W e i d e n t h a l    25.06.2008  


Ernst Niederberger gestorben
Gemeinde trauert um einen großen Bürger

Beerdigung Montag, den 30.Juni - 10.30 Uhr Friedhof Weidenthal


Am Mittwochabend verstarb Ernst Niederberger, Altbürgermeister und Ehrenbürger von Weidenthal. Er wurde 79 Jahre alt. Die Gemeinde trauert um einen großen Bürger.

Nahezu 50 Jahre hatte Ernst Niederberger verschiedene kommunalpolitische Funktionen und Ämter ausgeübt. So war er 48 Jahre Mitglied im Ortsgemeinderat von Weidenthal und hatte 27 Jahre, von 1972 bis 1984 und erneut von 1989 bis 2004, das Amt des Ortsbürgermeisters seiner Heimatgemeinde inne. 32 Jahre war Niederberger darüber hinaus Mitglied beziehungsweise acht Jahre Fraktionsvorsitzender im Verbandsgemeinderat Lambrecht. Auch im Kreistag Bad Dürkheim war er 15 Jahre vertreten. Der Verstorbene war ferner in zahlreichen örtlichen Vereinen engagiert.

Ernst Niederberger war 1946 bei der Wiedergründung des FC-"Wacker" Weidenthal dabei und seit dieser Zeit hat er sich in verschiedenen Funktionen für den Verein sehr verdient gemacht. Gerade auch in schwierigen Zeiten. Bis zu seinem plötzlichen Tod war er noch als Ältestenratsmitglied im Ausschuss sehr aktiv. Für seinen Verdienste wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

Von 1987 bis 1996 war Ernst Niederberger Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbandes, darüber hinaus gehörte er sechs Jahre dem SPD-Unterbezirks-Vorstand an und war über Jahrzehnte Mitglied im Bezirksparteiausschuss der pfälzischen SPD. Von 1968 bis 1998 war er Vorsitzender des örtlichen SPD-Vereins, deren Ehrenvorsitzender er war.

Ernst Niederberger war weiterhin Gründungsmitglied des CVJM Weidenthal, wo er Jahrzehnte lang Rechnungs- und Schriftführer war. Im Jahre 1986 war er auch Gründungsmitglied der Arbeiterwohlfahrt, wo er bis heute das Amt des Rechnungsführers bekleidet. Für 2 Wahlperioden war Ernst Niederberger im Presbyterium der prot. Kirchengemeinde Weidenthal aktiv.

Mit besonderem Engagement war Ernst Niederberger ferner dem Pfälzerwald-Verein Ortsverein Weidenthal/Frankenstein, seit 1952 als Mitglied, seit 1959 als Wanderwart und seit 1971 als Vorsitzender, verbunden. Das Amt des Vorsitzenden übte Niederberger bis zuletzt noch aus. Mit zu seinen größten Verdiensten gehört die Rettung des Forsthauses Schwarzsohl als Wanderstützpunkt.

Weitere Mitgliedschaften bestanden beim Musikverein, bei den Wanderreitern, beim Obst- und Gartenbauverein, beim DRK, beim Schützenverein, beim Ski-Club Lambrecht und bei der Gewerkschaft VERDI.

Als wander- und reiselustiger Bürgermeister pflegte Ernst Niederberger die Partnerschaften mit Weidenthal in Rumänien und Weidenthal in der Oberpfalz. Er war Organisator der alljährlichen Seniorenfahrten nach Südtirol.

Auch im sozialen Bereich hat sich der Verstorbene große Verdienste erworben.

So war er von 1983 bis 1992 Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuzes - Ortsverein Weidenthal. Insgesamt 20 Jahre war Ernst Niederberger darüber hinaus als Schöffe beim Landgericht Frankenthal beziehungsweise als ehrenamtlicher Richter beim Verwaltungsgericht Neustadt an der Weinstraße tätig.

Von den Vereinen seiner Heimatgemeinde, FC- Wacker, dem Gesangverein 1858 und dem Pfälzerwald-Verein, auf Grund seiner Verdienst zum Ehrenmitglied ernannt, kam Ernst Niederberger auch politisch zu vielen Ehrungen und Auszeichnungen. 1978 die Verleihung der Ehrennadel des Landes, 1982 folgte der Ehrenteller der Gemeinde Weidenthal. Im Jahre 1996 wurde ihm die Freiherr-vom-Stein-Plakette durch Innenminister Walter Zuber verliehen. Für 20 und 25jährige Tätigkeit als Ortbürgermeister erhielt Ernst Niederberger im Jahre 1998 und 2003 die Ehrung durch den Ministerpräsidenten Kurt Beck bzw. durch den Gemeinde und Städtebund.

Im September letzten Jahres wurde Niederberger für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement vom Bundespräsidenten Horst Köhler mit dem Bundesverdienstkreuz am Band durch den Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt, Dr. Hans-Jürgen Seimetz ausgezeichnet.

Als Bürgermeister und Mensch hat sich Ernst Niederberger große Verdienste um die Gemeinde Weidenthal erworben. So erhielt der Verstorbene noch in diesem Jahr von seiner Gemeinde die Ehrenbürgerwürde verliehen. Vieles von dem, was das heutige Weidenthal ausmacht, bleibt mit seinem Namen fest verbunden.

von Harald König