W e i d e n t h a l | 30.01.2011 |
Gemeinde Weidenthal
Der Einladung zum Neujahrsempfang der Gemeinde Weidenthal in der Sporthalle am Sonntagnachmittag folgten zahlreiche Bürger und geladene Gäste. Begrüßen konnte Ortsbürgermeister Bernhard Groborz unter anderen den Landtagskandidaten Dr. Wolfgang Ressmann (SPD), die Verbandsgemeindespitze mit Bürgermeister Herbert Bertram und den Beigeordneten Hans Seiberth und Hans-Werner Rey, den Bürgermeister der Nachbargemeinde Frankenstein Eckhard Vogel und der Beigeordneten Andrea Mertel, den Beigeordneten der Gemeinde Ralf Kretner, sowie die Ratsmitglieder. Bernhard Groborz richtete zu Beginn seiner Neujahrsansprache den Blick auf den demografischen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland. Der stetige Rückgang der Bevölkerung hat auch gewaltige Folgen für die soziale Sicherungssysteme. Viele Gesetze der letzten Jahren sind deshalb so beschlossen worden, um der zukünftigen Situation Rechnung zu tragen. Groborz zeigte anhand von Zahlenbeispiele, dass dieser Wandel auch in Weidenthal schon lange Einzug gehalten hat. In den letzten 37 Jahren ging die Bevölkerung um 33% zurück. Durchschnittlich um 0,9% pro Jahr. Auch 2010 lag der Wert mit genau 1% in diesem Trend. Im vergangenen Jahr standen bei 12 Geburten, 21 Sterbefälle gegenüber. Es gab 99 Zuzüge und 110 Wegzüge. Groborz bedauerte, dass Weidenthal am Ende 2010 20 Bürger weniger verzeichnete. Die Einwohnerzahl liegt derzeit bei 1840 Personen. Und noch eine Zahl bestätigt den demografischen Wandel: 24,1% der Weidenthaler Bürger sind über 65 Jahre. Nach langen Jahren wurde im letzten Jahr wieder ein Neubau auf dem Gebiet der Gemeinde errichtet und bezogen. Demgegenüber verzeichnet der Ort zahlreiche Häuserruinen, besonders auffällig entlang der Hauptstraße. „Abriss sei oft die einzige Lösung“, so Groborz in seiner Ansprache. In wenigen Wochen soll das leer stehende Haus Hauptstraße 102 abgerissen werden. Die 13 Meter breite Lücke werde als Parkplatz und Grünanlage am Hochspeyerbach hergerichtet. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Waldgemeinde wird weiterhin sinken, bedauerte der Bürgermeister. Mitte des Jahres wird die "Pfälzische Parkettfabrik" ihre Produktion einstellen und die meisten Mitarbeiter entlassen.
Die Gemeinde bemüht sich intensiv um den Erhalt der vorhandenen Infrastruktur. Trotz knapper Kassen werden die beiden Kindertagesstätten finanziell unterstützt. Die Grundschule hat Dank eines engagierten Lehrerkollegiums einen sehr guten Ruf. Auch die Sporthalle zählt Groborz als ein weiteres Plus. Sie bietet Möglichkeiten ein breites Sportangebot und Angebote kultureller Art durchzuführen. In nächster Zeit wird in der Sporthalle eine ca. 20 qm große Kletterwand installiert werden. Der S-Bahnhaltepunkt in der Ortsmitte sorgt für eine schnelle Verbindung in die umliegenden Städte. Als großen Kostenfaktor bezeichnete Ortsbürgermeister Bernhard Groborz die 22 Straßen in der Gemeinde mit ca. 14 km Länge. Dieses Jahr wird der Ausbau des Rad- und Gehweges entlang der mittleren Hauptstraße abgeschlossen sein. Die Straßenlampen wurden bereits installiert. Die Bauzeit der Baumaßnahme wird 3 Monate in Anspruch nehmen, mit halbseitiger Sperrung und Ampelregelung. Eine Vollsperrung am Schluss der Arbeiten zwischen Metzgerei und Apotheke wird sich leider nicht vermeiden lassen. Die Baumaßnahme Wendeplatz am Himberg steht kurz vor der Fertigstellung. Hier hat die Gemeinde, so Groborz, eine kostengünstige Variante für die Anlieger realisieren können. Auch die Arbeiten am Nebengebäude des Rathauses werden in nächster Zeit fortgesetzt. Hier entstehen Lagerräume für die Gemeinde und interessierte Vereine. Im Rathaus wird der Jugendtreff räumlich erweitert und im Obergeschoss soll ein weiterer Raum für das Gemeindearchiv hergerichtet werden. Auf dem Spielplatz im Langental wurde eine zweisitzige Schaukel aufgestellt, und auf dem Platz des provisorischen Bolzplatzes ist ein Multifunktionsfeld geplant, dessen Verwirklichung jedoch aus finanziellen Gründen derzeit scheitert. Im Frühjahr wurden die Grundstücke oberhalb des Julius-Sultan-Weges durch eine Firma entbuscht. Geplant sind weitere Rodungsmaßnahmen im Bereich des Köpfels bis ins Hinkel. Dann soll mittels Beweidung durch Ziegen die Flächen dauerhaft beweidet werden um den Wildschweinen die Deckung zu nehmen. Ob beim Denkmal auf dem Köpfel wieder Bäume gepflanzt werden sollen, steht noch nicht fest. Hier sollen aber die Bürger mitentscheiden können. Für Bernhard Groborz ist ein harmonisches Miteinander in einer Gemeinde besonders wichtig. Auch der ehrenamtliche Einsatz in Vereinen, Kirchen und für die Gemeinde ist unentbehrlich. Glücklich ist Groborz deshalb, dass es gelungen ist, die meisten Vereine des Ortes in einem Kuratorium zu vereinen, um Aufgaben zu übernehmen die nicht Schwerpunkte der einzelnen Vereine sind. Als erste gemeinsame Veranstaltung wird am 11.02. eine Seniorenfasnacht und am 12.2 ein großer bunter närrischer Abend ausgerichtet. Weitere gemeinsame Aktivitäten sind im Gespräch.
Mit der WVE-Kaiserslautern der Betriebführerin der Weidenthaler Gemeindewerke war die Zusammenarbeit auf allen Ebenen hervorragend. Dank gab es auch in Richtung der Mitarbeiter des örtlichen Bauhofes und der Weidenthaler Feuerwehr.
Viele Bürger von Weidenthal tragen in unterschiedlicher Art und Weise dazu bei, dass sich die Gemeinde weiter entwickelt. Darauf ist Groborz sehr stolz. 3 Weidenthaler Bürger, die sich in besonderer Weise für ihre Heimat engagieren bekamen dafür den Ehrenteller der Gemeinde überreicht. Friedel Diehl Ludwig Schwarz Kuno Borger
von Harald König
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