W e i d e n t h a l | 09.10.2010 |
Gesangverein 1858 Weidenthal weitere Bilder vom Konzert <1> <2> Der Konzertabend des Jugen Chor Weidenthal stand dieses Jahr unter dem Thema Afrika. Dabei ging es nicht nur, wie der Titel „Sing Africa, sing“ vielleicht vermuten liese, darum afrikanische Lieder zum Besten zu geben. Nein man versuchte das Lebensgefühl und die Vielfalt des afrikanischen Kontinentes zumindest in Ansätzen darzustellen. Dazu lernte der Junge Chor und der Kinderchor „Crescento“ des Gesangvereins Weidenthal das Tanzen. Die Moderation des Abends, durchgeführt von wechselnden Mitgliedern der beiden Chöre, nannte nicht nur den Titel der nächsten Stücke, sondern erzählte immer etwas zu den Hintergründen der Songs. Da wurde die Rassentrennung genauso thematisiert wie der Dank an die Mutter, oder das Kirchenlied, welches Teil der Nationalhymne von Südafrika wurde. Dabei konnten sich einige Chormitglieder als Solisten präsentieren, angefangen von ihrer Vereinsvorsitzenden Sonja Clemens über Katrin Schulz, Vanessa Kirr oder Andrea Kauffeld. Unterstützt wurde der junge Chor durch Atthikou Atcha Alassani, einem Trommler, der mit Instrumenten aus seiner Heimat für „Atmosphäre“ sorgte. Dabei, so plauderte Sonja Clemens aus dem Nähkästchen, hat er fast garnicht mit dem Chor geprobt und fügte sich doch nahtlos in das Klangbild der einzelnen Vorträge ein.
Für das thematische Higlight sorgte Jubril Sulaimon mit seinen zwei Trommlern. Extra aus dem Ruhrgebiet angereist sorgte der erfolgreiche Schauspieler für eine Bühnenpräsens, die Kinder und Erwachsene gleichzeitig in seinen Bann zog. Er präsentierte seine Kunstfigur Alawiye, den verrückten Übersetzer, welcher seinen Zuhörern afrikanische Geschichten erzählt, wie z.B. die vom Mädchen Kwekwekwekwe, welche bei der Suche nach Blumen vom Weg abkommt. Dabei tanzt auf seinem Kopf der Erzähltopf, die Bühne wackelt und die Hände schlagen die Trommel. „Alawiye ist ein Freude versprühendes Temperamentsbündel, das mit seinen Geschichten und Liedern begeistert und zum Nachdenken anregt „, so beschreibt Sulaimon auf seiner Homepage www.sulaimon.de diesen Charakter und verspricht damit nicht zuviel.
Die Tonsucher waren die zweiten musikalischen Gäste des Abends und mussten sich schon arg anstrengen, um gegen die afrikanische Lebensfreude des Sulaimon anzukommen. Sie hatten allerdings den Heimvorteil und die Unterstützung von Tim Kobel, der sich extra für diesen Abend frei genommen hatte. Da sie sich dem moderneren, bekannteren Liedgut widmeten war der Unerhaltungswert mindestens gleichwertig. Aber wer will an so einem gelungenen, rundum stimmigen Abend auch werten ? Im Publikum hatte sich sicher niemand gelangweilt und die Zeit verging im Flug. Dafür sorgte sicher auch das Bühnenbild – drei großformatige Bilder einer afrikanischen Steppenlandschaft – welches von Edel Schorr mit der Hilfe von Lisa Göller geschaffen wurde.
von Ewald Metzger |