereits am Freitagabend.
Am
Samstag Nachmittag folgte der offizielle Auftakt der Weidenthaler
Kerwe. Ein Kinderkarussell, Autoskooter, Süßwarenstand, Schieß-
und Wurfbude, Spielzeugstand, die Ausschankstellen der örtlichen
Vereine und ganz neu ein Kerwezelt am Lindenbaum lockten zu
vergnüglichen Stunden, vergnüglichen Tagen. Man zeigte sich gut
gerüstet mit Getränken und einem überaus reichlichen
Verzehrangebot.
Am
Kerwesonntag Morgen hielt Pfarrer Oliver Jaehn in der Ev. Kirche
den Gottesdienst auf "pälzisch".
Im Anschluss
luden Ortsbürgermeister Ernst Niederberger und
Beigeordneter Paul Mar auf dem Kerweplatz beim Klange
stimmungsvoller Blasmusik des Musikvereins Weidenthal alle
Kerwegäste zum Freibier ein.
Der
beliebte Kerweumzug ist der Höhepunkt der Weidenthaler Kerwe.
Angeführt durch die Straußmädchen und Straußbuben, der
Kerwerednerin Kim Schöneberger und Ortsbürgermeister Ernst
Niederberger setzte sich der Zug am Sonntagnachmittag von den
Gemeindewerken die Hauptstrasse entlang in Richtung Kerweplatz in
Bewegung.
Mit
bunten Luftballons geschmückten Fahrrädchen folgten die Kinder
des EV. Kindergarten. Für die Kleinen war es schon ein
aufregendes Erlebnis, so durch die Menschenmenge zu fahren. Doch
zum Glück war die Mama oder der Papa mit dabei.
Frischauf
spielten die Musiker des Musikzuges TV Frankenstein.
"Auf
das Turnen kann mitnichten, auch die Raupe nicht verzichten! Denn
sie muss beweglich sein! Da ist sie richtig beim
Turnverein!!" 17 TV-Kinder hatten sich in eine Raupe
verwandelt. Die Vierunddreißigfüßige Raupe, angeführt von
Stella Dohn schlängelte sich gekonnt durch die Hauptstrasse . Die
originelle Idee kam bei den Menschen entlang der Strasse gut an
und wurde mit viel Beifall bedacht.
Ein
Stück von dem tollen Sommer 2003 durfte auf dem diesjährigen
Umzug in Weidenthal nicht fehlen. Fehlen auch nicht die
Weidenthaler Badenixen, die bekleidet in Badeanzügen mit ihren
Badeutensilien noch einmal den Weidenthaler Badeweiherspaß auf
die Straße brachten. Die farbenfrohe Darbietung fand einen guten
Anklang.
Der
Wagen des VDS - Lambrechter Tal, schon seit Jahren gern gesehener
Programmpunkt, fehlte auch in diesem Jahr nicht.
Hoch
auf dem geschmückten Wagen saßen die Musiker des Musikvereins
Weidenthal und spielten in altbewährter Weise auf.
Die
kleinen "Wackeraner" zeigten sich stolz in ihrem
Spielerdress. Gekonnt führten sie mit ihren Trainern Ballübungen
vor. Auch das kleine Fußballtor durfte dabei nicht fehlen.
Die
Vereinsfahne an der Spitze des Schützenvereins Weidenthal,
gefolgt vom Umzugswagen mit der Böllerkanone, so präsentierten
sich die Schützenmeisterin Heike Karst und die Schützen aus
Weidenthal.
Die
kleinen Reiterkinder vom Wanderreitverein Pfälzerwald saßen auf
geführten Pferden. Die Reitergruppe übernahmen den Schluss des
Umzuges.
Auf
dem Kerweplatz angekommen begrüßte Ortsbürgermeister Ernst
Niederberger die vielen Kerwegäste und dankte den Akteuren für
ihr Engagement.
Als
kein Mann für die Kerwerede zu finden war, sprang Kim
Schöneberger in die "Bresche".
Als
erste Frau in der langjährigen Kerwerednergeschichte der
Waldgemeinde Weidenthal hatte Kim Schöneberger ihr Debüt auf der
diesjährigen Weidenthaler Kerwe mit Bravur und in einer überaus
hervorragender Weise gemeistert. Dafür erntete die junge
Weidenthalerin großen Beifall von den zahlreichen Zuhörern.
Für
Kim Schöneberger, die bereits in der Vergangenheit Erfahrungen
als Straußmädchen in der Weidenthaler Kerwe gesammelt hatte war es der erste Auftritt vor einem solch
großem Publikum, und man kann sicher sein, es wird nicht der
letzte in dieser Art. Mit ihrer sympathischen und herzlichen
Ausstrahlung hat Kim Schöneberger die Kerwebesucher voll
überzeugt und der Weidenthaler Kerwe einen neuen Impuls
verliehen.
In
humorvoller lockerer Weise kam so manche lustige Begebenheit vom
letzten Jahr zum Vorschein.
Der
Streichelzoo von Otto Baque, der die Langentaler am schlafen
hindert. Die Weißenbacher, die auf ihre neue Strasse warten. Vom
qualmende, zuckenden Bildschirm als Rosel im Internet mit
"scharfen" Jungs gechattet hatte.
Amüsant
auch die Story vom Weidenthaler Badeweiherkiosk, das
Sonntagsmittags bei vollem Betrieb eine einstündige Pause machte.
Der
ständige Zoff im Rathaus war auch in der Kerwerede zu finden.
Bleibt zu hoffen dass die Gemeindevertreter den Rat von Kim
Schöneberger beherzigen:: "Raufen eich zsamme, duhn eich
respektiere, un benemmen eich net wie die wilde Stiere."
Die
Busfahrt der "Wacker"-AH nach Südtirol mit viel
kaputtenem Blech und demolierter Autoscheibe war der nächst Top
der Kerwerede.
Die
erhöhten Bierpreise beim diesjährigen Musikfest beim Musikverein
Weidenthal stand als nächstes auf dem Plan. Kim Schöneberger
wusste auch von einem außergewöhnlichen Liebesantrag zu
berichten, der sich auf der Bühne in der Sporthalle beim
diesjährigen Schlagerabend zugetragen hatte.
Im
Schlusspunkt der Kerwerede fand die Kerwerednerin lobende Worte
für den Ortsbürgermeister Ernst Niederberger, der trotzt
Glücksfall für die Gemeinde nächstes Jahr nicht mehr
kandidieren wird.
In
der Sporthalle gab es bei den beiden kirchlichen Frauenbünden in
bewährter Weise Kaffee und Kuchen. Der Verkaufserlös wird
humanitären Zwecken zugeführt.
Am
Dienstagabend zog die Kerwetrauergemeinde, begleitet vom
Musikverein Weidenthal, zum Lindenbaum. Dort wurde die Kerwe 2003
unter großer Trauer und vielen Tränen begraben.
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